Australian Open: Novak Djokovic scheitert an Nummer 117 der Weltrangliste
Der sechsmalige Sieger von Melbourne verpasst die Chance, alleiniger Rekordsieger des Turniers zu werden. Alexander Zverev und Philipp Kohlschreiber gewinnen ihre Spiele hingegen souverän.
Der sechsmalige Australian-Open-Sieger Novak Djokovic ist überraschend schon in der zweiten Runde ausgeschieden. Der Titelverteidiger unterlag dem Usbeken Denis Istomin am Donnerstag in Melbourne 6:7 (8:10), 7:5, 6:2, 6:7 (5:7), 4:6. Damit verpasste der Weltranglisten-Zweite und ehemalige Schützling von Boris Becker die Chance, mit einem siebten Triumph alleiniger Rekordsieger des Turniers zu werden. Der 30-jährige Istomin ist nur die Nummer 117 der Weltrangliste und hatte bisher alle fünf Vergleiche gegen Djokovic verloren. Bei den Australian Open ist der im russischen Orenburg geborene Istomin nur dank einer Wildcard dabei.
Alexander Zverev und Philipp Kohlschreiber souverän
Alexander Zverev hat als fünfter von 14 gestarteten deutschen Tennisprofis die dritte Runde bei den Australian Open erreicht. Zuvor war bereits Philipp Kohlschreiber souverän in die dritte Runde eingezogen. Der Augsburger siegte am Donnerstag in Melbourne souverän mit 7:5, 6:3, 6:0 gegen den Amerikaner Donald Young. Das Aus kam dagegen für Andrea Petkovic durch das 0:6, 5:7 gegen die Tschechin Barbora Strycova. Bereits am Mittwoch waren Titelverteidigerin Angelique Kerber, Qualifikantin Mona Barthel und Mischa Zverev in die Runde der letzten 32 eingezogen. Am Donnerstag spielt noch Alexander Zverev.
Der an Nummer 32 gesetzte Kohlschreiber zeigte sich sehr zufrieden mit seiner Leistung. „Das war heute ein sehr, sehr schöner Tag. Ich denke, dass ich das sehr gut gemacht habe“, sagte die deutsche Nummer zwei. Am Samstag trifft er auf den an Nummer sechs gesetzten Franzosen Gael Monfils, gegen den er nur zwei von bislang 14 Begegnungen gewinnen konnte.
Gegen Young schaffte Kohlschreiber im ersten Satz gleich ein frühes Break zum 2:1, er gab diesen Vorsprung jedoch sofort wieder ab. Nachdem er sich gegen den 85. der Weltrangliste nach dem nächsten Break zum 6:5 den ersten Satz geholt hatte, lief es für den 33-Jährigen Bayer ganz glatt. Bei schönstem Sommerwetter verwandelte Kohlschreiber auf Außenplatz 7 nach nicht einmal zwei Stunden seinen dritten Matchball.
Alexander Zverev siegte 6:2, 6:3, 6:4 gegen Qualifikant Frances Tiafoe aus den USA. Nach dem glatt gewonnenen ersten Satz musste der 19-jährige Hamburger mehr Gegenwehr des neun Monate jüngeren Tiafoe brechen, kam aber nach 1:57 Stunden Spielzeit weiter.
Petkovic verliert nach schwachem Start
Petkovic verbuchte im sechsten Vergleich mit Strycova erst beim Stand von 0:2 im zweiten Satz den ersten Spielgewinn. Danach ließ sie sich offenbar wegen einer Blase am rechten Fuß behandeln. Zwar kam die Darmstädterin nun endlich besser in die Partie, insgesamt machte die 56. der Weltrangliste aber zu viele Fehler und schlug auch nicht gut genug auf. Nach 1:44 Stunden war die Partie auf Platz 2 beendet.
„Ich will nicht gewinnen, wenn ich so spiele. Es ist gut, dass ich verloren habe, sonst lerne ich nicht daraus“, sagte Petkovic und bemängelte ihre Passivität. „Das war ein Rückfall ins letzte Jahr. Das reicht nicht für die Ziele, die ich habe.“ Einzig ihren Kampfgeist rechnete sich die 29-Jährige selbst positiv an. Von ihrem Trainer Sascha Nensel musste sie sich dagegen heftige Kritik anhören.
Die Mitfavoritinnen Karolina Pliskova aus Tschechien und Dominika Cibulkova aus der Slowakei erreichten mit glatten Siegen die dritte Runde. Die letztjährige US-Open-Finalistin Pliskova ließ der russischen Qualifikantin Anna Blinkowa mit 6:0, 6:2 keine Chance. Cibulkova, im vorigen Herbst Gewinnerin der WTA Finals, schlug die Taiwanesin Hsieh Su-Wei 6:4, 7:6 (10:8). Auch die letztjährige Halbfinalistin Johanna Konta aus Großbritannien und die ehemalige Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki aus Dänemark kamen weiter. Bei den Herren siegte der Weltranglisten-Dritte Milos Raonic aus Kanada 6:3, 6:4, 7:6 (7:4) gegen Gilles Muller aus Luxemburg. (dpa)