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Einmal Eisbär, immer Eisbär? Mathias Niederbergers Zukunft ist unklar.
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Update

Eisbären besiegen DEG 2:1: Rückkehr ohne Punkte für Mathias Niederberger

Mathias Niederberger wechselte vor der Saison auf Leihbasis von den Eisbären zur DEG. Am Freitag trat er erstmals in Berlin gegen sein altes Team an.

Es war fast wie früher. Petri Vehanen klatschte Mathias Niederberger nach dem Spiel ab, anschließend wurde das Geschehen auf dem Eis noch einmal in einem kurzen Gespräch analysiert. Die Eisbären hatten gerade die Düsseldorfer EG vor 12.628 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof 2:1 (0:0, 1:1, 1:0) bezwungen und damit ihren zweiten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) behauptet. Der große Unterschied zur Vorsaison: Vehanen und Niederberger sind in dieser Spielzeit keine Teamkollegen mehr. Zwar steht Niederberger offiziell bei den Eisbären unter Vertrag, doch die haben ihn vor der Saison an die DEG verliehen.

In Düsseldorf hat sich der 22-Jährige ins Rampenlicht gespielt. In seiner Heimat ist er zur unumstrittenen Nummer eins geworden und statistisch gesehen in dieser Saison der zweitbeste Torhüter der DEL. Am Freitag war Niederberger lange Zeit beinahe beschäftigungslos. Seine Mannschaft führte nach einer knappen halben Stunde 1:0 in Berlin, doch dann ging es plötzlich ganz schnell: Petr Pohl und Darin Olver spielten im gegnerischen Drittel Doppelpass und wenig später zappelte die Scheibe auch schon im Netz der Gäste. Es war der erste Treffer der Berliner in dieser Spielzeit gegen ihren einstigen Teamkollegen. So richtig glücklich sah Niederberger bei dem Gegentor nicht aus. Er selbst nannte die Situation später "kurios", weil der Puck unter ihm hinweg ins Tor schlitterte. Sein Trainer Christoph Kreutzer sprach seinen Goalie allerdings von jeder Schuld frei: "Kein Vorwurf an ihn. Wir hätten den Angriff schon vorher stoppen können. Mathias hat einen richtig guten Job gemacht."

So wie vor gut einem Monat, als er beim 2:0 im Heimspiel gegen Eisbären den Sieg für sein Team festgehalten hatte. Nun folgte der Auftritt in Berlin. "Das war schon etwas Besonderes vor dieser Kulisse zu spielen", sagte Niederberger. Von den Fans war er vor dem ersten Bully mit dezentem Applaus begrüßt worden. Den Eisbären-Spielern ist die Entwicklung ihres einstigen Teamkollegen nicht entgangen: "Mathias hat einen riesen Schritt nach vorn gemacht", sagte Marcel Noebels, der kurz vor Schluss in Überzahl mit dem Knie den Siegtreffer erzielte.

Wo spielt Niederberger in der kommenden Saison?

Die spannendste Frage aber bleibt offen: Wie geht es weiter mit Mathias Niederberger? Angesprochen auf mögliche Vertragsverhandlungen reagierte DEG-Coach Kreutzer am Freitag leicht gereizt: "Wir sind am Anfang der Saison. Lassen Sie uns doch erst mal unseren Job machen." Niederberger selbst hielt sich erwartungsgemäß ebenfalls bedeckt was eine Rückkehr zu den Eisbären angeht: "Im Moment konzentriere ich mich voll auf Düsseldorf. Alles andere müssen die Vereine untereinander klären."

Dass Niederberger in der kommenden Saison wieder für die Eisbären spielt, erscheint im Moment aber eher unwahrscheinlich. Petri Vehanen hat in Berlin noch einen Vertrag bis Ende 2017. Kaum anzunehmen, dass sich Niederberger wieder als Nummer zwei hinter dem Finnen anstellen wird. "Wir freuen uns natürlich über seine Entwicklung", sagte Sportdirektor Stefan Ustorf. Wie es mit Mathias Niederberger weitergeht, darüber werden sie sich auch bei den Eisbären so ihre Gedanken machen.

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