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Liveticker: Hertha-Präsident Gegenbauer wiedergewählt

Er hat es geschafft: Herthas Präsident Werner Gegenbauer ist auf der Mitgliederversammlung mit über 70 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden. Den Ablauf des Abends können Sie in unserem Liveticker nachlesen.

0:22 Seit bald sechs Stunden tagt Hertha BSC jetzt im ICC, noch immer stellen sich Kandidaten für das Präsidium vor, aber die Botschaft des Abends ist längst klar: Sieg auf ganzer Linie für Präsident Gegenbauer, der mit grandiosem Ergebnis wiedergewählt wurde und auch seinen Wunschkandidaten für das Amt des Vizepräsidenten durchbrachte. Damit zählte auch der größte Verlierer des Abends zu den Gewinnern: Manager Michael Preetz musste viele Pfiffe und viel Kritik einstecken, darf sch aber der Loyalität des neuen Präsidiums sicher sein. Es gibt noch eine Chance für ihn, aber es wird wohl die letzte sein. Das soll's für heute gewesen sein.

0:11 jetzt wird's spannend, das Ergebnis des Wahlgangs um das Amt des Vizepräsidenten wird bekanntgegeben. 2544 Stimmen wurden abgegeben, 161 wählten keinen Kandidaten. 1014 Mitglieder stimmten für Jörg Thomas, 1369 für Thorsten Manske. Noch ein Erfolg für Präsident Gegenbauer, der seinen Protegé Manske durchgebracht hat.

23:57 Der Kandidat Lutz Kirchhof muss sich rechtfertigen für die Entlassung eines Trainers in Herthas ... U11!

23:36 Und weiter wird gewählt, jetzt geht es um die einfachen Mitglieder des künftigen Präsidiums.  Das kann dauern...

23:34 Täräää!!!! Das Ergebnis der Präsidentenwahl: 2775 Stimmen wurden abgegeben, 2032 davon für Gegenbauer. Keine nordkoreanischen Verhältnisse, aber 73,2 Prozent. Besser, als zu erwarten stand. Letzte, obligatorische Frage an Gegenbauer...na klar, er nimmt die Wahl an.

23:18 Es folg Jörg Thomas, der aktuelle Vize, er amtiert seit 1997, und seine Rede ist ähnlich mitreißend, also der späten, nach Schlaf verlangenden Stunde angemessen. Immerhin: Er redet nur 2:42 Minuten, wahrscheinlich bekommt er genau dafür ein bisschen mehr Beifall.

23:09 Zur Abkürzung des Procederes stellen sich noch vor Bekanntgabe der Präsidentenwahl die Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten vor. Torsten Manske, Gegenbauers Protegé, rattert seine Rede viereinhalb Minuten lang herunter.

22:58 Jetzt wird abgestimmt, in geheimer Wahl. Akklamation wäre einfacher. Nichts riecht hier nach einer Protestwahl, nach einer Abstrafung des Präsidenten.

22:55 Gegenbauer bekommt drei Minuten Zeit zur persönlichen Vorstellung und er spricht... drei Minuten und zehn Sekunden. Na, wenn das kein Grund zur Anfechtung ist...

22:45 Der Antrag zielt darauf, das alte Präsidium geschäftsführend im Amt zu halten und das neue zu verkleinern. Bei der Abstimmung stellt sich aber nur eine Minderheit hinter ihn. Es wird also gewählt. Zunächst der Präsident. Einziger Kandidat ist Werner Gegenbauer, und die Stimmung im Saal lässt wenig Zweifel an seiner Wiederwahl.

22:39 Alles für nichts? Habe wir drei Stunden umsonst hier gesessen? Ein Mitglied stellt den  Antrag, die Wahlen auszusetzen, und er bekommt dafür sogar freundlichen Beifall. Schwächelt das Stimmvolk?

22:34 Souveränes Publikum: Per Akklamation stimmt eine überwältigende Mehrheit für ein Ende der Aussprache.

22:32 Heiterkeit im Saal. Gegenbauer wird gefragt, ob sich in seinem Unternehmen nicht ein Job für Michael Preetz finde, "vielleicht in der Telefonzentrale...?"

22:26 Auch der Seelsorger aus der Kapelle im Olympiastadion bittet darum, dass doch endlich gewählt werden möge.

22:24 Der Versammlungsleiter bittet die Fragesteller, sich kurz zu fassen. Erleichterter Beifall im Auditorium.

