Hertha BSC verliert 0:1 bei Borussia Dortmund: Jetzt hat es auch Bruno Labbadia erwischt
Im fünften Spiel als Trainer von Hertha BSC kassiert Bruno Labbadia seine erste Niederlage. Emre Can erzielt das einzige Tor für den BVB.
Hertha BSC ging in Dortmund schon früh in die Knie. Da hatte das Spiel noch gar nicht angefangen. Und die Spieler des BVB taten es ebenfalls. Unmittelbar vor dem Anpfiff knieten beide Mannschaften nieder, dazu sämtliche Ersatzspieler, die Trainer und Betreuer an der Seitenlinie, um gegen rassistische Diskriminierung zu demonstrieren. Nach dem Anpfiff blieb Hertha BSC im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund, dem Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga, zumindest eine Halbzeit standhaft.
Letztlich aber reichte den Berlinern eine gute Leistung nicht, um in Dortmund etwas zu holen. Im fünften Spiel als Cheftrainer hat es nun auch Bruno Labbadia erwischt. Gegen den BVB kassierte er die erste Niederlage mit Hertha BSC. 0:1 (0:0) hieß es am Ende. „Man muss das akzeptieren“, sagte der Trainer. „Die Mannschaft hat alles getan. Aber in Dortmund brauchst du auch ein Quäntchen Glück.“
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Labbadia vertraute derselben Startelf wie vor einer Woche und setzte darauf, dass der leere Tank bei seinen Spielern wieder ausreichend gefüllt war. Die Dortmunder mussten erneut auf ihren verletzten Mittelstürmer Erling Haaland verzichten. Mats Hummels fehlte gelbgesperrt und wurde in der Dreierkette von Emre Can ersetzt.
Den Gästen aus Berlin war das neue Selbstvertrauen mit drei Siegen aus vier Spielen unter Labbadia deutlich anzumerken. Sie begannen, auch mit dem Ball, gefällig. Gegen den Ball machten sie es ohnehin gut; spielten diszipliniert, organisiert und ließen sich von den Dortmunder nur selten aus ihrer Ordnung locken.
Erst Mitte der ersten Halbzeit wurde der Druck auf Herthas Defensive etwas größer. In dieser Phase schafften es die Gäste zu selten, ihrerseits initiativ zu werden und die Defensive des BVB zu beschäftigen. „Wir hatten nicht die Sicherheit wie in den Spielen zuvor“, sagte Labbadia.
So kamen die Dortmunder zu zwei guten Gelegenheiten, deren Ausführung jedoch zu wünschen übrig ließ. Erst verfehlte Thorgan Hazard aus fünf Metern das Berliner Tor, dann hatte Julian Brandt nach einem klugen Pass freie Schussbahn. Der Ball aber rutschte ihm über den Spann.
Hertha fehlte bei den Bemühungen nach vorne das letzte Zutrauen. Zur Pause wurde gerade ein Schuss auf das Tor von Roman Bürki notiert, mit dem Dortmunds Torhüter zudem keinerlei Mühe hatte. „Wir waren im letzten Drittel nicht gut genug“, sagte Vladimir Darida, der in Dortmund seinen Langlaufrekord von vor einer Woche auf noch einmal 14,7 Kilometern verbesserte. „Da müssen wir ruhiger am Ball sein.“
Vedad Ibisevic im Sturmzentrum war weitgehend abgeschnitten vom Spiel, Dodi Lukebakio wirkte erneut glücklos, und Javairo Dilrosun musste schon nach einer knappen halben Stunde angeschlagen vom Platz. Alexander Esswein, der Ende Januar zuletzt im Kader gestanden hatte, ersetzte ihn.
Lukebakio erwischte es zur Pause. Zur zweiten Halbzeit kam für ihn der 19 Jahre alte Jessic Ngankam, der bisher lediglich zwei Kurzeinsätze für die Profis bestritten hatte. Gefährlich wurde es aber auch zu Beginn der zweiten Halbzeit erst einmal nur für Hertha. Nach einer schönen Kombination über Achraf Hakimi und Thorgan Hazard vergab Jadon Sancho fünf Meter vor dem Tor eher kläglich. Noch kläglicher war, wie die Dortmunder kurz darauf eine Drei-gegen-eins-Kontersituation ausspielten. Julian Brandt scheiterte beim Zuspiel in die Spitze an den langen Stelzen von Jordan Torunarigha.
Der eingewechselte Ngankam leitete mit einem energischen Zweikampf gegen Raphael Guerreiro Herthas erste richtig gute Offensivaktion ein, doch Esswein verfehlte knapp das Tor. Insgesamt aber waren die Dortmunder nun zwingender; ihr Offensivspiel wirkte zielstrebiger. Und nach einer knappen Stunde konnte der BVB Herthas Defensive dann doch überwinden. Nach einer Kopfballablage von Brandt schloss Can sofort ab und schlenzte den Ball zum 1:0 ins Eck.
Aber Hertha ließ sich von diesem Treffer noch nicht nachhaltig irritieren. Labbadia brachte Krzysztof Piatek für Per Skjelbred, einen Stürmer für den defensiven Mittelfeldspieler. Hertha verschob seine Linien weiter nach vorne, ging die Dortmunder aggressiver an. In echte Gefahr aber vermochten die Berliner den Sieg des BVB nicht mehr zu bringen. (Tsp)