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Darin Olver, Bruno Gervais und Nicholas Petersen bejubeln einen Treffer der Eisbären.
© imago/Contrast
Update

1:1-Ausgleich in den Play-offs: Eisbären Berlin liefern Mannheim großen Kampf

Die Eisbären Berlin bereiten dem Favoriten aus Mannheim viele Probleme und gleichen mit dem 6:3 aus.

Das Rahmenprogramm in der Arena am Ostbahnhof war ja schon mal etwas spektakulärer als sonst, das Feuerwerk ausufernder und die Stimmung vor dem Spiel auf den Zuschauertribünen war auch recht gut. Es ging ja auch um etwas für die Eisbären Berlin. Noch eine Niederlage in der Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim und das Saisonende in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wäre für die Berliner entschieden näher gerückt. Aber die Eisbären hatten noch Daniel Fischbuch, dessen Einsatz vor dem Spiel noch unsicher war: Gut für sie, dass er mitspielen konnte. Mit einem strammen Schuss gelang dem Angreifer nämlich das entscheidende Tor zum 4:3. Nach der unglücklichen 3:4-Niederlage im ersten Spiel der „Best-of-Seven“-Serie am Dienstag siegten die Berliner am Freitag 6:3 (2:2, 1:1, 3:0), womit es nun 1:1 in der Serie steht.

Es war so ein Spiel, das von der Art und Weise wohl eher auf den zehnten Spieltag der Hauptrunde zu verorten war. Beide Mannschaften spielten für Play-off-Verhältnisse unglaublich offen, die Defensivarbeit war zum Teil katastrophal. Resultat war, dass im ersten Drittel bereits vier Tore fielen, es hätten aber gut und gerne auch ein halbes Dutzend sein können. Den ersten groben Fehler leisteten sich die Eisbären bereits beim ersten Mannheimer Angriff, so dass Luke Adam bereits nach 57 Sekunden zum 1:0 für die Adler traf – völlig freistehend und mit viel Zeit vor dem Berliner Tor.

Berlins erste Sturmreihe bereitete den Mannheimern Probleme

Im Mannheimer Tor bekam am Freitag Drew MacIntyre seine Chance, Nationaltorwart Dennis Endras musste zuschauen. Der Kanadier MacIntyre, der die Saison in Zagreb in der Kontinental Hockey League (KHL) begonnen hat, rechtfertigte seinen Einsatz nicht unbedingt, er ließ doch einiges gefährlich abprallen und da waren die Eisbären schon mal zur Stelle: So versenkte Darin Olver seinen eigenen Abpraller zum 1:1. Die Eisbären, in der Anfangsphase eher überfordert, waren auf einmal im munteren Spiel angekommen.

Eisbären-Trainer Uwe Krupp musste der Einsatz seiner Spieler gefallen. Schon in der ersten Pause sagte sein Stürmer Jamie MacQueen: „Das Spiel macht Spaß, das ist richtiges Play-off-Hockey.“ Konnte man auch anders sehen, dafür war es doch etwas bunt auf dem Eis, oft jenseits taktischer Zwänge. Aber unterhaltsam war das Spiel natürlich für die 13.358 Zuschauer.

Bei den Berlinern bereitete besonders die erste Sturmreihe den Mannheimern so einige Probleme. Nick Petersen, Darin Olver und Charles Linglet wirkten sehr energisch. Nachdem die Mannheimer ausgerechnet in ihrer schwächsten Phase zum 2:1 durch Ronny Arendt gekommen waren, gelang Petersen zunächst der Ausgleich und dann Olver im Mitteldrittel sogar der Führungstreffer für die Eisbären. Der Außenseiter der Serie ärgerte den Favoriten wie schon am Dienstag ganz schön kräftig. Phasenweise kamen die Adler kaum zu einem ordentlichen Spielaufbau, die Berliner griffen konsequent im Drittel des Gegners an, den sie so zu vielen Fehlern zwingen konnten.

Die Mannheimer hatten aber immer wieder eine Antwort auf das entschlossene Anrennen der Berliner. Noch im zweiten Abschnitt traf Matthias Plachta zum 3:3. Es war bereits das fünfte Tor des Nationalstürmers in der noch jungen Serie, im ersten Spiel hatte er ja sämtliche vier Treffer für die Adler erzielt.

Zum Matchwinner wurde Plachta diesmal aber nicht, das 4:3 gelang Daniel Fischbuch, der unweit der blauen Linie wartend abzog und MacIntyre keine Chance ließ. Julian Talbot traf dann noch zum 5:3 und sogar zum 6:3. Sein Trainer Uwe war nach dem Spiel entsprechend begeistert. "Das war richtig gutes Eishockey", sagte Uwe Krupp. Münchens Coach Sean Simpson fand das alles weniger gut, aber er sagte: "Berlin war die bessere Mannschaft. Nun geht es am Sonntag in Mannheim weiter." Stimmte beides.

Es war ein großer Erfolg für die Berliner, der nun eine offene Viertelfinalserie zwischen Eisbären und Adlern verspicht. Am Sonntag geht es weiter, mit Spiel drei – dann in Mannheim.

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