„Big City Club“, Meistertitel und Champions League: Hertha-Investor Lars Windhorst lässt nicht locker
Mit seinen jüngsten Äußerungen unterstreicht Lars Windhorst seine Ambitionen mit Hertha BSC. Das ist auch eine Ansage an die Klub-Führung. Ein Kommentar.
Immer wieder Lars Windhorst. Der Hertha-Investor lässt nicht locker, er will’s wirklich wissen. Das sagt sein Interview in „Bild“ ganz unmissverständlich. Platz zehn in der Bundesliga kann ihn ja auch nicht zufriedenstellen; seine Vorstellungen waren und sind deutlich andere.
Klar, sportlichen Erfolg kann man nicht kaufen. Aber insgesamt 374 Millionen Euro, die es inzwischen sind, erleichtern die Sache ungemein. 66,6 Prozent der Anteile an der Profiabteilung – bei nur 49,9 Prozent der Stimmanteile insgesamt – sind als Gegenwert finanziell nicht unangemessen.
Windhorsts Millionen sollen aber auch Rendite bringen
Nun muss sich das Geld, das Windhorst in den Verein steckt, aber auch rentieren, sonst wäre er ein schlechter Kaufmann. Das Geld von seiner Holding ist keine Verheißung, es ist auf dem Konto. