Randale bei Dortmund - Galatasaray: Polizei ermittelt wegen versuchten Totschlags
Der gute Auftritt von Borussia Dortmund in der Champions League hat unschöne Begleiterscheinungen. BVB-Trainer Jürgen Klopp nennt das Verhalten der Gäste-Fans "pure Provokation". Die Polizei nimmt Randalierer fest und ermittelt wegen versuchten Totschlags.
Torjubel bei Borussia Dortmund, Stress bei der Polizei: Vor, während und nach dem Champions-League-Spiel der Dortumnder gegen Galatasaray Istanbul (4:1) ist es am Dienstagabend zu massiver Randale gekommen. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, hatten bereits vor Spielanpfiff Gästefans auf dem Dortmunder Friedensplatz Pyrotechnik abgebrannt. Zwei Polizisten verletzten sich dabei. Im Stadion zündeten Straftäter im Fanblock des türkischen Meisters erneut Pyrotechnik und warfen herausgerissene Sitzschalen in Richtung der Heimfans, was zu zwei Spielunterbrechungen führte.
Nach dem Spiel wurden die Personalien aller Fans im Gästeblock vermerkt. Die Polizei nahm außerdem erste Täter fest. Gegen sie wird wegen versuchten Totschlags, Landfriedensbruchs und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt. Nahe dem Stadion verhinderten die Beamten anschließend einen geplanten Angriff von BVB-Anhängern auf die Galatasaray-Fankurve.
Jürgen Klopp kritisiert die Fans der Gäste
Unbeeindruckt von den Ausschreitungen und neuen Transfergerüchten um Marco Reus festigte das Team von Trainer Jürgen Klopp mit zwölf Punkten und 13:1 Toren seine Führung in der Staffel D vor dem FC Arsenal. Durch die fünf Punkte Vorsprung ist dem BVB der Gruppensieg kaum noch zu nehmen. „Für uns ein fantastisches Spiel. Sorge hatte ich heute gar keine. Ich habe der Mannschaft angesehen, dass sie stabil ist“, sagte Klopp, der den Frust der Gäste-Fans als „pure Provokation“ bewertete.
Auch Dortmunds Manager Michael Zorc atmete auf. „Wir haben sehr verdient gewonnen. Insgesamt bin ich angesichts unserer Situation in der Liga sehr zufrieden mit unserem Spiel.“ Der BVB hat in vier Champions-League-Spielen mehr Punkte geholt als in zehn Bundesliga-Auftritten. (dpa)