22:11 Es wird wieder laut. Ein Mitglied ruft in den Saal: "Wie können die Spieler nach diesen Leistungen noch in den Spiegel schauen? Ich schäme mich dafür, dass wir für diese Mannschaft vor Gericht ziehen!" Donnernder Applaus.

22:04 Die Aussprache dümpelt vor sich hin. Die Luft ist ein bisschen raus. Wahrscheinlich liegt es daran, dass alles im Saal den Wahlen entgegenfiebert.

21:52 Turbulenzen im Saal, als ein Mitglied fragt, ob Markus Babbels Entlassung Folge einer Sex-Affäre war. Gegenbauer: "Will das Auditorium so eine Frage wirklich beantwortet haben?" Lautes Gejohle. Gegenbauer: "Ich werde diese Frage nicht beantworten!"

21:50 Eine Frage nach Marko Pantelic.... geht unter im allgemeinen Aufstöhnen.

21:47  Weiter im Text. Das nächste Mitglied sagt: "Ich finde es nicht richtig, Trainer zu entlassen, wenn sie keinen Erfolg haben, und Sportdirektoren zu behalten, wenn sie Fehler machen." 

21:44 Gegenbauer schlägt sich noch einmal auf die Seite  von Preetz. "Einem Abwahlantrag: Der Preetz muss weg!, werde ich nicht nachkommen. Dann müssen Sie einen anderen wählen!"

21:43 Wäre der Posten des Managers ein Wahlamt, hätte Michael Preetz heute denkbar schlechte Karten.

21:40 Noch eine Wortmeldung zu Preetz: "Er tut mir leid und erinnert mich an die letzten Tage im Amt von Christian Wulff!" Lautes Gelächter.

21:38 Nächster Beitrag. Ein Mitglied findet den Umgang mit Preetz unfair. Pfiffe und Applaus. "Ich habe die Befürchtung, dass bei der Wahl die Mitglieder danach auswählen, wie sie zu Herrn Preetz stehen. Aber wir sind doch kein Manager-Wahlverein!"

21:35 Eine Frau fragt, warum das Spiel n Düsseldorf nicht abgebrochen wurde, nachdem Hertha-Fans Bengalos geworfen hatten. Laute Buh-Rufe aus dem Publikum.

21:28 Preetz erwidert: "Wenn Erfolg da ist, wird er an einer Person festgemacht, der Misserfolg an der anderen. Ich habe die Aufstiegsmannschaft zusammengestellt, nicht nur Markus Babbel. Ja, ich habe die Neuzugänge vor dieser Saison mit dem Trainer verpflichtet. Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass diese Mannschaft bundesligatauglich war." Kein Applaus.

21:25 Weiter Kritik an Preetz. Ein Mitglied sagt: "Herr Preetz, Sie waren als Spieler ein Glücksfall für Hertha. Aber als Manager haben Sie mich enttäuscht!" Lauter Beifall. Weiter der Mann: "Sie sagen, die Mannschaft hat nicht überzeugt. Aber wer hat diese Mannschaft zusammengestellt? Ich würde Sie bitten: Machen Sie den Weg frei für einen Neuanfang." Noch stärkerer Beifall.

21:21 Gleich der erste Redner empfiehlt Gegenbauer, sein Schicksal nicht mit dem von Michael Preetz zu verbinden. Außerdem möge er darauf verzichten, das Ständige Schiedsgericht anzurufen. Und die Spieler mögen sich nicht untereinander und auch nicht den Schiedsrichter schlagen. Gegenbauer entgegnet: "Kobiaschwili schwört Stein und Bein, dass er den Schiedsrichter nicht geschlagen hat." Das hat so noch keiner bei Hertha gesagt.

21:18 Gegenbauer beschwert sich über zu viel Wahlkampf in den vergangenen Wochen. "Wir hatten eine Vereinbarung, dass für das Präsidium nur der Präsident spricht." Dann ist Schluss. Es kommt zur Aussprache mit den Mitgliedern, dem interessantesten Tagesordnungspunkt neben den Wahlen."

21:15 Jetzt spricht Werner Gegenbauer für den Beirat des Präsidiums.

21:12 Schiller rattert Zahlenkolonnen herunter. Die Botschaft lautet: Es muss gespart werden, sollte aber für eine Spitzenposition in der Zweiten Liga reichen. "Wir sind nicht gezwungen, Spieler zu verkaufen, können aber über Transfers unsere Situation noch verbessern." Auch Schiller appelliert an Geschlossenheit und dankt Gegenbauer.

