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Nicht einmal Kyriakos Papadopoulos (links) kann Torschütze Pierre-Michel Lasogga beim Jubeln stoppen.
© dpa

Hamburger SV: Pierre-Michel Lasogga: Der Retter ist zurück

Der Hamburger SV kann im Abstiegskampf wieder auf Stürmer Pierre-Michel Lasogga zählen.

Bei Pierre-Michel Lasogga weiß man in der Regel, was man kriegt. Und was man nicht kriegt. Man kriegt: bedingungslosen Einsatz. Man kriegt ganz sicher nicht: filigranen Fußball. Lasogga ist ein Bulle, der sich mit vornübergebeugtem Oberkörper in die Zweikämpfe wirft, dem kein Weg zu weit ist – und der die Backen aufbläst, wenn es ernst wird. Lasogga redet auch so, wie er Fußball spielt. Geradeheraus, immer Vollspann, auch auf die Gefahr, dass ihm mal der Ball verspringt. „Da ist ’ne große Erleichterung von uns abgefallen“, hat der Stürmer des Hamburger SV gesagt, nachdem er seinem Klub mit einem Tor in der Nachspielzeit einen wichtigen Punkt bei Schalke 04 beschert hatte. Wusste ja jeder, was gemeint war.

Ein guter Stürmer hat ein Gespür für das richtige Timing. So wie Lasogga am Samstag. Einen besseren Moment für seinen ersten Saisontreffer hätte es kaum geben können. In der zweiten Minute der Nachspielzeit traf er zum 1:1-Endstand, der dem HSV die Chance auf den direkten Klassenerhalt erhält. Ohne diesen Treffer wäre am letzten Spieltag sogar noch der direkte Abstieg für den HSV möglich gewesen. Der immerhin ist nun abgewendet. „Die Emotionen waren extrem, die Gefühle schlagen Purzelbaum“, sagte Trainer Markus Gisdol über die aufregende Schlussphase mit dem 1:1 und dem aberkannten 2:1 der Schalker gesagt.

Unter Gisdol hat Lasogga mehr als ein halbes Jahr nicht mehr in der Startelf gestanden. „Er hat nicht die tollsten Leistungen gebracht, aber er hat sich nie hängen lassen“, sagte der HSV-Trainer. In Gelsenkirchen kehrte Lasogga in jene Rolle zurück, die er zu Beginn seiner Zeit in Hamburg innehatte: die des Retters. 2013 war er, zunächst auf Leihbasis, von Hertha BSC zum HSV gewechselt. Lasogga erzielte in seiner ersten Saison 13 Tore, vor allem aber erzielte er den einzigen Treffer der Hamburger in der erfolgreichen Relegation gegen Fürth. Dass Hertha dem HSV anschließend mehr als acht Millionen Euro für Lasogga abknöpfte, gilt den Berlinern bis heute als eines der besten Geschäfte der Vereinsgeschichte. Am Samstag könnte sich die Investition auch für den HSV amortisiert haben.

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