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Eine Nummer für sich. Tom Brady steht wieder mal im Super Bowl.
© Charles Krupa/AP/dpa
Update

NFL Super Bowl 2019: Los Angeles Rams und New England Patriots im Endspiel

Die New England Patriots und die Los Angeles Rams stehen im Endspiel um den Super Bowl. Ein umkämpftes Halbfinale sorgte für heiße Diskussionen.

Selbst im Alter von 41 Jahren feierte Tom Brady den Einzug in seinen dritten Super Bowl nacheinander ausgelassen wie ein kleiner Junge. Jubelnd riss sich der Football-Superstar der nordamerikanischen NFL nach dem Triumph im Verlängerungskrimi den Helm herunter, sprang in die Arme seiner Teamkollegen und erhielt wenig später die Gratulation von US-Präsident Donald Trump. Zum neunten Mal in der Karriere führte der Quarterback seine New England Patriots ins NFL-Finale und wehrte beim 37:31 bei den Kansas City Chiefs wieder einmal den Angriff der neuen Generation ab. „Das ist verrückt“, stammelte Brady überwältigt. „Ich weiß nicht, wie wir das geschafft haben.“

Wie bei seinem ersten Super-Bowl-Sieg vor 17 Jahren geht es am 3. Februar (ProSieben und DAZN) in Atlanta für den erfolgreichsten Spielmacher der Football-Geschichte gegen die Rams, die inzwischen von St. Louis nach Los Angeles umgezogen sind. Der Meister von 2000 durfte sich nach dem 26:23-Erfolg gegen die New Orleans Saints in Overtime bei den Schiedsrichtern bedanken, die den Rams mit einer eklatanten Fehlentscheidung die Chance auf eine späte Wende ermöglicht hatten. Selbst im Mutterland des Videobeweises kann das Hilfsmittel heftige Diskussionen ähnlich wie in der Fußball-Bundesliga nicht verhindern.

New Orleans hadert mit Schiedsrichterentscheidung

„Es ist einfach. Sie haben den Pfiff verbockt. Es ist total frustrierend“, beklagte Saints-Coach Sean Payton und berichtete, dass der Schiedsrichterchef am Telefon den Fehler zugegeben habe. Dies konnte Payton aber auch nicht trösten: „Wir werden wahrscheinlich niemals damit fertig werden.“ Was war passiert? Rams-Verteidiger Nickell Robey-Coleman rammte Saints-Receiver Tommylee Lewis kurz vor Ende zu Boden, bevor dieser überhaupt die Chance hatte, den Ball zu fangen. Ein klares Foul. „Ich habe zu den Football-Göttern geschaut und gesagt: „Danke euch““, gestand Robey-Coleman. „Ich bin nochmal davongekommen.“

Mit der eigentlich fälligen Strafe hätten die Saints bei einer möglichen Führung die Uhr weit herunterlaufen lassen können. Der auch im Football übliche Videobeweis kann allerdings in dieser Situation nicht bemüht werden, es gilt die Tatsachenentscheidung. So bekam Los Angeles noch die Möglichkeit zum Ausgleich, in der Verlängerung sorgte Kicker Greg Zuerlein per Field Goal aus 48 Yards für den Sieg.

Im Super Bowl kommt es nun zum Quarterback-Duell der Generationen zwischen Brady und dem 17 Jahre jüngeren Jared Goff. Im Duell mit den Chiefs konnte sich Brady dank all seiner Routine gegen den 23-jährigen Patrick Mahomes durchsetzen. Obwohl zuvor zwei seiner Pässe vom Gegner abgefangen wurden, führte der Altmeister sein Team in der Verlängerung mit chirurgischer Präzision über das gesamte Feld. „Alles sprach gegen uns“, sagte Brady. „Sie haben niemals aufgehört, wir aber auch nicht.“

Tom Bradys Patriots sind der leichte Favorit

Auf dem Weg zum möglichen sechsten Titel sind Brady und New England leichter Favorit gegen die Rams. Dabei dürfte ein Großteil der amerikanischen Zuschauer, die nicht Fans des Teams aus Massachusetts sind, eher gegen die seit Jahren dominanten Patriots sein. US-Präsident Trump gratulierte hingegen via Twitter Besitzer Bob Kraft, dem er freundschaftlich verbunden ist, Coach Bill Belichick und Brady. „Es wird ein fantastischer Super Bowl!“, schrieb Trump.

Nach dem ersten Jubel wurde Brady beobachtet, wie er zur Kabine der Chiefs ging, um Mahomes zu treffen und diesem Respekt zu zollen. Auch drei Touchdowns des derzeit größten Quarterback-Talents reichten Kansas City nicht für den ersten Sprung in den Super Bowl seit knapp einem halben Jahrhundert. Aufgrund einer umstrittenen Regel war die Verlängerung direkt beendet, nachdem die Patriots in der ersten Angriffsserie einen Touchdown erzielten. „Ich denke, wenn wir die Chance gehabt hätten, hätten wir gepunktet“, sagte Mahomes. Doch auf den 23-Jährigen, der beste Karten für die Trophäe als wertvollster Spieler der Saison hat, dürften noch reichlich Gelegenheiten warten. (dpa)

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