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Marko Grujic, 22, ist im Sommer vom FC Liverpool leihweise zu Hertha BSC gewechselt. Bisher kam er zweimal für die Berliner in der Bundesliga zum Einsatz.
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Leihspieler vom FC Liverpool: Marko Grujic: "Hertha BSC ist ein Klub mit größten Ambitionen"

Marko Grujic berichtet im Interview von seinem Start bei Hertha BSC, von der Qualität der Bundesliga und seiner Wertschätzung für Arne Maier.

Herr Grujic, die ersten Wochen in Berlin sind vorüber. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Der Start war wirklich gut. Vom ersten Tag an ist alles perfekt gelaufen, und die Ergebnisse stimmen auch: zwei Spiele, zwei Siege. So soll es weitergehen. Das Ziel gegen Wolfsburg sind auf jeden Fall wieder drei Punkte.

Es läuft fast so gut wie in Liverpool.

Man muss einfach an sich glauben. Das müssen wir auch am Samstag gegen Wolfsburg tun, so wie wir es in Schalke getan haben. Die Schalker waren wirklich ein starker Gegner. Aber wir haben ein richtig gutes Auswärtsspiel gezeigt. Natürlich hatten wir ein bisschen Glück, dass der Elfmeter nicht reingegangen ist. Aber danach haben wir eine gute Reaktion gezeigt.

Hertha ist derzeit Dritter. Was sagen Sie zu diesem Tabellenbild?

Schade, dass erst zwei Spiele gespielt sind! Nein, natürlich ist das der perfekte Start für uns. Und hoffentlich sind wir Mitte Mai noch in der gleichen Position. Wir haben wirklich eine gute Mannschaft.

Was wussten Sie von Hertha, als Sie nach Berlin gekommen sind?

Eine ganze Menge. Voriges Jahr haben wir hier mit dem FC Liverpool ein Freundschaftsspiel bestritten. Ich konnte zwar nicht mitspielen, weil ich verletzt war. Aber ich war mit der Mannschaft in Berlin und habe mir das Spiel im Stadion angeschaut. Hertha ist ein Klub mit den größten Ambitionen. Mal sehen, was diese Saison für uns bereithält, aber ich bin schon jetzt sicher, dass es eine aufregende Saison werden wird.

Wie unterscheidet sich der Fußball in der Bundesliga von dem in der Premier League?

Die Unterschiede sind nicht groß. Das Tempo und die Intensität sind in beiden Ligen hoch. Das war auch ein Grund, warum ich mich für Hertha entschieden habe. Wir haben hier viele junge Spieler und eine entwicklungsfähige Mannschaft.

Können Sie sich auch vorstellen, länger als nur eine Saison in Berlin zu bleiben?

Ich bin ja gerade erst hier, und bis zum Saisonende sind noch acht Monate. Aber ich bin wirklich gespannt auf das, was kommt. Bald spielen wir gegen die stärksten Mannschaften der Bundeliga, gegen Bayern, Dortmund. Darauf freue ich mich.

Wie sieht Ihr Kontakt nach Liverpool aus?

Liverpool ist ein großer Klub mit sehr vielen Mitarbeitern. Sie haben sogar einen speziellen Trainer nur für die verliehenen Spieler. Er schaut sich jedes Spiel von mir an und wir sind auch in ständigem Kontakt. Das funktioniert sehr gut.

Obwohl Sie erst ein Bundesligaspiel über 90 Minuten bestritten haben, sehen viele in Ihnen einen potenziellen Führungsspieler. Trauen Sie sich diese Rolle zu?

Es ist nicht meine Aufgabe, über mich und meine Qualitäten zu reden. In dieser Hinsicht werde ich immer bescheiden bleiben.

Wie würden Sie denn ihre Art, Fußball zu spielen, beschreiben?

Auf dem Platz mag ich die ungewöhnlichen Dinge. Und ich liebe es, meine Mitspieler zu unterstützen. Es geht nicht darum, selbst zu treffen. Mir ist es wichtiger, dem Team zu helfen, damit es seine Spiele gewinnt. Früher hatte ich mit der Defensivarbeit meine Schwierigkeiten. Aber auch da versuche ich mich zu verbessern. Dafür spielen wir doch Fußball: um immer besser zu werden.

Die Chemie im Mittelfeld mit Ihnen, Ondrej Duda und Arne Maier scheint zu stimmen. Waren Sie selbst überrascht, wie gut es schon funktioniert hat?

Wir haben gut harmoniert und uns perfekt ergänzt, das stimmt. Aber das war für mich keine Überraschung. Arne Maier ist einer der talentiertesten Spieler, mit denen ich jemals zusammengespielt habe. Und Ondrej Duda hat im letzten Spiel gegen Schalke gezeigt, wie gut er ist. Nicht nur wegen seines Freistoßtores.

Gegen Schalke standen Sie gleich in der Startelf. Haben Sie überhaupt keine Anpassungsschwierigkeiten?

Die Jungs haben mich wirklich hervorragend aufgenommen, der Trainerstab auch. Der Trainer hilft mir viel, damit ich mich an meine Mitspieler gewöhne, sowohl auf als auch neben dem Platz. Und die Jungs sind wirklich fantastisch, vor allem Vedad Ibisevic. Er spricht meine Sprache. Mit seiner Hilfe fällt es mir sehr leicht, mich der neuen Umgebung anzupassen.

Wie sieht es mit Ihren Deutschkenntnissen aus?

Gestern hatte ich noch Unterricht. Ich versuche, das zwei, drei Mal in der Woche hinzubekommen. Ich habe auch Deutsch in der Schule gelernt, aber das ist lange her. Trotzdem ist es dadurch etwas leichter für mich. Die einfachen Dinge, Anweisungen des Trainers und der Mitspieler, verstehe ich. Und in zwei Monaten werde ich hier stehen und das Interview auf Deutsch geben.

Das Gespräch fand im Rahmen einer Medienrunde mit mehreren Journalisten statt.

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