Volleyball-Nationalmannschaft: Ruben Schott hofft auf die große Chance
Ruben Schott hat hohe Ziele. Er will ins Ausland, vorher muss er sich aber erst in Deutschland etablieren. Eine Gelegenheit dazu hat er am Freitag im Halbfinale der World League.
Die verpasste Olympia-Qualifikation ist für einige Spieler der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft eine große Chance. Da einige der Stammkräfte diesen Sommer eine Pause einlegen, haben viele jüngere Spieler nun die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Der 21-jährige Ruben Schott ist einer von ihnen.
Der Berliner Außenangreifer spielt am Wochenende in Frankfurt mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Finalrunde der World League Gruppe drei. Deutschland bekommt es im Halbfinale mit Taiwan zu tun, im zweiten Spiel treffen Slowenien und Griechenland aufeinander. Der Sieger des Finales steigt in die Gruppe zwei der World League auf. Bundestrainer Vital Heynen warnt vor Taiwan: „ Es wird nicht leicht, weil Taiwan uns schon einmal geschlagen hat. Der Aufschlag ist entscheidend. Wenn sie den Ball am Netz haben, spielen sie einen Volleyball, der für uns zu schwierig ist.“ Slowenien sei für ihn der große Favorit. Die junge deutsche Mannschaft habe sich weiter gesteigert, sie sei aber noch weit von ihrer besten Leistung entfernt, sagt der Bundestrainer. Für Heynen ist es einer der letzten Auftritte als deutscher Bundestrainer. Nach der Finalrunde wird er die belgische Nationalmannschaft übernehmen und als Vereinstrainer des VfB Friedrichshafen tätig sein.
"Gute Entwicklung" - fehlende Erfahrung
In der Vorrunde erhielt Schott viele Spielanteile. „ Ruben hat in den letzten drei Jahren eine absolut riesige Entwicklung gemacht. Er hat sich hier in diesen zwei Wochen sehr stabil in der Annahme und sehr interessant im Angriff gezeigt“, sagt Heynen. Das Einzige, was man ihm vorwerfen könne, ist, das er nicht erfahren spiele. Aber wenn man nicht spiele, könne man eben auch nicht erfahren spielen. Bei den BR Volleys ist Schott nur Alternative für die Außenangreifer-Position, während einer Verletzung ersetzte er aber Stammspieler Robert Kromm und konnte überzeugen. „Ruben hat in der vergangenen Spielzeit eine gute Entwicklung genommen und seine Berufung in die Nationalmannschaft ist nun der Lohn dafür“, sagte Volleys-Manager Kaweh Niroomand kürzlich bei der Vertragsverlängerung Schotts in Berlin.
Aufstieg in Gruppe zwei als Ziel
Schott zeigt sich vor dem Halbfinale selbstbewusst: „Wir wollen auf jeden Fall in die zweite Gruppe aufsteigen. Das wird nicht einfach, aber ich denke, dass wir Taiwan schlagen können“. Vital Heynen räumt ihm vor dem Spiel am Freitag gute Chancen ein, zu spielen. „Seine technische, taktische und physische Entwicklung ist gut. Auch in der Nationalmannschaft“, sagte er. Die World League Finalrunde in Frankfurt soll nun der erste große Auftritt Schotts in und für Deutschland werden.
Annika Schultz