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Das war's dann. Denis Hollenstein verwandelt seinen Penalty, Torhüter Timo Pielmeier ist nicht im Bilde.
© dpa/Kefals

Eishockey-Nationalmannschaft: Letzter WM-Test geht daneben

Stark angefangen, stärker nachgelassen: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft verspielt eine 3:0-Führung in der Schweiz und verliert noch 3:4 nach Verlängerung.

Trotz der Verstärkung von NHL-Verteidiger Christian Ehrhoff reist die deutsche Eishockey-Auswahl mit einer Niederlage im abschließenden Testspiel zur Weltmeisterschaft nach Russland. Vier Tage vor dem WM-Auftakt gegen Frankreich unterlag das Team in der Schweiz nach einer 3:0-Führung mit 3:4 (2:0, 1:2, 0:1) nach Verlängerung. Nach regulärer Spielzeit hatte es 3:3 gestanden. Deutschland schloss die Vorbereitung mit nur drei Erfolgen aus neun Partien ab.
Vor 4562 Zuschauern waren am Dienstag in Basel zwei Tore von NHL-Star Leon Draisaitl und Marcel Noebels von den Eisbären Berlin zu wenig. Der 33-jährige Ehrhoff verstärkte erstmals im Vorfeld der Weltmeisterschaft die deutsche Mannschaft, die sich auch durch Strafzeiten in Bedrängnis brachte.
Die Gegentreffer von Félicien Du Bois und Lino Martschini fielen jeweils in deutscher Unterzahl. Martschini sorgte mit seinem zweiten Treffer für den Ausgleich . Die Entscheidung fiel dann 90 Sekunden vor Ende der Overtime durch einen verwandelten Penalty von Denis Hollenstein. Bei den Titelkämpfen sind die Eidgenossen kein deutscher Vorrundengegner, sie spielen in Moskau.
Am Mittwoch reist der Tross des Deutschen Eishockey-Bundes nach St. Petersburg, wo rechtzeitig vor dem ersten Spiel Verteidiger Korbinian Holzer als vierter NHL-Profi dazukommt. Für seine WM-Premiere als Bundestrainer hat Marco Sturm für die sieben Spiele in zehn Tagen einen Kader beisammen, der als der stärkste deutsche seit Jahren gilt. Vier NHL-Spieler standen seit 2008 nicht mehr im deutschen Aufgebot. „Ich hoffe, dass wir uns auch diesmal super verkaufen, aber davon gehe ich aus“, sagte Ehrhoff zu den deutschen Aussichten.

Zwei Tore von Draisaitl nutzten am Ende nicht

Gegen den in der Weltrangliste sechs Plätze besser positionierten Rivalen war Torhüter Timo Pielmeier anfangs mehrfach gefordert. Die Tore jedoch gelangen den Deutschen. Nach einer Glanztat des Ingolstädter Goalies und einem feinen Pass von Moritz Müller schloss der 20-jährige Draisaitl einen Konter ab. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts scheiterte DEL-Toptorjäger Patrick Reimer am Pfosten, Noebels machte es kurz darauf besser.
Der Wetranglisten-13. knüpfte im zweiten Abschnitt zunächst an seine zuletzt glänzenden Offensivleistungen an. Den Schuss des Kölner Verteidigers Ankert parierte der Schweizer Torhüter Reto Berra noch, Edmontons Center Draisaitl nutzte den Abpraller und bezwang den NHL-Keeper von den Colorado Avalanche ein zweites Mal. Das Sturm-Team dominierte diese Phase des Spiels. Als jedoch Ankert auf die Strafbank musste, netzte Du Bois für den Rivalen ein. Auch die nächste Unterzahl überstanden die Deutschen nicht unbeschadet. Den Ausgleich der Eidgenossen konnten sie nicht mehr kontern und in der Verlängerung hatten die Gastgeber das bessere Ende für sich. (dpa)

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