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Kiels Abwehrspieler Simon Lorenz feiert mit seinen Mannschaftskameraden das 1:0.
© dpa
Update

Köln verliert Relegationshinspiel: Holstein Kiel schon wieder kurz davor

Kiel verspielte den direkten Aufstieg am letzten Spieltag – im Relegationshinspiel besiegt der Zweitligist nun den 1. FC Köln mit 1:0.

Friedhelm Funkel nahm den Schlusspfiff wie versteinert hin. Mit hinter den Rücken verschränkten Armen blieb der 67-Jährige für einige Sekunden regungslos stehen und blickte in den Kölner Abendhimmel. Sein nicht einmal halb so alter Kollege Ole Werner stieß wenige Meter entfernt einen lauten Jubelschrei aus. Der 1. FC Köln steht nach einem Jokertor der Kieler vor dem siebten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga, für Holstein ist der erstmalige Aufstieg derweil zum Greifen nahe. Der Zweitligist, der der erste Bundesligist aus Schleswig-Holstein werden könnte, gewann das umkämpfte Relegations-Hinspiel am Mittwoch in Köln mit 1:0 (0:0) und hat damit eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel am Samstag in Kiel.

Den Treffer für die nach einem Mammutprogramm in Folge zweier Corona-Quarantänen körperlich arg strapazierten Kieler erzielte Abwehrspieler Simon Lorenz mit seinem ersten Ballkontakt 20 Sekunden nach der Einwechslung (59.).

„Über das Spiel gesehen, wäre ein Unentschieden gerecht gewesen“, sagte der sichtlich angefressene Kölner Kapitän Jonas Hector beim Streamingdienst Dazn: „Ich bin enttäuscht, dass wir das Spiel verloren haben. Wir haben die Chance, es in Kiel besser zu machen.“ Auch Trainer Friedhelm Funkel bemühte sich um Zuversicht. „Es ist überhaupt noch nichts entschieden“, sagte der Coach.

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Mehr Erleichterung als riesige Freude herrschte beim Sieger. „Die erste Etappe ist gegangen“, sagte Routinier Fin Bartels. Und sein Coach Werner befand: „Wir haben nach wie vor die Situation, dass wir der Zweitligist sind. Wir haben nichts zu verlieren, denn in der Zweiten Liga sind wir ja schon. Ich glaube, dass der Druck bei Köln liegt.“

Kiel verteidigte den knappen Vorsprung vielbeinig

Rund ums Stadion war es diesmal zunächst ruhiger als vor dem Schalke-Spiel am Samstag. Obwohl während des Spiels Sirenen, Hubschrauber und Durchsagen via Megafon zu hören waren und vereinzelt Pyrotechnik gezündet wurde, blieb es nach Polizeiangaben bis zum Schlusspfiff insgesamt friedlich.

Vor dem Anpfiff ist es rund um das Kölner Stadion weitgehend friedlich geblieben. Mehrere Hundert Anhänger hätten zudem einen Fan-Marsch im Stadion-Umfeld unternommen.
Vor dem Anpfiff ist es rund um das Kölner Stadion weitgehend friedlich geblieben. Mehrere Hundert Anhänger hätten zudem einen Fan-Marsch im Stadion-Umfeld unternommen.
© imago images/Herbert Bucco

Der Bundesligist kam zunächst überhaupt nicht in die Gänge, wirkte nervös und agierte passiv. Der Zweitligist war besser und kam zu ersten Chancen. Es war Kapitän Hector, der die Kölner aus der Lethargie weckte. Erst wurde sein Schuss aus spitzem Winkel abgefälscht. Bei der nachfolgenden Ecke hatten die Kieler Glück, dass Schiedsrichter Felix Zwayer beim Zweikampf zwischen Hector und Torwart Ioannis Gelios ein Foulspiel sah. Ebenso wie bei einem rotwürdigen Foul von Aleksandar Ignjovski gegen Ondrej Duda. Köln war am Drücker.

Auch nach dem Wechsel schienen die Gastgeber frischer, doch dann kam Lorenz und traf nach der direkt folgenden Ecke per Kopf. Und Holstein Kiel blieb weiter gefährlich. In der 78. Minute köpfte Janni Serra den Ball an die Latte des Kölner Tores. Anschließend verteidigte der Zweitligist vielbeinig den knappen Vorsprung. (dpa)

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