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Das wär's gewesen. Sebastian Andersson (liegend) trifft per Kopf die Latte, dann klärt Paderborns Sebastian Schonlau.
© Friso Gentsch/dpa

1. FC Union bleibt ungeschlagen: Nullnummer beim SC Paderborn

Gegen den offensivstarken Aufsteiger Paderborn zeigt der 1. FC Union eine starke Abwehrleistung - und altbekannte Schwächen.

25 Minuten waren beim SC Paderborn gespielt, da reckten die Fans des 1. FC Union ihre Schals in die Höhe und feierten sich auch ein bisschen selbst. 0:0 stand es zu diesem Zeitpunkt, das Spiel hielt nicht, was es versprach, aber der 1. FC Union war noch immer unbesiegt. Da darf man dann schon mal singen und schunkeln und seine Farben angemessen präsentieren. Am Ende schafften es die Berliner sogar, das zehnte Spiel der Saison ungeschlagen zu überstehen. Von der Mannschaft des früheren Union-Kapitäns Steffen Baumgart trennte sich der Tabellenzweite 0:0.

In der ersten Halbzeit stimmten vor allem die kämpferischen Elemente. Beherzt nahmen beide Teams die Zweikämpfe an, beharkten sich, wann immer es nur ging und lieferten sich viele packende 1:1-Duelle. Diese fanden leider meist im Mittelfeld statt, also in jener Zone, wo in der Regel keine Tore fallen.

Unions Trainer Urs Fischer, der Felix Kroos und Christopher Lenz anstelle von Ken Reichel – der gar nicht erst im Kader stand – und Robert Zulj in die Startelf beordert hatte, sah elf Fouls seiner Spieler. Unter anderem dies trug dazu bei, dass Paderborns Offensive kaum torgefährliche Aktionen kreieren konnte. Wenn bei den Hausherren etwas zusammen lief, dann meist über den rechten Flügel. Dort arbeiteten sich die bemühten Christopher Antwi-Adjej und Mohamed Draeger an Unions meist sehr aufmerksamen Abwehrkräften ab.

Sebastian Andersson trifft die Latte

„Wir freuen uns auf ein Spitzenspiel“, hatte Steffen Baumgart vor dem Duell gesagt. Er begründete dies damit, dass nicht nur sein Team offensiv ausgerichtet sei, sondern auch der 1. FC Union. Vom Köpenicker Offensivgeist spürten die rund 11 500 Zuschauer allerdings wenig. Selbst der oft flinke und mit starken Dribblings auffallende Akaki Gogia tauchte regelrecht ab; stets ging Paderborns Linksverteidiger Jamilu Collins in den Zweikämpfen als Sieger hervor. Torchancen für den 1. FC Union? Gab es quasi nicht.

Erst nach fast 70 gespielten Minuten passte Grischa Prämel derart gefühlvoll in die Lücke der Paderborner Viererkette, als habe er zuletzt ein paar Extraschichten mit Felix Kroos eingelegt. Während Kroos indes kaum auffiel und vorzeitig ausgewechselt wurde, tat Prömels Präsenz den Unionern sichtlich gut. Das Problem an seinem tollem Pass war nur, dass der Abnehmer Sebastian Andersson hieß und den Abschluss unnötig verzögerte. Collins rauschte heran und klärte im Stile eines Weltklasse-Verteidigers. Kurz darauf machte es Andersson besser. Nach einer Freistoßflanke setzte er sich im Luftduell gegen Paderborns Torwart Leopold Zingerle durch, der Ball prallte aber an die Querlatte und nicht ins Tor.

Den in der ersten Hälfte zumindest bemühteren Paderbornern schwanden im zweiten Durchgang zunehmend die Kräfte. Union wirkte gegen Ende zielstrebiger. Das spürte auch Fischer, der sowieso ein Freund des engagierten Schlussspurts ist, und setzte mit der Einwechslung von Sebastian Polter für Andersson ein letztes Zeichen. Die beste Chance bot sich aber Joshua Mees, der ebenfalls eingewechselt worden war. Nach einer Flanke von Christopher Trimmel nahm Mees den abgewehrten Ball aus wenigen Metern volley – setzte seinen Versuch aber deutlich übers Tor. Insgesamt war es ein Spiel, wie es die Fischer-Elf in dieser Saison schon öfters gezeigt hat. Hinten stabil, nach vorn ohne den nötigen Esprit. Tsp

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