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Da geht's lang: Hertha-Trainer Pal Dardai hatte zuletzt mit seinem Team zuletzt viel zu besprechen.
© Lino Mirgeler/dpa

Vor dem Heimspiel gegen Düsseldorf: Hertha will ohne Drei zum Dreier

Am Wochenende soll für Hertha BSC endlich wieder ein Sieg her. Gegen Fortuna Düsseldorf werden jedoch drei Stammkräfte fehlen.

Trotz aller Frühsommerlichkeit, die dieser Donnerstag und bisher wärmste Tag des Jahres bereithielt, blieb die Stimmung rund um Hertha BSC eingetrübt. Vor allem die Abfuhr, die der Verein für sein Prestigeobjekt Stadionneubau erhalten hat, überlagert die allgemeine Gemengelage beim Berliner Fußball-Bundesligisten. Wird Zeit, dass der derzeit ziemlich durchgeschüttelte Klub wieder positive Schlagzeilen liefert.

Am ehesten ginge das vielleicht noch auf sportlichem Gebiet. Am Samstag kommt Fortuna Düsseldorf ins Olympiastadion, Hertha rechnet mit bis zu 50 000 Zuschauern. Nur werden diese nicht nur deshalb kommen, um den frisch verlegten Rollrasen bewundern zu wollen, die Mannschaft von Pal Dardai muss jetzt schnell liefern und den Umkehrschwung schaffen.

Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie (Freiburg, Dortmund, Leipzig) hat Hertha jetzt vor allem sportlich wieder in die Spur zurückzufinden. Für das Spiel gegen Düsseldorf muss Dardai dabei auf drei Stammkräfte verzichten. Kapitän Vedad Ibisevic ist weiterhin gesperrt und nach Jordan Torunarigha fällt in Fabian Lustenberger ein weiterer Abwehrspieler aus. Der 30 Jahre alte Schweizer hatte sich am Vortag einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und droht nun auch länger auszufallen.

„Es kann sein, dass es das war für dieses Jahr“, sagte Dardai am Donnerstag. Nach Einschätzung des Teamarztes werde es drei bis vier Wochen dauern. „Bei muskelverletzten Spielern ist es immer schwierig, zu sagen“, sagte Dardai, „einige Spieler stehen schon wieder nach einer Woche auf dem Platz, einige nach 14 Tagen, einige nach sechs Wochen.“ Lustenberger wird die Berliner in diesem Sommer nach zwölf Jahren verlassen und zu den Young Boys aus Bern wechseln. „Wir werden mit einer Vierer-Kette in der Abwehr spielen“, sagte der Ungar, der damit von seiner zuletzt bevorzugten Variante der Dreier- respektive Fünferkette abweicht. Das allerdings hätte er auch ohne verletzungsbedingte Ausfälle vorgehabt.

Sieben Spieltage vor dem Saisonende befinden die Berliner sich auf Platz zehn der Tabelle und mit 35 Punkten irgendwie gefangen im Niemandsland. Weder nach oben noch nach unten scheint viel zu gehen. „Nein“, entgegnete Dardai, „wir stehen nicht im Niemandsland, sondern wir stehen da, wo wir hingehören.“ Klar habe man in der Spielzeit einige Punkte liegengelassen, aber man solle sich nicht in die Tasche lügen.

Als Ziel für die Saisonschlussphase hat Dardai vier Siege ausgegeben. Das Heimspiel gegen Düsseldorf dürfte dabei in der internen Planung als Siegspiel eingespeist sein. Doch der Aufsteiger spielt eine für seine Verhältnisse starke Rückrunde, ist in der imaginären Rückrundentabelle als Achter vier Plätze und fünf Punkte besser als die Berliner. Welche Probleme Hertha mit der Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel bekommen kann, hatte das Hinspiel (1:4) gezeigt. Bei einem neuerlichen Erfolg würde der Aufsteiger sogar an den Berlinern vorbeiziehen.

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