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Die San Antonio Spurs feiern ihren fünften Titel in der NBA.
© dpa

US-Basketball: San Antonio Spurs holen fünften NBA-Titel

Im fünften Spiel siegt San Antonio mit 104:87 gegen Titelverteidiger Miami Heat. Die Spurs nehmen damit erfolgreich Revanche für die bittere Niederlage gegen die Heat im vergangenen Jahr.

Als sich fast alle einmal geherzt hatten, taten es ihnen auch zwei Legenden gleich. Tim Duncan steuerte zielsicher auf David Robinson zu und ließ sich von dem Mann drücken, den sie ehrfurchtsvoll den „Admiral“ nennen. Mit Robinson hatte Duncan einst seinen ersten Titel in der US-amerikanischen National Basketball Association (NBA) gewonnen, 1999 war das, Duncan war noch jung und Robinson im Herbst seiner Karriere.

Insofern schloss sich mit der öffentlichkeitswirksamen Umarmung auch ein Kreis für Duncan, der ist mittlerweile nämlich selbst ein wenig in die Jahre gekommen. Spätestens seit Sonntag genießt der 38-Jährige einen ähnlich heldenhaften Status bei seinem Klub wie Robinson, mindestens. Da gewannen die San Antonio Spurs ihren fünften NBA-Titel. Immer dabei: Tim Duncan.

In der Neuauflage des Vorjahresendspiels besiegten die Spurs die Miami Heat mit 104:87 (47:40) und setzten sich in der Serie „best of seven“ mit 4:1 durch. „Wir haben ein Jahr hart dafür gearbeitet“, sagte Duncan, „was letztes Jahr passiert ist, hat uns noch stärker gemacht.“ Da hatten sich die Texaner in einer an Dramatik schwer zu übertreffenden Serie den sicher geglaubten Titel noch entreißen lassen, Miami siegte 4:3. „Der Titel jetzt ist süßer als alles andere“, sagte Trainer Gregg Popovich, „es gibt viele Gründe, warum mein Team so speziell ist.“

Unter anderem finden sich im 15 Mann umfassenden Kader Spieler aus sechs verschiedenen Ländern: Brasilien, Argentinien, Frankreich, Australien, Italien und den USA. „Wir sind ein internationaler Haufen“, sagte der Argentinier Manu Ginobili, „und wir haben als Mannschaft großartig gespielt.“

San Antonio Spurs - ein "internationaler Haufen"

In diesem Satz lag im Grunde schon die Analyse für den Sieg der Spurs: gegen Miamis Ein-Mann-Unternehmen um Superstar LeBron James setzten sie sich vor allem dank unfassbarer Homogenität durch. Im fünften Spiel der Finalserie erzielten die Bankspieler 47 Punkte, Miamis Wechsler brachten es gerade mal auf 24. In den vorangegangenen Finalspielen hatte das ähnlich ausgesehen.

Bezeichnend für die Kollektivleistung des neuen Meisters war auch die individuelle Auszeichnung des „Most Valuable Player“, des wertvollsten Spielers der Finalserie also. Die Wahl fiel nicht etwa auf einen der Altstars wie Duncan, Ginobili oder den Franzosen Tony Parker, sondern auf Kahwi Leonard. Der 22-Jährige kümmerte sich in der Defensive nicht nur gewohnt bissig um Miamis Superstar LeBron James, sondern zeigte sich im Vergleich zum Vorjahr auch in der Offensive enorm verbessert. 2013 hatte Leonard noch eine tragische Rolle gespielt, als er in Spiel sechs entscheidende Freiwürfe vergab. Jetzt ist er der zweitjüngste Finals-MVP der Geschichte – nach Earvin „Magic“ Johnson und, man ahnt es bereits, vor Tim Duncan.

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