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Das läuft! Nate Solder (re.) feiert einen Touchdown mit Sebastian Volmmer.
© dpa

NFL: Sebastian Vollmer im Super Bowl: New England besiegt Indiana 45:7 im Halbfinale

Der Berliner Björn Werner schaut nur zu, 90 Minuten vor dem Halbfinale in der NFL wurde er aus dem Kader der Indiana Colts gestrichen: Dafür steht Sebastian Vollmer mit seinen New England Patriots im Super Bowl gegen Titelverteidiger Seattle.

Für Björn Werner sollte es das wichtigste Spiel seiner Karriere werden, doch 90 Minuten vor Spielbeginn wurde er aus dem Kader gestrichen. In Zivilkleidung musste der Berliner mit ansehen, wie seine Indianapolis Colts im Halbfinale der National Football League (NFL) mit 7:45 (7:17) bei den New England Patriots untergingen. Gründe für Werners Ausbootung wurden zunächst nicht bekannt, aber vermutlich war es eine rein sportliche Entscheidung von Trainer Chuck Pagnano, Werner draußen zu lassen. Schon beim überraschenden Sieg in Denver eine Woche zuvor musste der 24 Jahre alte Linebacker einen Teil des Spiels von der Bank aus verfolgen.

Werner hatte in fast allen Spielen der Saison zur Stammformation gehört, es war also zumindest diskussionswürdig, gerade im Finale der American Football Conference (AFC) auf ihn zu verzichten. Indianapolis‘ Verteidigung wirkte ohne Werner vor allem in der zweiten Halbzeit komplett überfordert und konnte New Englands Angriff zu keinem Zeitpunkt stoppen. Das Spiel war früh entschieden. Anderseits hatten die Colts während der regulären Sasion auch mit Werner keine Chance gegen die Patriots gehabt (20:42).

Anstatt Werner wird Sebastian Vollmer nun am 1. Februar in Glendale den Super Bowl bestreiten. Der deutsche Right Tackle trifft dann mit seinen New England Patriots auf Titelverteidiger Seattle. Die Seahawks gewannen eines der dramatischsten Spiele der Play-off-Geschichte gegen die Green Bay Packers. Seattle machte dabei einen 0:16-Halbzeitrueckstand wett, schaffte kurz vor Schluss 15 Punkte in 44 Sekunden und siegte am Ende 28:22 nach Verlängerung, obwohl Quarterback Russell Wilson vier Interceptions warf.

Vollmer zeigte wie immer in dieser Saison eine sehr souveräne Leistung, als Mitglied der Offensive Line verschaffte er Quarterback Tom Brady viel Zeit bei den eigenen Angriffen. Nach Spielende streifte sich Vollmer im strömenden Regen eines der weißen T-Shirts über, die ihn als „AFC Conference Champion“ auswiesen und lauschte bei der Siegerehrung gemeinsam mit den Kollegen den Worten seines Quarterbacks, der als erster Spielmacher in der Geschichte der NFL zum sechsten Mal das Endspiel erreichte. „Im Moment fühlt es sich großartig an, aber wir haben noch ein Spiel vor uns. Wir sind bereit für Seattle“, sagte Tom Brady. Brady kam auf 226 Yards und drei Touchdowns bei einer Interception, bevor er kurz vor Spielende für seinen Ersatzmann Jimmy Garoppolo Platz machte.

Vor drei Jahren hatte Vollmer schon einmal mit den Patriots im Super Bowl gespielt, damals gab es aber eine unerwartete 17:21-Niederlage gegen die New York Giants. Nun nimmt er einen neuen Anlauf, als erster Deutscher die wichtigste Trophäe im American Football zu gewinnen.

Björn Werner steht dagegen vor eine ungewissen Zukunft. 2013 mit hohen Erwartungen bei der jährlichen Talentauswahl von den Colts gewählt, konnte er auch im zweiten Jahr seiner Karriere nicht überzeugen und kam lediglich auf 51 Tackles und 4 Sacks – zu wenig für einen Stammspieler. Er besitzt in Indianapolis zwar einen Vertrag bis 2017, aber es ist kaum vorstellbar, dass die Verantwortlichen eine weitere durchschnittliche Saison von ihrem einstigen Hoffnungsträger akzeptieren werden. Werner wird sich deutlich verbessern müssen, wenn er in der NFL bestehen und Erfolge feiern will. Das gilt allerdings nicht nur für ihn, wie das Spiel gegen New England am Sonntag zeigte.   

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