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Lionel Messi vom FC Barcelona steht auch im Fokus der Panama Papers.
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Update

"Panama Papers": Messis Familie: Vorwürfe "falsch und beleidigend"

Der Argentinier Messi in Diensten des FC Barcelona ist einer der besten Fußballer aller Zeiten. Nur in Sachen Finanzen hat er keinen Überblick. Er will den Rechercheverband verklagen.

Von Johannes Nedo

Es war kein gutes Wochenende für Lionel Messi. Am Samstagabend verlor er mit dem FC Barcelona den Clásico gegen Real Madrid noch kurz vor Schluss mit 1:2. Und nicht einmal 24 Stunden später wurde sein Name in den Veröffentlichungen der „Panama Papers“ genannt.

Gegen den Argentinier und seinen Vater Jorge wird in Spanien bereits wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Sie sollen das Finanzamt von 2007 bis 2009 um 4,1 Millionen Euro betrogen haben. Um Messis Einkünfte aus Bildrechten zu verstecken, sollen er und sein Vater ein Netz aus Offshore-Firmen genutzt haben, unter anderem in Uruguay und Belize. Ende Mai müssen beide in Barcelona vor dem Gericht erscheinen.

Messi: Unterschreibe alles, was mein Vater mir vorlegt

In den „Panama Papers“ ist nun eine den Ermittlern bisher unbekannte Briefkasten-Firma aufgetaucht, die wohl zur Hälfte Lionel Messi gehört und zeitweilig von der Kanzlei Mossack Fonseca aus Panama betreut wurde, wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt. Die Firma trägt den treffenden Namen „Mega Star Enterprises“. Dass der Weltfußballer und sein Vater deren Besitzer sind, geht aus Dokumenten aus dem Jahr 2013 hervor, die nun in den „Panama Papers“ veröffentlicht wurden.

Der Weltfußballer hat bei einer Vernehmung zu den Steuervorwürfen ausgesagt, sein Vater sei für die Finanzen zuständig. Er unterschreibe das, was sein Vater ihm sage, gab er zu Protokoll. Da wählt er die gleiche Begründung wie ein anderes Fußballidol: Franz Beckenbauer. Der 70-Jährige hat in der Affäre um die möglicherweise gekaufte WM 2006 auch stets betont, als Präsident des Organisationskomitees habe er alles unterschrieben, ohne es zu lesen. Die spanische Finanzbehörde fordert in dem Verfahren eine Haftstrafe von sieben Monaten. Doch Messi muss wohl keinen Gefängnisaufenthalt fürchten. Sollte er verurteilt werden, wird die Strafe wahrscheinlich zur Bewährung ausgeschrieben.

Messi erzürnt über Veröffentlichungen

Auf die „Panama Papers“ reagierten Messi und seine Familie laut spanischen Medien überaus erbost. Die Vorwürfe seien "falsch und beleidigend". Und am Montag verklagten Messi und sein Vater das Internationale Consortium der Investigativen Journalisten (ICIJ), das an der Veröffentlichung der "Panama Papers" mitgewirkt hat. Man fühle sich denunziert, hieß es. Von seinem Verein muss der 28-Jährige jedenfalls nichts befürchten. Der FC Barcelona teilte mit, man stehe hinter Messi und werde ihn vollkommen unterstützen.

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