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Nach seinem Eigentor wollte sich Unions Mittelfeldspieler Robert Andrich am liebsten verstecken.
© dpa/ Uwe Anspach

Kurioses Tor beim Spiel Union gegen Frankfurt: Robert Andrich trifft spektakulär

In einer aufregenden Partie verliert der 1. FC Union 2:5 bei Eintracht Frankfurt. Auf beiden Seiten gab es Chancen.

Es passiert nicht alle Tage, dass Robert Andrich aus gut 25 Metern ins Tor trifft. Am Samstag, im Bundesligaspiel bei Eintracht Frankfurt, ist dem Mittelfeldspieler des 1. FC Union ein solches Kunststück gelungen. Es war ein spektakulärer Treffer, mit dem Andrich bei seinem Trainer Urs Fischer jedoch nur ein leichtes Kopfschütteln auslöste. Das lag weniger an dessen Zurückhaltung als Schweizer, sondern daran, dass Andrich den Ball ins eigene Tor geschossen hatte.

Auch sonst ging es über weite Strecken spektakulär zu beim Spiel der beiden Europapokalanwärter. Echte Freude an der Begegnung hatten am Ende allerdings nur die Frankfurter, die durch einen 5:2 (4:2)- Erfolg ihre Ambitionen auf einen Start in der Champions League untermauerten.

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Vor allem vor der Pause boten beide Mannschaften ein Offensivspektakel. Sechs Tore in einer Halbzeit hatte es in der Bundesliga zuvor erst fünfmal gegeben. Von Beginn an war Feuer in der Partie. Schon in der ersten Minute hatte Union die Chance zur Führung. Robin Knoche kam nach einem Eckball frei zum Schuss, doch Eintracht-Torwart Kevin Trapp und Mittelfeldspieler Djibril Sow retteten mit vereinten Kräften kurz vor der Linie.

Fast im Gegenzug schlug es dann erstmals im Berliner Tor ein. Filip Kostic tankte sich auf der linken Seite durch, seine flache Hereingabe verwandelte André Silva aus Nahdistanz zum 1:0.

Union hatte aber sofort eine Antwort parat. Julian Ryerson setzte sich im Strafraum rustikal gegen Makoto Hasebe durch und bediente Max Kruse, der mit einem platzierten Flachschuss traf. Die Frankfurter reklamierten wohl nicht ganz zu Unrecht ein Foul, trotzdem gab Schiedsrichter Markus Schmidt den Treffer, selbst nach Videobeweis.

Union spielte mutig nach vorne

Die Gäste ruhten sich auf dem Ausgleich aber nicht aus, sondern spielten weiter mutig nach vorne. Joel Pohjanpalo, der kurzfristig für den beim Aufwärmen verletzten Petar Musa in die Startelf gerückt war, verlängerte einen Kopfball von Marvin Friedrich gefährlich. Doch wieder stand Sow auf der eigenen Torlinie und klärte. Kurz darauf war Kevin Trapp bei einem Kopfball Pohjanpalos zur Stelle.

Zehn Minuten vor der Pause traf dann Andrich aus fast 25 Metern, Torhüter Andreas Luthe konnte nicht mehr eingreifen, weil er im entscheidenden Moment auf dem Rasen ausgerutscht war. Mit dem kuriosen Tor brachte Union Mittelfeldspieler sein Team aus dem Rhythmus. Frankfurt nutzte die kurze Schwächephase eiskalt und legte durch Kostic und erneut Silva nach. Für den Portugiesen war es bereits das 21. Saisontor.

In der Defensive blieben die Hessen jedoch anfällig. Vor allem das Fehlen von Abwehrchef Martin Hinteregger, der nach einer Oberschenkelverletzung nicht rechtzeitig fit wurde, machte sich bemerkbar. Das nutzte erneut Kruse, der in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit am langen Pfosten völlig frei zum Kopfball kam und Trapp mit einer Bogenlampe überwand.

Nach dem Wechsel nahmen die Frankfurter ein wenig das Tempo aus dem Spiel – und auch Union trat nicht mehr so druckvoll auf. Dennoch gab es auf beiden Seiten noch Chancen. Frankfurts Daichi Kamada verfehlte mit einem Flachschuss knapp das Ziel, im Gegenzug scheiterte Pohjanpalo erneut an Trapp. Auch der eingewechselte Keita Endo brachte den Ball nicht im Tor der Eintracht unter, und Andrich traf nur die Latte. So blieb Timothy Chandler in der Nachspielzeit mit seinem Tor zum 5:2 der Schlusspunkt vorbehalten. Tsp/dpa

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