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Trainer Cédric Enard bereitet Estland auf die Heim-EM vor und fehlt den Volleys in den kommenden Wochen.
© dpa

Berlins Volleyballer starten wieder durch: Kreativer Trainingsauftakt bei den BR Volleys

Die BR Volleys kehren aus den Ferien zurück – in halber Mannschaftsstärke. Auch Trainer Cédric Enard wird demnächst noch einmal fehlen.

Ein bisschen kurios war der Anblick ja schon, als beim Trainingsauftakt der BR Volleys lediglich sechs Spieler erschienen und damit über die Hälfte des Kaders fehlte. Immerhin waren Kapitän und Zuspieler Sergej Grankin sowie Neuzugang Marek Šotola dabei.

Entsprechend kreativ musste Trainer Cédric Enard auch sein, um seinen vorhandenen Kader dennoch zu fordern und so gab es in der Halle einige beeindruckende Aktionen zu sehen, bei denen Tim Carle sich mit vollem Körpereinsatz auf den Boden warf und unter lautem Gelächter seiner Teamkollegen den Ball mit den Fingerspitzen in die Luft beförderte. „Die ersten Male haben sie noch Spaß am Training“, sagt Enard, „aber irgendwann wird es schwierig, wenn sie immer nur zu sechst sind. Der Rest der Mannschaft kommt erst in einigen Wochen dazu.“

Dazu gehören die deutschen Nationalspieler Anton Brehme und Ruben Schott, die sich gerade auf die EM im September vorbereiten und Mittelblocker Nehemiah Mote, der an der Asien-Meisterschaft teilnimmt. Auch der argentinische Libero Santiago Danani, der bei Olympia Bronze holte, wird später dazustoßen.

„Danani war wirklich gut in Tokio, sogar besser als ich von ihm erwartet habe“, sagte Enard, „ein großer Charakter auf dem Feld.“ Dass er viele seiner Spieler erst später in seine Hände bekommt, bedauert der Trainer zwar, aber er kann dem Ganzen auch etwas Positives abgewinnen: „Wenn sie mit der Nationalmannschaft trainieren, dann sind sie im Rhythmus und in guter Verfassung.“

Trainer Enard hatte im Sommer ausnahmsweise fünf Wochen frei

Gleich zu Beginn des Trainings hieß Enard Neuzugang Šotola willkommen, der von der „tollen und freundlichen Gruppe“ schwärmte. Anschließend schrien alle im Chor „Gib Gas!“, wie es bei den Volleys Tradition ist, und begannen sich aufzuwärmen. Enard wirkte an diesem Tag euphorisch, was gleich zwei Gründe hatte. „Dieser Sommer war wirklich gut für mich, denn ich hatte fünf Wochen frei“, sagte er, „ich weiß gar nicht, wann das das letzte Mal der Fall war. Ich habe es einfach genossen, bei meiner Familie und Freunden zu sein.“

Seine gute Laune lag aber auch daran, dass sein Heimatland bei Olympia viele Medaillen geholt hatte, unter anderem Gold im Volleyball. „In Frankreich waren wir alle ein bisschen überrascht, aber es ist einfach unglaublich“, erzählte er strahlend, „ich weiß nicht, ob das in der Zukunft noch einmal so passieren wird.“

Auch die Spieler schienen die letzten Wochen genutzt zu haben, um sich zu erholen. Tim Carle etwa verbrachte viel Zeit bei seiner Familie in Frankreich und hielt sich mit Hilfe eines privaten Trainers fit. „Diese Saison ist sehr wichtig für mich. Wir wollen dieses Mal auf jeden Fall den Pokal holen“, sagte er, „ich war sehr enttäuscht, dass wir es das letzte Mal nicht geschafft haben.“

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In Frankreich besuchte Carle gemeinsam mit Cody Kessel Teamkollege Samuel Tuia, der eine eigene Bar in Cannes besitzt. „Das war wirklich schön“, erzählte Kessel, „es ist wichtig, Kopf und Körper zu entspannen, aber jetzt müssen wir echt Gas geben.“
Trainer Enard verabschiedet sich für die kommende Zeit, um die estnische Nationalmannschaft zu trainieren und auf die Heim-EM vorzubereiten.

Währenddessen wird er in Berlin von seinem Assistenten Lucio Oro vertreten, mit dem er in engem Kontakt steht und der ihm regelmäßig Videos vom Training zuschickt. Darin, dass er den Großteil der Vorbereitung verpasst, sieht Enard kein Problem: „Viele Coaches trainieren mehrere Mannschaften.“ Der Trainer der deutschen Nationalmannschaft sei schließlich auch gleichzeitig Trainer in Modena, einem der besten Klubs der Welt. Außerdem sei er zum wichtigsten Teil der Vorbereitung zurück – dann dürfte auch der Kader endlich vollständig sein.

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