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Lukas Zerbe ist zur Stammkraft im aktuellen Team der Lemgoer avanciert.
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"Alle Grundvoraussetzungen, die ein erfolgreicher Profisportler braucht“: In Lemgo zieht Lukas Zerbe erfolgreich seine Kreise

Gegen Lemgo treffen die Füchse auf Lukas Zerbe, den Neffen von Volker Zerbe. "Little Zebu" ist in Lemgo mittlerweile zur Stammkraft avanciert.

Der Name Zerbe ist in Lemgo fest mit dem Handball verbunden. Über zwanzig Jahre spielte Volker Zerbe dort und gewann mit dem TBV zahlreiche Meisterschaften und Pokale. Fünfzehn Jahre nach dem Abschied des heutigen Geschäftsstellenleiters der Füchse Berlin macht nun ein weiterer Spross der Familie bei den Lipperländern auf sich aufmerksam: Volker Zerbes Neffe Lukas.

1,84 Meter groß, angestammt auf der Rechtsaußen-Position und mit einer beeindruckenden Abschlussquote von knapp 84 Prozent ist der 25-Jährige zur Stammkraft im aktuellen Team der Lemgoer avanciert. „Er hat das in der letzten Zeit hervorragend gemacht und sich seinen Platz erkämpft“, sagt Volker Zerbe stolz. Und nicht nur bei seinem Onkel hat Lukas Zerbe Eindruck hinterlassen. Bundestrainer Alfred Gislason nominierte ihn für die beiden Länderspiele in der kommenden Woche.

Vor seiner kürzlichen Vertragsverlängerung bis 2024 in Lemgo kontaktierte Lukas auch seinen Onkel. Es gibt sicher schlechtere Ratgeber. Denn Volker Zerbe spielte nicht nur über zwei Dekaden beim gleichen Verein, durch seine 586 Spiele in denen er 1977 Tore warf, gehört der 2,11-Hüne noch immer zu den Bundesliga-Spielern mit den meisten Einsätzen und Feldtreffern. Hinzu kommen Europameistertitel und die olympische Silbermedaille.

„Was ihn auszeichnet, ist eine extrem hohe Bereitschaft."

So prunkvoll ist die Vita von „Little Zebu“, wie sich Lukas Zerbe in Anlehnung an den Spitznamen seines berühmten Onkels auf Instagram nennt, noch nicht. Doch sicherte sich der gebürtige Lemgoer mit dem TBV zuletzt fast schon märchenhaft den DHB-Pokal, nachdem man im Halbfinale keinen geringeren als Rekordmeister Kiel besiegte. In der laufenden Saison konnte Lemgo den Kielern zumindest einen Punkt abnehmen – nicht zuletzt, weil Lukas Zerbe wieder erfolgreich seine Kreise zog.

„Was ihn auszeichnet, ist eine extrem hohe Bereitschaft. Er ist diszipliniert, motiviert und hat alle Grundvoraussetzungen, die ein erfolgreicher Profisportler braucht“, sagt Volker Zerbe. Das Spiel der Lemgoer unter Trainer Florian Kehrmann kommt dem Flügelspieler entgegen. Temporeich und auf die Außen zugeschnitten, ist aber nicht nur Lukas Zerbe Nutznießer der Spielphilosophie, sondern mit Bjarki Mar Elisson auch ein alter Berliner Bekannter. Seit 2019 bei den Lemgoern unter Vertrag führt der Isländer die vereinsinterne Torschützenliste an.

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Wenn die Füchse an diesem Sonntag (16 Uhr/Sky) beim TBV zu Gast sind, gilt es deshalb einmal mehr, möglichst wenig Fehler zu produzieren, um die Gegenstoßanzahl gering zu halten und gleichermaßen durch ein gutes Rückzugsverhalten die schnelle Mitte zu unterbinden. „Das ist eine der Hauptwaffen von Lemgo“, sagt Volker Zerbe, blickt aber optimistisch auf die Begegnung, wenngleich die Berliner auf den erneut am Knie operierten Paul Drux verzichten müssen.

„Natürlich sollten wir, wenn es nach mir geht, am Ende gewinnen“, sagt Zerbe und meint mit „wir“ eindeutig Berlin. Da zählen die Familienbande nicht und genauso wenig seine lange Tradition beim TBV. Da zählen die Füchse – und zwei Punkte.

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