21:10 Schiller stellt den Etatentwurf für die neue Saison vor. Es ist der für die Zweite Liga...

21:09 Schiller attackiert diejenigen unter den Hertha-Fans. die beim Relegationsspiel in Düsseldorf Bengalos warfen. Beifall.

2 1:06 Nachdem Preetz geendet hat, tritt Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller an Mikrofon.

Preetz müht sich, aber er kommt nicht an

21:04 Preetz an die Fans: "Sie wissen bei den Präsidiumswahlen, wer hinter meinem Konzept steht." Und: "Es geht um Konzepte statt Parolen."

21:02 Preetz warnt vor allzu großen Hoffnungen, noch auf juristischem Weg in der Bundesliga zu bleiben: "Für den Fall, dass das Urteil nicht anfechtbar ist, müssen wir uns auf die Zweite Liga einrichten." Preetz rühmt Präsident Gegenbauer. Viel Beifall, aber auch Pfiffe.

Stimmzettel bei der Hertha-Mitgliederversammlung
Stimmzettel bei der Hertha-Mitgliederversammlung
© TSP

20:58 Preetz müht sich, aber er kommt nicht an. Er liest seine Rede ab, wirkt nicht authentisch, seine Emphase wirkt auswendig gelernt. Beifall gibt es erst, als er das neue Trikot vorstellt: Preetz sagt: "Fahne pur, Fußball pur!" Es geht darum, dass das Klubemblem, eine blau-weiße Fahne, nicht mehr von einem Kreis umrahmt wird."

20:57 Den lautesten Applaus bekommt Preetz, als er sich bei den Co-Trainern René Tetschok und Ante Covic bedankt.

20:56 Preetz rühmt die sportliche Kompetenz der Scouts und Nachwuchstrainer. Verhaltener Applaus.

20:53 Der Nachwuchs ist an der Reiher. Preetz sagt: "Das ist unsere Zukunft" Ein Zwischenruf: "Und warum gehen dann fast alle Spieler?" Preetz sagt: "Wir wissen genau, wen wir gehen lassen und wen wir behalten wollen!" Pfiffe und Buhrufe.

20:52 Preetz sagt, mit welchen alten Spielern der Neuaufbau gelingen soll: Thomas Kraft, Peter Niemeyer und... Lewan Kobiaschwili." Raunen im Publikum. Gegen Kobiaschwili ermittelt der DFB wegen eines angeblichen Faustschlags gegen Schiedsrichter Wolfgang Stark.

20:50  Jetzt geht es um den neuen Trainer Jos Luhukay. Preetz schwärmt von dessen ehemaliger Mannschaft FC Augsburg und verspricht: "Es muss Schluss sein mit schlechten Heimspielen."

20:49 "Auch wenn es am Ende nicht gereicht hat: Wir schulden Otto Rehhagel großen Dank!" Applaus.

20:46 Preetz spricht über den nach fünf Niederlagen entlassenen Trainer Michael Skibbe. "Wir konnten nicht länger warten." Murren im Publikum. "Ihr hättet ihn erst gar nicht holen dürfen!" Weiter zu Otto Rehhagel. "Er hatte es von Anfang an nicht einfach." Preetz spricht von Verletzungspech und Eigentoren. "Ich fasse zusammen: Wir sind auf dem Platz abgestiegen wegen vieler Fehler, Eigentore, Verletzungen. Das alles traf uns mit ungeheuerer Wucht."

20:43 Weiter Preetz: Er handelt die Saison ab, die gute Hinrunde, das unglückliche Abschneiden im DFB-Pokal. "Aber auch in der Hinrunde haben wir nur vier von 17 Spielen gewonnen." - "Zu einer klaren Analyse gehört auch eine ehrliche Analyse. Der Erfolg der Hinrunde war auch ein Erfolg der Arbeit von Trainer Markus Babbel und Co-Trainer Rainer Wiedmayer. Wir wollten einen neuen Vertrag mit ihm, er wollte nicht. Am Ende ging es nicht mehr. Es ging um Vertrauen und die Bereitschaft, sich auf diese Stadt und die phantastischen Fans einzulassen." - "Die sogenannte Lügenaffäre hat auch meinen Ruf angekratzt!"

