Gruppenauslosung der Europa League: Lösbare Aufgaben für BVB und Schalke
Borussia Dortmund erwischte in der Europa League eine sportlich lösbare Gruppe, steht aber vor einigen Reisestrapazen. Auch für Schalke sollte der Einzug in die erste K.o.-Runde Pflicht sein. Härter getroffen hat es dagegen den Europa-Neuling aus Augsburg.
Anstrengende Auswärtsreisen für Dortmund, sportlich lösbare Aufgaben auch für Schalke und reizvolle Herausforderungen für den Europa-League-Debütanten Augsburg: Nach der Auslosungszeremonie im Grimaldi-Forum von Monaco gab es am Freitag nicht nur zufriedene Gesichter beim deutschen Bundesliga-Trio.
Dem Playoff-Nachrücker Borussia Dortmund wurden PAOK Saloniki, FK Krasnodar aus Russland und Europa-League-Neuling FK Qäbälä aus Aserbaidschan zugeteilt. Revierrivale FC Schalke 04 spielt gegen APOEL Nikosia, Sparta Prag und Asteras Tripolis aus Griechenland.
Auf Augsburg wartet Bilbao
Auf Augsburg warten der letztjährige Champions-League-Teilnehmer Athletic Bilbao, der niederländische Ex-Meister AZ Alkmaar und der serbische Traditionsclub Partizan Belgrad. Bilbao sorgte zuletzt mit dem Sieg gegen Champions-League-Gewinner FC Barcelona im spanischen Supercup für Furore. Alkmaar wurde 2009 unter Louis van Gaal Meister, und in Belgrad „erwartet uns ein Hexenkessel“, wie es Manager Stefan Reuter formulierte. „Sportlich ist das eine interessante Gruppe, reisetechnisch stellt sie uns indes vor einige Probleme“, kommentierte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc aus der Ferne die Lose. Ähnlich sah es BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der ebenfalls auf die Reise an die französische Riviera verzichtet hatte. „Rein sportlich können wir uns über diese Gruppe nicht beklagen“, sagte Watzke. Flüge nach Russland und Aserbaidschan jedoch hätte sich der BVB gerne erspart.
Sportliches Neuland für BVB
Die Dortmunder hatten sich am Donnerstagabend durch einen 7:2-Sieg im Playoff-Rückspiel gegen Odds BK den Platz in der Europa League gesichert. Saloniki, Ex-Club des früheren Bundesliga-Trainers Huub Stevens, Krasnodar und Qäbälä sind sportliches Neuland für den BVB. „Wir werden uns gewissenhaft vorbereiten und für diese Herausforderungen bereit sein“, versprach Trainer Thomas Tuchel.
Die Augsburger stehen auf der europäischen Bühne vor einer Premiere nach der anderen. Für ihre Überraschungssaison mit Platz fünf in der Liga wurden die bayerischen Schwaben mit namhaften Gegnern belohnt - auch wenn es nichts wurde aus den erhofften Duellen mit ganz großen Clubs wie FC Liverpool, SSC Neapel, Ajax Amsterdam oder Lazio Rom.
Weiterkommen für Schalke fast schon Pflicht
„Es ist vieles möglich in dieser Gruppe. Eine Chance hat man immer, unser Ziel ist natürlich das Weiterkommen“, sagte FCA-Manager Stefan Reuter im Untergeschoss des Grimaldi-Forums und betonte gut gelaunt: „Für uns ist das eine tolle Geschichte. Wir freuen uns auf eine international sehr erfahrene Gruppe und versuchen, Paroli zu bieten und auch in der Europa League für Furore zu sorgen.“ Während die Augsburger mit einem Einzug in die erste K.o.-Runde überraschen würden, scheint das Weiterkommen neben Dortmund auch für Schalke fast schon Pflicht. An Nikosia haben die Gelsenkirchener gute Erinnerungen. 2008/2009 setzten sich die Königsblauen gegen die Zyprer in der ersten Runde des UEFA-Cups klar durch. Das letzte Aufeinandertreffen mit Sparta Prag liegt schon mehr als 40 Jahre zurück. 1972/73 schied Schalke im Europapokal der Pokalsieger im Viertelfinale gegen die Tschechen aus. Gegen Asteras hat Schalke noch nicht gespielt. „Es hätte uns von den Namen her sicherlich schwerer treffen können, auch wenn wir den gebührenden Respekt vor jedem Gegner haben“, sagte Trainer André Breitenreiter. „Wir können gut mit dem Los leben und gehen voller Vorfreude und Zuversicht in diesen Wettbewerb. Ziel ist es auf jeden Fall, in die nächste Runde einzuziehen.“ Sportvorstand Horst Heldt kündigte auf der Homepage des Vereins an, man trete „mit breiter Brust“ in der Europa League an. dpa