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Der BVB könnte vom DFB für die geschmacklosen Plakate im Stadion bestraft werden.
© dpa
Update

Nach dem Fall Dortmund: Niemand muss RB Leipzig mögen

Nicht nur RB Leipzig hält sich nach den Vorfällen in Dortmund öffentlich zurück. Dennoch kann die Bundesliga daraus lernen. Ein Kommentar.

Was macht eigentlich... RB Leipzig? Hält sich zurück, was die Vorfälle von Dortmund betrifft. Natürlich, es gab da die offizielle Leipziger Erklärung nach den Übergriffen von BVB-Fans am Sonnabend und darin war die Rede davon, dass „Straftaten gegen Kinder und Frauen nicht tragbar und beschämend für ganz Fußball-Deutschland“ seien. RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl sagte jetzt noch, dass die eigenen Fans „weiter unsere Fankultur pflegen“ und nun dafür einstehen würden, „dass wir anders sein wollen“.

Ganz ohne Pathos ließe sich nun aber auch feststellen, dass die aktuelle Situation und Diskussion um den BVB dem Klub aus Leipzig in Sachen Imageförderung auch helfen kann – auch wenn das niemand so zugeben wird und darf angesichts der gruseligen Szenen von Dortmund. Ändert dieser traurige Samstag etwas am Umgang und damit an der Wahrnehmung von RB Leipzig bei den Klubs in der Bundesliga?

Es ist nicht davon auszugehen: Die anderen Vereine mochten und mögen den mit Brausemillionen aus Österreich hochgepäppelten Klassenzweitbesten aus dem Osten ja allgemein genauso wenig wie viele Anhänger des börsennotierten Unternehmens aus Dortmund. Es gab in der Vergangenheit schon so manches Hetz-Transparent auf den Rängen, schon in der Zweiten Liga – etwa beim Leipziger Spiel in Kaiserslautern. Und nun verurteilen nur wenige wie Max Eberl von Borussia Mönchengladbach oder Herthas Manager Michael Preetz deutlich die Vorfälle von Dortmund. Aber sich nun komplett auf die Seite von RB Leipzig zu schlagen, wäre wohl genauso wenig imagefördernd, wie den Schulterschluss mit Borussia Dortmund zu suchen.

Doch der Fall von Dortmund sollte ein Gutes haben: Dass künftig in den Bundesliga-Stadien etwas sensibler damit umgegangenen wird, was auf den Tribünen zur Schau getragen wird. Da sind alle Klubs gefragt, sie sind für die Moral im eigenen Haus zuständig. Mit dem Konstrukt RB Leipzig kann sich trotzdem jeder weiter, im Rahmen der Contenance, so kritisch auseinandersetzen wie er das für nötig hält – auch im Signal-Iduna-Park.

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