Der Verteidiger fehlt schon fast vier Wochen: Rätsel um Dedryck Boyata bei Hertha BSC
Trainer Ante Covic hofft auf eine baldige Rückkehr von Dedryck Boyata. Der hinterließ in der Vorbereitung einen guten Eindruck, als er noch fit war.
Es gab auch am Montag ein paar positive Nachrichten für Ante Covic, den Trainer des Berliner Fußball-Bundesligisten Hertha BSC – doch es waren weniger als erwartet. Javairo Dilrosun fand den Weg zurück auf den Trainingsplatz, allerdings bestand sein Arbeitstag daraus, gemeinsam mit Fitnesstrainer Hendrik Vieth um den Platz zu joggen. Und Peter Pekarik, der die komplette Vorbereitung in diesem Sommer verpasst hat, ist sogar schon einen Schritt weiter. Der Slowake absolvierte zum Auftakt der neuen Woche zum ersten Mal wieder das komplette Programm mit der Mannschaft.
Es war trotzdem eine deutlich reduzierte Gruppe, mit der Covic am Montagvormittag die Vorbereitung auf das erste Heimspiel der Saison am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg startete. Sidney Friede, Daishawn Redan und Maurice Covic hatten nach ihrem Einsatz für die U 23 (6:0 gegen Optik Rathenow) noch frei; Lukas Klünter, Alexander Esswein und Per Skjelbred absolvierten Leistungstests abseits des Platzes – so dass Herthas Trainer nur 15 Feldspieler zur Verfügung standen. Im Laufe der Woche soll sich das noch ändern.
Covic erwartet zumindest Marvin Plattenhardt zurück, der die ersten beiden Pflichtspiele wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel verpasst hat. Auch Arne Maier sei auf einem guten Weg, berichtete der Kroate, ohne einen konkreten Termin für eine Rückkehr ins Mannschaftstraining zu nennen.
Am spannendsten aber ist, wie es mit Dedryck Boyata weitergeht. Als die Berliner den Belgier in diesem Sommer ablösefrei von Celtic Glasgow verpflichteten, hatte er seit März wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel nicht mehr gespielt. Entsprechend groß waren die Vorbehalte, was seinen Gesundheitszustand angeht. Boyata aber konnte das Programm in der Vorbereitung ohne Probleme absolvieren und stand auch im Testspiel gegen Fenerbahce Istanbul, am zweiten Tag im Trainingslager in Stegersbach, auf dem Platz. Seitdem aber fehlt er.
Covic hat sich stets beschwichtigend geäußert und den Eindruck erweckt, dass es nur eine Frage weniger Tage sei, bis der Innenverteidiger wieder zur Verfügung stehe. Auch Boyata selbst klang in Stegersbach noch optimistisch, seine Verletzung sei nicht schlimm, er werde in Kürze wieder ins Training einsteigen können. Das war auch insofern eine gute Nachricht, als der Innenverteidiger nach seinen Auftritten durchaus als aussichtsreicher Kandidat für Herthas Startelf gegolten hatte. Doch aus wenigen Tagen Pause sind nun schon fast vier Wochen geworden. Und dass der 28-Jährige wie schon im Frühjahr unter muskulären Problemen leidet, erneut im Oberschenkel, nährt die allgemeine Skepsis. Allerdings ist es diesmal der andere, der linke Oberschenkel.
In dieser Woche, so kündigte es Ante Covic an, werde man bei Boyata testen, „wie sein Körper auf gewisse Reize reagiert“. Sollten diese Tests positiv ausfallen, könnte der Belgier nach zwei oder drei individuellen Einheiten auf dem Platz rasch auch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Boyata habe trotz der langen Pause nicht viel von seiner körperlichen Fitness eingebüßt, sagte Covic: „Er hat auch in der Reha ein sehr ordentliches Programm absolviert.“ Und trotzdem: „Für Wolfsburg planen wir nicht mit ihm.“