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Blockstark. Nicolas Le Goff blüht bei den BR Volleys wieder richtig auf.
© Andreas Gora/dpa

BR Volleys spielen gegen Lüneburg: Nicolas Le Goff sieht noch Luft nach oben

Mittelblocker Le Goff findet bei den BR Volleys zurück zu alter Stärke – obwohl er die Nachwirkungen der Europameisterschaft noch immer spürt.

Nicolas Le Goff kennt sich aus. Er ist der einzige Spieler im Kader der BR Volleys, der auch schon 2016 dabei war, als die Berliner zuletzt alle Titel abräumten – Meisterschaft, DVV-Pokal und den europäischen CEV-Pokal. Ihn wird das Ziel von Manager Kaweh Niroomand, das dieser vor der Saison ausgegeben hat, also am wenigsten beeindruckt haben. Dass es bis dahin ein langer Weg ist, weiß Le Goff, traut es der Mannschaft aber zu. Eben weil sie auf einem guten Weg ist und bislang alle Saisonspiele gewonnen hat. Und das soll sich auch im Heimspiel gegen Lüneburg am Mittwoch (19.30 Uhr) nicht ändern.

Erwartet habe er den starken Saisonstart so nicht, gibt Le Goff zu. „Natürlich ist es eine positive Überraschung“, sagt der französische Nationalspieler, für den der erstmalige Supercup-Sieg gegen Friedrichshafen der Schlüssel zum bisherigen Erfolg ist. Ein Erfolg, der mal wieder unter keinen guten Vorzeichen stand. Das bekannte Problem: die kontinentalen Wettbewerbe, in diesem Jahr World Cup und Europameisterschaft. Von letzterem war auch Le Goff betroffen. Die Nachwirkungen merkt er noch immer.

Keine Zeit zur Regeneration

„Es war mental schwierig, weil ich keine Zeit zur Regeneration hatte“, sagt der 27-Jährige, der erst wenige Tage vor dem ersten Saisonspiel zurück in Berlin war. Er fühle sich dementsprechend noch müde, gerade auch, weil zu Beginn der Saison alle drei Tage ein Spiel ansteht. „Aber für meine Leistung war es nicht schwierig“, sagt Le Goff, „weil ich schon mit Pierre Pujol zum Beispiel zusammengespielt habe und die Jungs kenne, die schon im vergangenen Jahr da waren“. Das sind sechs an der Zahl, unter anderem auch Georg Klein, mit dem er zu Beginn der Saison mal wieder einen sehr starken Block bildet.

Dass er sechs Spieler noch aus der vergangenen Saison in Berlin kennt, heißt aber auch, dass sieben Spieler neu sind. Ist der tolle Saisonstart damit zu erklären? „Ich kann nicht sagen, dass das Team in dieser Saison besser ist als in der vergangenen. Auch, wenn der Rhythmus derzeit besser ist“, sagt Le Goff. Vielmehr sei das Team einfach anders, alle anderen Teams aber auch. Und so sind die Anlaufschwierigkeiten der Mitstreiter in der Volleyball-Bundesliga ein Grund, weshalb es bei den Berlinern so gut läuft. Dass das nichts heißen muss, weiß Le Goff wiederum genau. „In der vergangenen Saison sind wir nicht so gut gestartet wie in dieser Saison“, sagt der Franzose, „und haben aber den Titel gewonnen“.

Le Goff hat überhaupt in bisher jedem Jahr bei den BR Volleys den Meistertitel gewonnen. Nach dem Triple 2016 kehrte nach kurzen Abstechern in die Türkei und nach Italien zurück nach Berlin. Ein Grund dafür war unter anderem Trainer Cedric Enard, den er aus der französischen Nationalmannschaft kennt, der der 2,05 große Mittelblocker seit 2013 angehört. Dort ist Enard Co-Trainer seit 2017. „Aber ich hatte natürlich auch schöne Erinnerungen an Berlin“, macht Le Goff klar.

Le Goff hat keinen Vorteil beim Trainer

Überhaupt kenne er Enard zwar durch die gemeinsame Zusammenarbeit schon länger als die anderen Volleys-Spieler. „Ich habe aber dadurch keinen Vorteil bei Cedric. Wir haben keine spezielle Beziehung, sondern eine völlig normale, wie zwischen jedem Trainer und Spieler“, sagt Le Goff. Und trotzdem scheint es so, als ob Enard es geschafft habe, Le Goff zurück zu alter Stärke zu verhelfen.

Denn das vergangene Jahr war für den 27-Jährigen nicht einfach. Er war lange Zeit außer Form, wurde, wie viele seiner Mitspieler, von Verletzungen oder Blessuren geplagt. Unter anderem zum so wichtigen Zeitpunkt kurz vor den Playoffs im Februar. Umso mehr freut er sich, jetzt richtig fit zu sein – wobei er noch einige Luft nach oben sieht.

„Es gibt nichts Spezielles, das besser sein könnte, aber ich bin einfach insgesamt noch nicht bei hundert Prozent“, sagt Le Goff und betont nochmals, dass vom 14-köpfigen Team mit mehr Regenerationszeit in den kommenden Wochen und Monaten in der Liga, im Pokal und auch in der Champions League, die im Dezember beginnt, noch mehr zu erwarten ist. Kurzfristig führt nichts am fest eingeplanten Sieg gegen Lüneburg vorbei. Und langfristig lautet die Vorgabe: Titel, Titel, Titel.

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