Der Fall Anthony Modeste: Lieber Martin Schulz, so geht Kanzler!
Der 1. FC Köln freut sich über die Rückkehr von Stürmer Anthony Modeste. Den Coup soll ein Mann aus Würselen eingefädelt haben. Eine Lobeshymne.
Lieber Martin Schulz, endlich gehen Sie wieder Ihrer Passion als Weltpolitiker aus Würselen nach. Einem ausgebeuteten Stürmer haben Sie zur Flucht in den Westen verholfen. Ich danke Ihnen, Köln dankt Ihnen, sogar in Liedform: „Wen holt der Schulz von Ost nach West? Anthony Modeste! Modeste! Modeste!“ Hach, wie schön!
Wie der Kölner „Express“ berichtet, stellten Sie den Kontakt zwischen Tianjin Quanjian, Modestes (Ex-)Klub, und dem FC her. Sie arrangierten ein Treffen zwischen FC-Geschäftsführer Wehrle und Shu Yuhui. Ganz große Diplomatenschule! Shu, ein Milliardär aus der Pharmaindustrie, gehört Tianjin Quanjian und damit Modeste. Sie, Herr Schulz, haben ihn ausgedribbelt. Bockstark! Immerhin gilt Shu als knallhart hartnäckig – besonders bei Stürmern: „Wir suchten einen echten Mittelstürmer: Also boten wir für Benzema. Auch bei Falcao haben wir es probiert. Ronaldos Berater kam extra in meine Heimatstadt geflogen. Zu der Zeit verhandelten wir wegen Diego Costa. PSG hat uns gesagt, dass Cavani erst im Sommer zum Verkauf steht. Der Spieler wollte kommen.“ So sprach Shu.
Am Ende kam dann Anthony Modeste, der bei Shu aber nicht glücklich wurde. Sie, Herr Schulz, haben den Stürmer, der nun bis 2023 in Köln kicken darf, erlöst. Dass Shu nun nochmal vor dem Internationalen Sportgerichtshof gegen den FC klagen will? Egal! Die Kölner haben ja Sie. Bleibt noch eine Bitte: Weiten Sie Ihr tiefrotes Herz auch für Ihre Partei. So viel diplomatisches Geschick, Charisma, Führungsstärke. Versuchen Sie erst gar nicht, Außenminister zu werden. Denken Sie groß. Werden Sie Kanzler.