Leichtathletik-EM in Berlin: Lucas Jakubczyk stürzt dramatisch in der Staffel
Der Berliner Lucas Jakubczyk kommt in guter Position bei der 4x100-Meter-Staffel ins Straucheln - und fällt bei hohem Tempo auf die Bahn. Der Medaillen-Traum ist damit aus.
Lucas Jakubczyk hatte sich so viel vorgenommen für den letzten Wettkampftag der Leichtathletik-Europameisterschaften. Der Berliner wollte vor dem Heim-Publikum im Olympiastadion mit der 4x100-Meter-Staffel ins Finale einziehen und dann um die Medaillen mitsprinten. Doch dann geriet er im Halbfinale am frühen Sonntagabend in ein Drama.
Nach dem letzten Wechsel von Julian Reus auf Jakubczyk kam Letzterer ins Straucheln und fiel in hohem Tempo auf die Tartanbahn. Der auslaufende Reus konnte Jakubczyk nicht mehr ausweichen und stolperte über ihn. Beide Sprinter mussten mehrere Minuten behandelt werden. Reus wurde von Ordnern gestützt aus dem Stadion begleitet, Jakubczyk bekam gar einen Verband um den Kopf gewickelt. Der Berliner war angeschlagen, schleppte sich aber noch zur Kurve und applaudierte den Zuschauern.
Andrew Lichtenthal, der leitende Verbandsarzt des Deutschen Leichtathletik-Verbands sagte später: „Jakubczyk ist nach muskulären Problemen im Oberschenkel gestürzt und hat sich eine Platzwunde am Kopf zugezogen.“ Reus habe sich eine Schulterverletzung zugezogen, schilderte Lichtenthal. Der 30 Jahre alte Reus musste noch zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus, konnte am Sonntagabend aber wie Jakubczyk ins Teamhotel zurückkehren.
Bei den Männern ist die Medaillenserie damit gerissen: Seit 2010 holten sie bei Europameisterschaften immer eine Medaille: Bronze, Silber, Silber und vor zwei Jahren in Amsterdam Bronze. Auch deshalb hatten Jakubczyk und Reus zurecht von einer Medaille geträumt. Doch im Finale mussten sie zuschauen, wie die Briten in 37,80 Sekunden vor der Türkei und der Niederlande siegten – wegen des dramatischen Sturzes.