Masters im Golf: Rory McIlroy will mit Köpfchen siegen
Rory McIlroy startet den nächsten Versuch, endlich das Masters der Golfprofis zu gewinnen. Stress will er sich aber nicht machen.
Rory McIlroy ruht derzeit in sich. Er liest Bücher über Motivation, meditiert vor Turnieren und versuchte sich zuletzt sogar mit Jonglieren, auch wenn er sich in dieser Beziehung selbst als „Anfänger“ sieht. Bereitet sich der 29-Jährige womöglich schon auf ein Leben nach der Karriere als Golfer vor? McIlroy verneint: „Ich werde nicht nach Nepal gehen und dort unter Mönchen leben“, sagte er auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Augusta. Einige sportliche Ziele hat er dann schon noch. Der Sieg beim Masters steht dabei ganz vorne auf seiner Wunschliste. Der Triumph beim wohl berühmtesten Golfturnier der Welt, das am Donnerstag beginnt, fehlt dem Nordiren noch. Sollte er am Ende in das Grüne Jackett für den Sieger schlüpfen, wäre er erst der sechste Spieler nach Tiger Woods, Jack Nicklaus, Gary Player, Ben Hogan und Gene Sarazen, der bei allen vier Majors im Golf wenigstens einmal gesiegt hätte.
„Ich würde das Turnier wirklich sehr gern gewinnen. Aber wenn es diese Woche nicht klappt, ist das okay. Dann komme ich nächstes Jahr wieder und versuche es erneut“, sagte McIlroy. Druck will er sich gar nicht erst machen. Eine Last, unbedingt in Augusta gewinnen zu müssen, verspüre er nicht. Das sagte McIlroy kürzlich schon einmal in einem Interview im „Guardian“. Natürlich würde es ihn glücklich machen, Turniere zu gewinnen, erzählte er. „Ich bin zufrieden, etwas erreicht zu haben, aber das hat nichts mit Erfüllung zu tun.“
Wer die Karriere von Rory McIlroy in den vergangenen Jahren verfolgt hat, der konnte durchaus zu dem Schluss gelangen, dass da jemand seine jugendliche Unbekümmertheit verloren hat. 2014, im Alter von gerade einmal 25 Jahren, hatte er bereits vier Major-Titel geholt. Seither wartet McIlroy auf einen weiteren. Körperlich gehörte er dabei in den vergangenen Jahren zu den fittesten Profis, doch das Siegen fiel ihm zunehmend schwerer. Gerade bei den großen Turnieren. Oft mangelte es ihm an Konstanz. Guten, langen Abschlägen folgten immer wieder allenfalls durchschnittliche Annäherungsschläge, und auch die Putts fielen nicht mehr einfach so. „Was mir in den vergangenen Jahren gefehlt hat, war schlicht und einfach die mentale Herangehensweise an mein Spiel“, sagte er dem „Guardian“.
2019 gilt McIlroy wieder als Topfavorit auf den Titel
In Florida hat er genau daran gearbeitet und sich in die Obhut von Spezialisten begeben, die Menschen darauf vorbereiten, „in Sachen Gesundheit und Leistungsfähigkeit zwei oder drei Schritte vorauszuschauen“, wie es in der Eigenwerbung der Klinik heißt. Der Gründer der Einrichtung ist in Augusta sogar mit dabei und kann McIlroy so ständig mit Tipps versorgen. Da ein gesunder Geist allerdings nur in einem gesunden Körper wohnt, hat McIlroy auch noch seine Ernährung umgestellt und verzichtet seit einiger Zeit nahezu komplett auf Milchprodukte.
In dieser Saison hat ihm die neue Einstellung zu Leben und Beruf auf dem Golfplatz bereits geholfen. Bei sieben von acht gespielten Turnieren landete McIlroy unter den besten zehn. Vor ein paar Wochen gewann er erstmals die Players Championship, das bedeutendste Turnier außerhalb der vier Majors. Mit dem Masters wartet nun aber eine ganz besondere Herausforderung. Und McIlroy muss aufpassen, dass er nicht von den Dämonen der Vergangenheit eingeholt wird. 2011 brach er auf der Schlussrunde nach zwischenzeitlich deutlicher Führung komplett ein. Im Vorjahr ging er gemeinsam mit Patrick Reed im letzten Flight in die Schlussrunde, war dem US-Amerikaner aber letztlich nicht gewachsen, so dass ihm am Ende nur die Rolle des ersten Gratulanten blieb.
2019 gilt McIlroy wieder als Topfavorit auf den Titel, neben anderen wie Tiger Woods, Dustin Johnson, Brooks Koepka oder Justin Rose. Spielerisch bewegen sich die Genannten alle auf einem gleich hohen Niveau, der Kopf könnte entscheiden. Genau das hat Rory McIlroy offenbar auch erkannt und deswegen verstärkt daran gearbeitet, für die großen Momente auf dem Platz mental noch besser gewappnet zu sein. „Es geht nicht nur um eine Woche. Es ist eine lebenslange Reise, auf der ich versuchen will, mich zu verbessern und zu lernen meine Kunst zu meistern“, sagte er vor der versammelten Presse am Dienstag – und klang dabei dann doch ein kleines bisschen wie ein buddhistischer Mönch.
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