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Zu einem Wechsel sagt Kevin De Bruyne nichts. Er lässt ausrichten, er sei von allem gestresst.
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Update

Vom VfL Wolfsburg zu Manchester City oder United: Kevin De Bruyne: Lieber England als Bayern München?

Der VfL Wolfsburg wird sich wohl von Kevin De Bruyne verabschieden müssen. Doch für Manchester City ist ein Rivale aufgetaucht, aus der eigenen Stadt.

Täglich gibt es neue Transfergerüchte um Kevin De Bruyne - auch wenn der Mittelfeldspieler vom VfL Wolfsburg selbst dazu nichts mehr sagt. Vieles deutet daraufhin, dass der Belgier zu Manchester City wechselt. Doch selbst das scheint nicht mehr sicher. Denn mittlerweile scheint ein englischer Nebenbuhler aufgetaucht zu sein - ausgerechnet der Stadtrivale Manchester United. Angeblich soll der Klub von Trainer Louis van Gaal bereit sein, knapp 75 Millionen Euro für den 24-jährigen zu zahlen. Van Gaal, der laut Medienberichten rund 200 Millionen Euro für Transfers verfügbar hat, möchte nach mehreren Absagen, beispielsweise von Münchens Thomas Müller, Barcelonas Superstar Neymar oder auch vom Spanier Pedro, der den FC Chelsea vorzog, unbedingt noch einen Spitzenspieler verpflichten.

Am Dienstag trainierte De Bruyne jedoch noch mit dem Team des VfL Wolfsburg. Trainer Dieter Hecking bestätigte dies gegenüber Reportern. Noch am Dienstagmorgen hatten belgische Medien berichtet, dass der Offensivspieler bereits am Dienstag nach Manchester fliegen würde, um einen Vertrag bei City zu unterschreiben und auch gleich beim Medizincheck vorzutreten. Nun hat der Belgier noch mehr Bedenkzeit, bei welchem Team er künftig spielen möchte.

De Bruynes Berater sagt, es gebe noch keine Entscheidung

Das bekräftigt auch De Bruynes Berater Patrick De Koster. Es sei bislang noch keine definitive Entscheidung gefallen, sagte er. Glaubt man seinen Worten, würde De Bruyne durchaus noch eine Saison beim DFB-Pokalsieger in Niedersachsen spielen. Dafür hat ihm der Klub bereits ein verbessertes Vertragsangebot vorgelegt, doch vor allem Manchester City lockt mit sehr viel mehr Geld. Der englische Vizemeister und aktuelle Tabellenführer soll dazu bereit sein, sechs Jahre lang jeweils 20 Millionen Euro pro Saison an Gehalt zu überweisen. Hinzu kommt angeblich eine Rekordablöse von 80 Millionen Euro - kein anderer Bundesligaprofi war zuvor jemals auch nur annähernd so teuer.

Ganz sicher wird sich aber De Bruynes ehemaliger Arbeitgeber FC Chelsea nicht mit einbringen in den Kampf um den Superstar, der dort keine guten Erfahrungen gemacht hat. „Wenn du einen Spieler hast, der jeden Tag an deine Tür klopft und weint, dass er gehen will, musst du eine Entscheidung treffen. Er war ein saures Kind, das sehr schlecht trainiert hat“, sagte Chelseas Trainer José Mourinho dem „Daily Mirror“ und schloss damit endgültig eine Rückkehr des belgischen Nationalspielers aus.

All die Spekulationen nerven De Bruyne

Obendrein gab es zuletzt zusätzliche Verwirrung aus München: De Bruyne selbst, der beim VfL noch einen Vertrag bis 2019 besitzt, soll bis zuletzt auch sehr an einem Wechsel zu Bayern München interessiert gewesen sein. Laut der „Bild“ wolle er lieber zum deutschen Rekordmeister als zu Manchester City gehen. Wolfsburg beabsichtige, ihn nach einem Jahr Wartezeit nach München zu verkaufen, das sich diesen Sommer nicht in den Transferpoker einmischen wollen. Dies bestätigte auch Bayerns Klub-Chef Karl-Heinz Rummenigge vor knapp zwei Wochen: „Wir werden dem VfL Wolfsburg sicher kein Kopfzerbrechen bereiten. Da kann ich Klaus Allofs beruhigen. Der Spieler ist ja auch nicht auf dem Markt. Wir werden da zu 100 Prozent nicht reingrätschen.“ Diese Aussage habe weiterhin Bestand, denn Rummenigge sei „ein Freund davon, Vertragslaufzeiten zu respektieren“.

Dass all die Spekulationen De Bruyne beschäftigen, bestätigte auch dessen Berater de Koster: „Das erste Mal seit wir uns kennen, habe ich gespürt, dass Kevin gestresst war. Er will jetzt einfach Sicherheit.“ Wie die genau aussehen wird, entscheidet sich spätestens bis nächsten Montag. Dann endet die Transferfrist, bis dahin muss eine Entscheidung gefallen sein oder De Bruyne bleibt beim VfL Wolfsburg in der Bundesliga.

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Tamina Porada

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