Eishockey-WM in Dänemark: Leon Draisaitl ist das Geld wert
Der Deutsche Eishockey-Bund lässt sich die WM-Teilnahme von Leon Draisaitl einiges kosten - und das ist gut so. Ein Kommentar.
Seit ein paar Tagen schon weilt Leon Draisaitl in seiner Heimatstadt Köln. Dort hat er sich fit gehalten und mit seinem Vater Peter, Cheftrainer der Kölner Haie, über dessen Saison gefachsimpelt. Ab und an hat er auf dem Eis in der Trainingshalle der Haie einsam seine Kreise gezogen. Währenddessen hatte die Nationalmannschaft ihre ersten Testspiele für die WM im Mai – ohne ihren besten Stürmer, den Weltklassemann aus der National Hockey-League (NHL), dem ein WM-Verzicht drohte.
Denn Draisaitl ist Großverdiener, der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) muss ihn versichern, damit sein NHL-Klub ihn freigibt. Am Montag gab es dann das Signal vom DEB: Die Versicherung für Draisaitl wird gezahlt. Am Dienstag stößt Leon Draisaitl zum Trainingscamp des Teams in Berlin. Auch für andere NHL-Spieler Dennis Seidenberg, Korbinian Holzer und wohl auch Tobias Rieder ist der Weg zur WM geebnet. Das sind wichtige Signale des DEB.
Der Verband überzeugt schon vor dem ersten Bully
Vor ein paar Jahren noch hätten sie beim Verband womöglich gesagt, dann lassen wir das mit dem Draisaitl, wir haben dafür kein Geld. Aber das war einmal, nach dem Silbermedaillengewinn bei den Olympischen Spielen von Südkorea würde solches Geschäftsgebaren der Sportart nicht weiterhelfen. Wer das Eishockey-Nationalteam oben halten will, muss investieren. Bei der WM in Dänemark werden einige der Spieler aus dem Team von Pyeongchgang fehlen, die Konkurrenz wird dagegen stärker besetzt sein als bei Olympia.
Es ist also wichtig, dass die Deutschen mit ihrem besten Team antreten, um Erfolg zu haben – und mit der Mentalität und Ansage, etwas erreichen zu wollen. Der Verband hat in dieser Hinsicht schon vor dem ersten Bully überzeugt.