Füchse Berlin: Paul Drux und Fabian Wiede verlängern
Die Füchse Berlin verlängern zahlreiche Verträge mit wichtigen Spielern – und bleiben mindestens bis 2022 in der Max-Schmeling-Halle.
Bob Hanning ist in Essen geboren und aufgewachsen, später absolvierte er eine Lehre als Kaufmann, es folgten zahlreiche sportliche Stationen in der alten Bundesrepublik, unter anderem Solingen, Wuppertal und Hamburg. Man darf also mit Fug und Recht behaupten, dass Hanning mit marktwirtschaftlich-kapitalistischen Gepflogenheiten vertraut und groß geworden ist. Und doch erinnerte am Donnerstag, bei der offiziellen Pressekonferenz der Füchse Berlin zum Saisonauftakt, so einiges an sozialistische Planvorgaben – weil beim Berliner Handball-Bundesligisten neuerdings fast alles auf fünf Jahre ausgelegt ist.
Am Dienstag hat Hanning seinen Vertrag als Geschäftsführer um besagten Zeitraum verlängert, nun folgten weitere richtungsweisende Personalien: So darf sich Sportkoordinator Volker Zerbe über neue, bis 2023 gültige Arbeitspapiere freuen. „Wir sind sehr zufrieden mit seiner Arbeit, er ist unser Bindeglied zwischen Nachwuchs und Profis und weiterhin für alle sportlichen Belange verantwortlich“, sagte Hanning. Darüber hinaus haben die Berliner langfristig vier Spieler an sich gebunden, die sie selbst zu Bundesliga-Profis ausgebildet haben: Paul Drux, Fabian Wiede, Christoph Reißky und Kevin Struck verlängerten ihre Verträge – genau wie Hanning und Zerbe – vorzeitig um weitere fünf Jahre bis 2023.
Vor allem die langfristige Zusammenarbeit mit den Nationalspielern Drux, 22, und Wiede, 23, eröffnet dem Verein perspektivisch gute Möglichkeiten. „Sie gehören jetzt zu den Topverdienern in unserer Mannschaft“, sagte Hanning, „aber das ist nur normal, sie gehören ja auch zu unseren Topspielern.“ Und neben Nationalkeeper Silvio Heinevetter und Alterspräsident Petr Stochl zu den Gesichtern des Klubs. „Für die beiden gibt es keine finanzielle Schmerzgrenze“, betont Hanning den sportlichen Wert des Rückraum-Duos Drux/Wiede, „außerdem unterstreicht es unsere Philosophie und unsere Glaubwürdigkeit als Verein.“
Hanning wünscht sich noch mehr eigene Spieler aus dem Nachwuchs bei den Profis
Drux und Wiede, das ist ein offenes Geheimnis, sollen beim fortwährenden Aufstieg des Vereins zentrale Rollen einnehmen und als Beispiel für gute Jugendarbeit dienen: Perspektivisch wünscht sich Hanning nämlich „vier bis fünf Leute aus dem eigenen Nachwuchs in der Startformation“ – eine mutige Forderung angesichts der Tatsache, dass im Handball sieben Spieler auf dem Feld stehen.
Unabhängig von allen Personalien verkündete Manager Hanning zwei Tage vor der ersten Runde im DHB-Pokal und eine Woche vor der Teilnahme am Weltpokal in Katar weitere gute Nachrichten: Demnach haben auch alle Sponsoren, deren Verträge in diesem Jahr ausgelaufen wäre, ihre Zusammenarbeit mit den Füchsen verlängert. „Unser Etat ist ein bisschen höher als in der letzten Saison“, sagte Hanning. Eine konkrete Zahl wollte er allerdings nicht nennen. Zuletzt lag das Jahresbudget des Vereins dem Vernehmen nach bei knapp fünf Millionen Euro.
Abschließend machten die Füchse öffentlich, dass sie ihre Heimspiele auch weiterhin in der Max-Schmeling-Halle austragen werden. „Das war eine unserer wichtigsten Hausaufgaben“, sagte Hanning, „jetzt ist das Thema erledigt.“ Ein entsprechender Vertrag mit dem Berliner Senat als Eigentümer ist kürzlich unterschrieben worden – allerdings ausnahmsweise nur bis 2022.