20:39 Michael Preetz spricht für die Geschäftsführung. Laute Pfiffe, auch als er die Ausschreitungen von Düsseldorf anspricht.  "So lange wir noch nicht die schriftliche Urteilsbegründung haben, stehen wir immer noch zwischen den Ligen." Immer wieder laute Zwischenruhe. Er gibt aber auch zu: "Ich bin viel zu sehr Sportler, um die Verantwortung für den Abstieg bei Richtern zu suchen. Ich bin als ehemaliger Stürmer bereit, einzustecken. " Er verspricht für den Fall des Abstiegs ein Konzept für den sofortigen Wiederaufstieg!

20:31 Bernd Schiphorst, Vorsitzender des Aufsichtsrates, geißelt "das Bild der Zerrissenheit, das Hertha in der Öffentlichkeit abgibt. Damit muss ab heute Schluss sein!" Und: "Hertha BSC ist keine Mickey-Maus-Veranstaltung!"

20:19: Nochmal Beifall, als Gegenbauer spontan zum Mikrofon geht und Erich Beer begrüßt. Der Alt-Nationalspieler ist extra aus München angereist

20:09 Lutz Kirchhof, Vorsitzender der Amateurabteilung, verliest eine ellenlange Liste aller Hertha-Nachwuchsspieler und merkt an: "Ich hoffe, der neue Trainer hat gut zugehört!"

Luhukay verheißt Fußball mit viel Freude

19:59 Gegenbauer verkündet die neue Mitgliederzahl: 29 300. Vor drei Jahren waren es noch 18 000.

19:56 Präsident Werner Gegenbauer tritt an Mikrofon. Pfiffe und Beifall.

19:51 Luhukay verheißt Fußball mit viel Freude. "Ich hatte die eine oder andere Möglichkeit, aber habe mich für Hertha BSC entschieden. Ich will, dass ihr Fans nicht nur mit einem guten Gefühl ins Stadion kommt, sondern auch zufrieden nach Hause geht." Seine Rede wird immer wieder von Beifall unterbrochen. Preetz steht ein wenig linkisch daneben. So einen Zuspruch hätte er auch gern.

19:44 Preetz bittet den neuen Cheftrainer Jos Luhukay auf die Bühne. Tosender Beifall.

19:43 Michael Preetz geht ans Mikrofon. Laute Pfiffe.

19:40 Noch ein Antrag: Die Mitglieder wollen erst den Rechenschaftsbericht von Klub- und Geschäftsführung hören, bevor sie das neue Präsidium wählen. Breite Zustimmung.

19:37 Versammlungsleiter Lentfer stellt einen Antrag vor, nachdem der Verein in Sachen Relegation gegen Düsseldorf vor das Ständige Schiedsgericht gehen soll. Die Abstimmung wird später am Abend folgen - oder früh am Morgen...

19:31 1171 Mitglieder stimmen für den Ausschluss der Presse, 1358 dagegen. Wir dürfen bleiben.

19:17 Ein Vereinsmitglied beantragt, die Presse auszuschließen. Bernd Schiphorst als Vorsitzender des Aufsichtsrats plädiert dagegen und führt dazu an, "dass ja viele Presseleute von diesem Antrag Wind bekommen haben und Vereinsmitglieder geworden sind". Die offene Abstimmung ist nicht eindeutig. Es muss gezählt werden. Das kann dauern.

19:13 Raunen, als darauf hingewiesen wird, dass der Saal auch für morgen gebucht ist, falls es länger dauert.

"Zur Not machen wir auch nach Mitternacht weiter."

19:11 Versammlungsleiter Dirk Lentfer deutet schon mal an, dass es später werden kann: "Zur Not machen wir auch nach Mitternacht weiter."

19:08 Präsident Werner Gegenbauer eröffnet die Versammlung mit der Vorstellung von Präsidium und Abteilungsleitern. Den größten Beifall bekommt der Vorsitzende der Kegel-Abteilung.

19:05 Die Versammlung läuft. Erwartet werden hitzige Debatten - und Entscheidungen, die die weitere Entwicklung des Vereins entscheidend beeinflussen könnten.

