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Sonnige Aussichten. Sebastian Vettel ist bei Ferrari glücklich – und die Italiener sind mit seinen sportlichen Leistungen überaus zufrieden.
© AFP

Formel 1: Nichts zu bemängeln bei Sebastian Vettel

Weil es für Sebastian Vettel und Ferrari in dieser Saison sehr gut läuft, ist eine Vertragsverlängerung mit den Italienern wohl nur noch Formsache.

Sebastian Vettel strahlt derzeit großes Selbstvertrauen aus. Das zeigt sich auch daran, wie der Ferrari-Pilot seine WM-Führung in der Formel 1 erklärt: „Dass es dieses Jahr so ausgeglichen ist, liegt eher an uns“, sagt Vettel zum Duell mit dem in den vergangenen Jahren so überlegenen Mercedes-Team.

Weil es für Vettel sportlich so gut läuft, scheint auch seine Vertragsverlängerung bei Ferrari nur noch Formsache. „Ich bin glücklich bei Ferrari, es gibt nichts, das dagegen spricht. Ich denke, wir werden keine Überraschungen erleben“, sagte der 29-Jährige in einem am Samstag veröffentlichten Interview der „Gazzetta dello Sport“. Vettel fährt seine dritte Saison für die Scuderia, sein Vertrag läuft am Jahresende aus. Nach zwei Jahren des Aufbaus bietet sich dem Hessen in diesem Jahr erstmals eine Titelchance mit Ferrari.

Auch deshalb hatte Vettel zuletzt betont, er wolle erst in der Sommerpause über einen neuen Vertrag verhandeln und sich bis dahin voll auf die WM konzentrieren. „Zurzeit sind wir sehr beschäftigt, im Sommer ist dann mehr Zeit“, sagte der viermalige Weltmeister vor dem Großen Preis von Aserbaidschan an diesem Sonntag (15 Uhr/RTL und Sky) in Baku. Vettel führt die WM-Gesamtwertung nach sieben der 20 Saisonrennen mit zwölf Punkten Vorsprung auf Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton an.

Der Mercedes ist launischer als der Ferrari

Nach dem enttäuschenden Vorjahr, als Vettel sieglos blieb, hatte es Spekulationen um einen Wechsel in den Silberpfeil zur Saison 2018 gegeben. Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas hat nur einen Vertrag bis Ende dieses Jahres, bei Mercedes wäre daher ein Cockpit für Vettel frei. Doch nach dem jüngsten sportlichen Aufschwung spricht vieles für einen Verbleib Vettels bei den Italienern, zumal ihm Ferrari-Präsident Sergio Marchionne bereits einen Rentenvertrag angeboten hat.

„Ich habe nichts zu bemängeln“, sagte Vettel der „Gazzetta“ über die Zusammenarbeit mit Ferrari. „Normalerweise beschweren sich die Deutschen immer, auch wenn sie in den Ferien in Italien sind und das Essen und die Atmosphäre fantastisch sind, sie haben trotzdem immer etwas zu sagen. In diesem Sinne bin ich nicht sehr deutsch“, betonte der Heppenheimer. Zuvor hatte er in Baku versichert: „Ich fühle mich wohl und zu Hause im Team.“ Spätestens beim Ferrari-Heimrennen Anfang September in Monza könnte die Scuderia die frohe Botschaft von Vettels Unterschrift verkünden.

Der Vorteil des Ferrari im Duell mit Mercedes liegt in dieser Saison vor allem in der Ausgewogenheit des Autos und dem Umgang mit den Reifen. „Wir haben überall ein gutes Auto“, befand Vettels finnischer Teamkollege Kimi Räikkönen. Dem Ferrari fällt es leichter, die Reifen auf die Temperaturen zu bringen, mit denen die schnellsten Runden möglich sind. Ein Verdienst der Entwickler, die aus der Vorsaison und den Tests die richtigen Schlüsse gezogen haben.

Der Mercedes hingegen ist launischer und gibt Fahrern und Ingenieuren bisweilen Rätsel auf, wie zuletzt beim Großen Preis von Monaco, als vor allem Hamilton nicht in Fahrt kam. „Eine Diva“ nannte Teamchef Toto Wolff den Silberpfeil. „Es ist aber ein gutes Auto, obwohl es manchmal schwierig sein kann. Das müssen wir akzeptieren.“ Immerhin hat Mercedes wohl weiter den stärksten Motor, was auf den langen Geraden von Baku ein Vorteil sein könnte.

Eine der Schlüsselstellen des Wochenendes dürfte die enge Kurve acht an der alten Festung werden. Mit den breiteren und schnelleren Autos dieses Jahrgangs erwies sich die knifflige Passage schon im Training als Unfallschwerpunkt. Doch auch das kann Vettels Selbstbewusstsein nichts anhaben. (dpa)

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