Hertha BSC und die neue Saison: Julian Albrecht wird Herthas jüngster Profi
Hertha BSC hat den ersten Spieler für die neue Saison verpflichtet. Er heißt Julian Albrecht, ist erst 17 und kommt aus dem eigenen Nachwuchs.
In der vergangenen Woche gab es bei Hertha BSC einen Wechsel mit Symbolcharakter. Der Berliner Fußball-Bundesligist bestritt in der Länderspielpause ein Testspiel gegen Holstein Kiel (1:3), und nach knapp 70 Minuten verließ Fabian Lustenberger das Feld. Für ihn kam Julian Albrecht, der sonst in Herthas U 19 spielt. Lustenberger ist 30, Albrecht 17. Lustenberger wird im Sommer den Kader von Hertha BSC verlassen, Albrecht wird dann aus der Jugend zu den Profis wechseln. Am Dienstag hat der junge Mann, der in Rostock geboren wurde, seinen ersten Profivertrag bei den Berlinern unterschrieben.
„Julian Albrecht ist ein weiterer Spieler unserer Akademie mit großem Potenzial, dem wir den Sprung in den Profifußball zutrauen“, wird Michael Preetz, Herthas Manager, in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert. Im Sommer 2016 ist Albrecht vom FC Hansa Rostock in die B-Jugend der Berliner gewechselt, im vergangenen Mai gewann er, noch als U-17-Spieler, mit Hertha die deutsche A-Jugendmeisterschaft.
„Die Entscheidung ist mir leicht gefallen, weil hier junge Spieler eine Chance bekommen“, sagt Albrecht zu seiner Beförderung zu den Profis. „Ich werde alles daran setzen, diese zu nutzen und mich im Training anzubieten.“ Im Kader von Cheftrainer Pal Dardai ist er der erste Spieler überhaupt aus dem Jahrgang 2001. Er löst damit Denis Jastrzembski als jüngster Profi bei Hertha BSC ab.
„Seine Veranlagung ist schon sehr, sehr gut“, sagt Albrechts U-19-Trainer Michael Hartmann. „Er hat eine gute Physis, ist dynamisch und hat ein gutes Auge. Er erkennt die Räume sehr gut, die er besetzen will.“ In der Regel spielt Albrecht, der die elfte Klasse der Poelchau-Schule auf dem Olympiagelände besucht, als einer von zwei Sechsern. Er kann laut Hartmann allerdings auch als Achter eingesetzt werden.
In dieser Saison hat Albrecht bisher 17 Spiele in der U-19-Bundesliga bestritten, er schoss dabei vier Tore und bereitete zwei weitere vor. In der Youth League stand Albrecht in allen sechs Partien in der Startelf und steuerte ein Tor und eine Vorlage zum Einzug ins Achtelfinale bei, in dem Hertha vor zwei Wochen am Titelverteidiger FC Barcelona scheiterte.
Nationaltrainer Kramer: "Er ist ein guter Junge"
Für die deutsche U-16-Nationalmannschaft hat Albrecht vier Länderspiele bestritten, aktuell aber ist er kein Junioren-Nationalspieler. „Wenn ich Julian mit anderen Jungs vergleiche, zählt er definitiv zu denen, die im Blickfeld sind, aber eben nicht zu denen, die in diesem Jahrgang momentan den Takt vorgeben“, sagt U-18-Nationaltrainer Frank Kramer. „Dahin kann er natürlich noch kommen. Er ist ein guter Junge, der arbeiten will.“
Sein Vereinscoach Michael Hartmann wünscht sich, dass Albrecht noch mehr aus sich herauskomme. „Er ist noch sehr ruhig“, sagt Hartmann. Wenn Albrecht mehr auf dem Platz rede und seine Kollegen besser dirigiere, müsse er auch nicht ständig die Räume für sie zulaufen. „Er muss definitiv noch lernen, von seiner Position aus zu spielen“, sagt Herthas U-19-Trainer. Insgesamt aber bringe Albrecht eine sehr gute Einstellung mit. „Er ist eher ein Spieler, den man bremsen muss“, sagt Michael Hartmann, „und das ist mir deutlich lieber als einer, den man immer antreiben muss.“