Champions League: Jürgen Klopp - besser als Pep Guardiola?
Nach dem 3:0 mit dem FC Liverpool gegen Manchester City führt Jürgen Klopp klar mit Duell mit Pep Guardiola - es gibt gute Gründe dafür. Ein Kommentar.
Da kommt der souveräne Tabellenführer der Premier League vorbei, und lässt sich eben so mal 0:3 abwatschen. Geht das dem FC Liverpool so locker vom Fuß gegen Manchester City, weil die Regisseure Jürgen Klopp und Pep Guardiola heißen? Wenn einer dem katalanischen Startrainer taktisch richtig ärgern kann, dann ist es Klopp.
Die Bilanz des Deutschen mit Borussia Dortmund und dem FC Liverpool gegen Guardiola mit dem FC Bayern München und Manchester City spricht seit Mittwoch klar für Klopp: Der Sieg im Halbfinal-Hinspiel der Champions League war Klopps siebter Erfolg im 13. Duell beider Trainer, bei einem Unentschieden und fünf Siegen für Guardiola. Klopp ist deshalb aber nicht der bessere Trainer, nur eben der Trainer, der Guardiolas Mannschaften gefährlich werden kann.
Guardiola sagt: City sei der perfekte Gegner für den Fußball von Klopp
City wird Meister der Premier League. 16 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten hat das Team, 18 Punkte auf den Dritten Liverpool, der noch ein Punktspiel mehr hinter sich hat als der Lokalkonkurrent aus Englands Norden. Das ist eindeutig und mag zum Teil darin begründet liegen, dass Guardiola bei City noch mehr Mittel zur Verfügung stehen als Klopp einige Meilen weiter westlich. Aber es hilft ihm nicht im direkten Duell.
Der Katalane hat mal gesagt, dass seine Mannschaft der perfekte Gegner für Liverpool sei. Klopps Team könne wie kein anderes in die Räume auf dem Platz stoßen. Denn für das Ballbesitzspiel von Guardiola muss die Abwehr oft weit aufrücken, das ist gefährlich gegen ein schnelles Team wie das von Klopp. Das System Guardiola ist allerdings risikoloser gegen Mannschaften bis ins gehobene Tabellenfeld der englischen Liga, mit denen Liverpool in dieser Saison mehr Probleme hatte – weil das Team von Klopp mehr agieren als reagieren musste.
Auch wenn es oft gut läuft gegen Guardiola, wie etwa auch im Januar beim spektakulären 4:3-Erfolg in der Liga: Klopp wird das Rückspiel kommende Woche nicht schon abhaken. Denn das letzte Pflichtspiel bei City verlor er im September 0:5 – wenn Guardiolas Ballbesitzspiel greift, dann wird es auch für Klopp gefährlich. Das bislang wichtigste Treffen beider Trainer hat übrigens der Katalane gewonnen: Das DFB-Pokalfinale 2014 mit den Bayern gegen Dortmund.