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Vorsicht, Messi. Vor dem 3:0 ahnt Liverpools Mauer schon, dass Ungemach droht.
© Jose Jordan/AFP

FC Barcelona schlägt FC Liverpool klar: Lionel Messi zaubert, Jürgen Klopp zaudert

Im Halbfinale der Champions League macht wieder einmal der geniale Spielmacher den Unterschied. Dank ihm gewinnt Barcelona 3:0.

Wenn es ganz blöd läuft, steht der Fußballtrainer Jürgen Klopp am Ende dieser Saison ohne Titel da. In der heimischen Premier League liegt der von ihm trainierte FC Liverpool trotz einer grandiosen Spielzeit einen Punkt hinter Manchester City. Und in der Champions League hat es Klopps Elf mit dem FC Barcelona zu tun, der unter anderem den Jahrhundertspieler Lionel Messi in seinen Reihen weiß. Nach dem 0:3 im Hinspiel in Barcelona stehen die Chancen aufs Finale bei knapp über null.

26 Minuten waren gespielt im stets eindrucksvollen Stadion Camp Nou, als die Lautstärke ein erstes Mal anschwoll. Just da hatte Barcelonas Stürmer Luis Suarez seine Farben in Führung geschossen – und das durchaus ansehnlich. Eine scharfe Flanke von links, von Jordi Alba nur knapp über Grasnarbenhöhe geschlagen, verwertete der Uruguayer mit einer eingesprungenen Grätsche. Es war der Höhepunkt einer ersten Hälfte, die sehr ausgeglichen verlief.

Salah und Firmino vergeben das 1:3

Beide Trainer hatten eine 4-3-3-Formation angeordnet. Während Suarez wie üblich von Lionel Messi und Philippe Coutinho eskortiert wurde, verpasste Jürgen Klopp seinem gefürchteten Dreizack eine neue Spitze. Anstelle von Roberto Firmino, der nur auf der Bank Platz nahm, nominierte er Georginio Wijnaldum.

Sadio Mané und Mohamed Salah irritierte dies nicht, die beiden Liverpooler Ausnahmestürmer störten Barcelonas Spielaufbau früh. In Verlegenheit geriet Barcas Abwehr, dirigiert von Torhüter Marc-André ter Stegen, allerdings selten. Die beste Chance im ersten Abschnitt hatte nach etwas über einer halben Stunde Mané, der aus zwölf Metern aber klar am Tor vorbeizielte.

Nach der Pause starteten die Gäste forsch, Milner zog aus 15 Metern ab, ter Stegen lenkte den Ball noch um den rechten Pfosten. Ein paar Minuten später parierte ter Stegen einen Flachschuss Salahs, diesmal rollte der Ball an der linken Aluminiumstange vorbei. Liverpool blieb dran, Milner schoss ter Stegen den Ball aus zwölf Metern direkt in die Arme. Liverpool bestimmte zunehmend die Szenerie, während Barcelonas Fans ob der ungewohnten Rollenverteilung ungeduldig wurden. Nach nicht mal einer Stunde pfiffen sie Coutinho nach einem unsauberen Pass aus. Es sollte die letzte Aktion des Brasilianers gewesen sein, Nelson Semedo ersetzte ihn.

Barcelona nahm in der Folge wieder aktiver am Spielgeschehen teil – und bewies dabei Effizienz. Messi erhöhte auf 2:0, nachdem er den von Suarez per Knie an die Latte beförderten Ball locker über die Linie schob. Sein zweites Tor war dafür umso genialer. Aus rund 25 Metern zirkelte er einen Freistoß derart kunstvoll ins Netz, dass die „Messi, Messi“-Chöre im Stadion schier nicht mehr enden wollten. 82 Minuten waren vorüber und die Ausgangslage hätte sich aus Liverpooler Sicht nur noch verbessert, wenn der eingewechselte Firmino oder Salah die Doppelchance kurz darauf zum 1:3 genutzt hätten. Stattdessen vergab Ousmane Dembelé mit der letzten Aktion kläglich das 4:0.

Für den erneuten Einzug ins Finale benötigen Jürgen Klopp und der FC Liverpool trotzdem ein ziemlich großes Wunder. Dass es diese an der Anfield Road geben soll, ist bekannt. Gegen einen Lionel Messi in dieser Form scheint indes wenig für ein solches zu sprechen. (Tsp)

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