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Bis heute hat Russland das Staatsdoping nicht zugegeben.
© Hendrik Schmidt/dpa

Leichtathletik: IAAF hält an Doping-Sperre für Russland fest

Wegen der ausstehenden Erfüllung von zwei Forderungen hat das IAAF-Council die Suspendierung des russischen Verbandes Rusaf nicht aufgehoben.

Der Leichtathletik-Weltverband bleibt im Doping-Fall Russland kompromisslos und hart. Wegen der ausstehenden Erfüllung von zwei Forderungen hat das IAAF-Council am Montag in Katars Hauptstadt Doha die Suspendierung des russischen Verbandes Rusaf nicht aufgehoben. „Erst, wenn alle Bedingungen erfüllt sind, werden wir die Aufhebung empfehlen“, sagte Rune Andersen, Leiter der IAAF-Taskforce zur Klärung des russischen Doping-Skandals. Russland ist nach dessen Aufdeckung seit dem November 2015 für internationale Titel- und Wettkämpfe gesperrt.

Eine der nicht erfüllten Forderungen ist die Aushändigung der inzwischen von Experten der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) gesicherten Analysedaten und Proben aus dem Moskauer Doping-Analyselabor an die unabhängige Integritätskommission (AIU) der IAAF. Sie werden momentan auf ihre Authentizität geprüft und ausgewertet. Anhand der Daten kann festgestellt werden, welche Athleten gegen die Doping-Regeln verstoßen haben und dafür bisher nicht bestraft wurden. „Die Wada hat sich verpflichtet, die Daten vorrangig an die AIU weiterzuleiten“, hieß es in einer Mitteilung des Leichtathletik-Weltverbandes.

Außerdem hat Russland die Geldbuße von mindestens 2,7 Millionen Dollar noch nicht überwiesen, die die IAAF für die Kosten der Untersuchung fordert. „Rusaf hat einige logistische Probleme bezüglich der Bezahlung angesprochen. Die IAAF wird diese in Kürze lösen“, teilte der Weltverband mit.

Sperren gegen zwölf russische Athleten

Aufklärung fordert die IAAF-Taskforce zudem vom russischen Verband darüber, ob die Behauptung des Fernsehsenders ARD zutrifft, einige Trainer des alten Regimes betreuten weiterhin erneut Spitzensportler in Russland. „Dies widerspricht den Versicherungen, die die Taskforce von Rusaf erhalten hat, dass er sich vom alten Regime distanziert hat“, hieß es in der IAAF-Mitteilung weiter. „Die Taskforce wird Rusaf um dringende Klarstellung bitten.“

Während die IAAF unter der Führung von Präsident Sebastian Coe („Wir befinden uns in einem Prozess, von dem wir nicht abweichen“) keine Zugeständnisse macht, hatte die Wada im vorigen September eingelenkt. Die Weltagentur hob die Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada auf, obwohl das Land das Staatsdoping bis heute nicht zugegeben hat und den Report von Sonderermittler Richard McLaren nicht anerkannt hat. Die mit der Aufhebung verknüpfte Bedingung, den Zugang zum Moskauer Labor zu gewährleisten, wurde erst nach langem Zögern ermöglicht.

Anfang Februar hatte der Internationale Sportgerichtshof Cas den Hochsprung-Olympiasieger Iwan Uchow und elf weitere russische Leichtathleten wegen Dopings mit Sperren zwischen zwei und acht Jahren bestraft. Dies teilte der Cas am Freitag in Lausanne mit. Uchow, der 2012 in London Olympia-Gold gewonnen hatte, wurde für vier Jahre suspendiert, die Hammerwerferin Tatjana Lisenko für acht Jahre. Grundlage der Urteile waren die Ergebnisse von McLaren sowie Daten aus dem Moskauer Analyselabor.

Trotz der Sperre des russischen Verbandes können russische Sportler nach individueller Prüfung durch die IAAF bei internationalen Veranstaltungen und Titelkämpfen unter neutraler Flagge starten. So hatten zuletzt bei der Hallen-EM in Glasgow 14 russische Leichtathleten eine Starterlaubnis. (dpa)

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