zum Hauptinhalt
Voller Einsatz. Nur im Pokal spielte Fabian Schönheim (links) bisher von Beginn an.
© dpa

1. FC Union Berlin: Neue Chance für Fabian Schönheim

Der 1. FC Union Berlin setzt am Sonntag gegen Arminia Bielefeld auf den ehemaligen Kapitän Fabian Schönheim in der Verteidigung.

Es gab mal eine Zeit, da liefen die Dinge für Fabian Schönheim wie gemalt. Kapitän war er beim 1. FC Union. Einmal, da wählten ihn, den gebürtigen Pfälzer, die Fans des Berliner Zweitligisten sogar zum „Unioner des Jahres“. Eine Auszeichnung von gefühligem, sentimentalem Wert, die zuvor meist in Berlin geborenen oder Spielern zuteil wurde, die schon sehr lange für Union spielten. Schönheim war respektiert, bei Fans und Zuschauern gleichermaßen und zum ersten Mal in seiner Karriere, die ihn von Kaiserslautern, Wehen Wiesbaden und Mainz nach Köpenick führte, war er angekommen. Bei einem Klub, der voll auf ihn setzte.

Alles lange her. Die Gegenwart sieht für Schönheim längst nicht so blumig aus wie die Vergangenheit. Gerade mal zwei Minuten durfte er in dieser Saison bisher spielen, vergangene Woche, da kam er spät rein gegen Nürnberg um die knappe Führung über die Zeit zu retten. Nürnberg kam bekanntlich doch noch zum Ausgleich und obwohl Schönheim daran keine Schuld trug, stand die Situation exemplarisch. Läuft halt nicht so gut für ihn. Bis jetzt.

Im Heimspiel an diesem Sonntag gegen Arminia Bielefeld (13.30 Uhr/Sky) erhält der 30-Jährige zum ersten Mal in dieser Saison die Chance, sich von Beginn an in einem Punktspiel zu bewähren. An der Seite von Marc Torrejon soll er als linker Innenverteidiger helfen, die Serie der überraschend gut gestarteten Bielefelder (drei Siege aus drei Spielen) zu brechen. Dass Schönheim spielen darf, liegt am Ausfall von Toni Leistner, der sich am Mittwoch beim Training an der Achillessehne verletzt hatte. Die Beschwerden waren daraufhin so stark, dass ein Einsatz des ansonsten gesetzten Innenverteidigers unmöglich ist.

Michael Parensen ist längst keine Alternative mehr

Darüber hatte Jens Keller bereits am Freitag informiert. Unions Trainer versuchte trotzdem, künstlich Spannung zu erzeugen, indem er drei mögliche Kandidaten als Vertreter für Leistner aufrief. „Christoph Schösswendter, Fabian Schönheim und auch Michael Parensen können alle diese Position spielen“, sagte Keller. Das ist sicher richtig, nur schließen sich Schönheims Mitbewerber in diesem Trio beinahe von selbst aus. Schösswendter, der erst Mitte Juli von Rapid Wien nach Berlin gewechselt war, schlug sich in den vergangenen Tagen mit gesundheitlichen Problemen herum. Der Österreicher fühlte sich matt und erschöpft und hatte immer wieder mit erkältungsähnlichen Symptomen zu kämpfen. Weil die Beschwerden nicht abklingen wollten, ließen die Verantwortlichen ihn untersuchen. „Das ist positiv verlaufen, es gab keinen Befund, dass es sich bei ihm um etwas Schwerwiegendes handeln könnte“, sagte Keller. Auf Schösswendter von Beginn an zu setzen gegen Bielefeld, ist dennoch riskant.

Michael Parensen ist entgegen Kellers Aussage längst keine Alternative mehr. Unions Rekordspieler in der Zweiten Liga gehörte in dieser Saison in den Punktspielen nicht ein einziges Mal zum Kader. Bis zuletzt galt Parensen als Kandidat für einen vorzeitigen Abschied, nun sieht es aber so aus, als ob er diese Saison bleibt. Im Sommer läuft sein Vertrag ohnehin aus. Keller jedenfalls plant nicht mehr mit 31-Jährigen, der während seiner Karriere immer wieder von Verletzungen gebremst wurde.

Verletzungen sind auch ein leidiges Thema für Fabian Schönheim. Vergangene Saison konnte Schönheim dreizehn Spiele absolvieren. Den Großteil der Rückrunde verpasste er verletzt. Es war ausgerechnet jene Zeit, in der Union vorübergehend an die Tabellenspitze stürmte. Als nach dem Abgang von Roberto Puncec im Sommer der erfahrene Marc Torrejon aus Freiburg verpflichtet wurde, war klar, dass es für Schönheim auch in diesem Jahr schwer werden dürfte, an Spielminuten zu kommen. Die Vorbereitung lief aber recht gut für ihn, immer wieder konnte er in den Testspielen seine Kopfballstärke unter Beweis stellen. Gegen Babelsberg traf er auf diese Weise sogar doppelt und als er vor zwei Wochen im Pokal gegen Saarbrücken zur Startelf gehörte, brachte er sein Team in Führung. Per Kopf natürlich. Darauf hoffen sie beim 1. FC Union auch gegen Bielefeld. Dass Fabian Schönheim sehr wichtig sein kann, hat er früher einmal schon gezeigt.

Zur Startseite