18:55 Vor Beginn der Versammlung sind die Fronten klar: Michael Sziedat, langjähriger Hertha-Verteidiger, der zur Wiederwahl ins Präsidium antritt, hat seine Kritik an der Vereinsführung erneuert. Er sagt: "Preetz muss weg." Dass Sziedat zum harten Kern der Opposition gehört, ist bekannt. Es gibt aber auch abwägende Stimmen: Auch Marco Wurzbacher will ins Präsidium gewählt werden, er hat vor einigen Jahren das Online-Fanportal "Hertha-Inside" ins Leben gerufen. Er sagt: Der Konflikt um die Personalie Preetz ist eigentlich irrelevant. Viel wichtiger wäre es, wieder ein eigenes Leitbild, eine eigene Identität für den Verein aufzubauen - und die Sportkompetenz zu stärken. Eine Idee: ein Sportdirektor für die Hertha. Auch zu dem oft geäußerten Vorwurf, die Vereinführung agiere intransparent, hat Wurzbacher Interessantes zu sagen. Zu einer Veranstaltung der vereinsinternen Opposition, bei der sich Kandidaten vorstellen sollten, habe er keine Einladung bekommen - der Vorwurf der Intransparenz kann also gegen mehrere Seiten erhoben werden.

18:40 Exklusive Frage des Tagesspiegels an das Hertha-Maskottchen Herthinho: Stimmst du für oder gegen Gegenbauer? Die Reaktion: Herthinho schüttelt nur den Kopf - soll heißen: dazu keine Aussage - und zeigt auf sein großes Herz.

18:25 Einiges war bereits aus der Vereinsführung zu erfahren, und klar ist: Die Finanzen der Hertha sind alles andere als geordnet. Im Moment stehen im Finanzplan für das nächste Geschäftsjahr rund 45 Millionen Euro auf der Ausgabenseite - aber nur rund 31,5 Millionen auf der Einnahmenseite. Wie die Lücke geschlossen werden soll? Vielleicht bringen Transfers noch Geld in die Kasse. Vielleicht kommen, auch in Liga Zwei, mehr Zuschauer als man im Moment, vergleichsweise vorsichtig, kalkuliert. Und es gibt eine dritte Hoffnung, die angesichts der jüngsten sportlichen Geschichte geradezu abenteuerlich anmutet: Schafft es Hertha in der kommenden Saison ins Pokal-Halbfinale, würde das wertvolle Einnahmen garantieren. Fazit: Herthas Etat ist auf Kante genäht.

Optimal wäre natürlich, würde die Hertha in der ersten Bundesliga bleiben - damit aber rechnet man im Moment höchstens noch in Form eines Plan B, irgendwo in einer hinteren Schublade.

Soll Hertha in die dritte Instanz gehen?

18:20 Zahlreiche Fans sind bereits gekommen - und ein T-Shirt, das viele tragen, ist ein erstes Anzeichen für die Stimmung in der Halle. "Zeit für Veränderung - Präsidiumswahl 2012" steht darauf. Es sind die Gegner der bisherigen Vereinsführung, die sich hier optisch bemerkbar machen. Ansonsten gibt es, in bester Hertha-Tradition, Bockwurst, Wiener, Kartoffelsalat. Die Stände, an denen das Essen verkauft wird, sind bestens besucht.

18:15: In einer Dreiviertelstunde beginnt die Mitgliederversammlung der Hertha. Nach den Vorfällen im vergangenen halben Jahr auf und außerhalb des Rasens darf die Stimmung als aufgeladen bezeichnet werden. Zudem steht die Wahl eines neuen Präsidiums auf der Tagesordnung. Überlagert wird die Wahl im ICC von einem offenen Streit um die Weiterbeschäftigung von Manager Michael Preetz und von der juristischen Auseinandersetzung der Vereinsführung mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) über die Wertung des Relegations-Rückspiels bei Fortuna Düsseldorf.

Am Freitag hatte das DFB-Bundesgericht den Einspruch Herthas in der zweiten Instanz abgewiesen. Auf der Versammlung will Präsident Werner Gegenbauer ausloten, ob Hertha in die dritte Instanz gehen soll. Er kandidiert zudem zur Wiederwahl - doch sollte er im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit verfehlen, würde er zum zweiten nicht mehr antreten. Zudem hat Gegenbauer seine Wahl mit dem Schicksal von Manager Michael Preetz verknüpft. Gegenbauer kündigte an, wenn Mitglieder auf eine Trennung von Preetz bestehen sollten, „ können sie bei der Präsidentenwahl ihr Kreuz da machen, dass sich das bewahrheitet“. Und: „Ich stehe zu Michael Preetz, weil ich glaube, dass er der richtige Mann für Hertha BSC ist“, sagte Gegenbauer in der vergangenen Woche.

Armin Lehmann, Sven Goldmann

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