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Bester Berliner. An Petri Vehanen lag es nicht, dass die Eisbären am Sonntag in Manneim verloren haben.
© Osnapix/Imago

Eisbären verlieren 2:3 in Mannheim: Nur die Fans sind in Form

Die Eisbären verlieren Spiel drei in Mannheim nach vor allem offensiv schwacher Leistung 2:3 und liegen nun 1:2 in der Viertelfinalserie zurück.

Die Stimmung in der Mannheimer Arena war am Sonntagnachmittag sehr gut. Das lag zu einem großen Teil auch an den Fans der Eisbären. Rund 600 Berliner Anhänger hielten gegen die anderen 13 000 Zuschauer in der ausverkauften Halle akustisch gut dagegen. Anders als ihre Mannschaft: Die Eisbären verloren Spiel drei der Viertelfinalserie 2:3 (1:2, 0:1, 1:0) und das war ein Ergebnis, das ihnen durchaus schmeichelte, was vielleicht um so bitterer war. Nun liegen die Berliner in der nach dem Modus „Best-of-Seven“ gespielten Play-off-Serie um die deutsche Eishockeymeisterschaft 1:2 zurück.

Es war kein gutes Spiel der Berliner, das sah auch ihr Trainer so. „Mannheim hat verdient gewonnen“, sagte Uwe Krupp. „Wir konnten nicht an die Leistung vom Freitag anknüpfen.“ Da hatten die Eisbären in Berlin noch 6:3 gewonnen und zum 1:1 in der Serie ausgeglichen. Mannheim hätte am Sonntag höher gewinnen müssen, Adler-Trainer Sean Simpson sagte aber gewohnt einsilbig: „Sieg ist Sieg. Die Höhe spielt keine Rolle.“

Seit einigen Wochen hat Trainer Uwe Krupp die Wahl bei der Aufstellung, so groß ist sein Angebot an Stürmern. Diesmal qualifizierten sich Barry Tallackson (wieder einmal) und Spencer Machacek nicht für die vier Angriffsreihen. Dafür war Kyle Wilson wieder in der Aufstellung. Machacek draußen, das war mal eine Überraschung. An den Leistungen zuletzt konnte das eigentlich nicht liegen, der Kanadier war einer der engagiertesten im Team und funktionierte gerade in der Reihe mit Jamie MacQueen und Julian Talbot ziemlich gut. Aber vielleicht brauchte er einfach mal eine Pause.

Spencer Machacek musste erstmals in den Play-offs zuschauen

Machaceks Mannschaftskollegen wirkten auf dem Eis zu Beginn des Spiels auch nicht eben taufrisch. Es spielten eigentlich nur die Adler. Christoph Ullmann mit dem Pass von rechts quer durchs Berliner Drittel links vor das Tor. Da stand Brent Raedeke ganz frei und überwand Berlins Torwart Petri Vehanen. 14:1-Torschüsse für die Adler – so lautete das Verhältnis in den ersten zehn Spielminuten. Die Mannheim Führung ging mal absolut in Ordnung, von den Eisbären musste mehr kommen. Gerade nach vorn. Und da kam auch was, Louis-Marc Aubry marschierte einfach mal über das Eis, wurde nicht richtig angegriffen und schob die Scheibe dann mit der Rückhand durch die Schoner von Mannheims Torwart Dennis Endras – 1:1.

Das war durchaus effektiv, das Berliner Spiel, allerdings dann auch nach der ersten Pause etwas zu passiv. Mannheim traf im Powerplay, bei Vier gegen Drei. Chad Kolarik erzielte im zweiten Drittel das 2:1 per Direktabnahme. Und Luke Adam traf dann noch zum 3:1, mit zwei Toren Abstand hatten die Mannheimer in der Serie zuvor noch nicht geführt.

Im letzten Abschnitt wackelte die Führung der Adler aber noch einmal, Florian Busch traf sechs Minuten vor Schluss zum 2:3. Mit einer Bankstrafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis brachten sich die Eisbären in der Schlussminute um die Chance einer möglichen Aufholjagd. Mannheim spielte den Vorsprung locker über die Zeit. Wieder einmal hatte die Heimmannschaft gewonnen. Eisbären-Verteidiger Jens Baxmann sagte: „Ich denke, Mannheim hat etwas mehr vom Spiel gehabt heute.“

Am Mittwochabend geht es mit der Serie weiter in Berlin, nach den bisherigen Spielen wären dann wieder die Eisbären daran mit einem Sieg – dazu ist aber wohl eine Leistungssteigerung nötig. Am Sonntag boten die Berliner wohl ihren bislang schwächsten Auftritt in den Play-offs.

Börries Langer

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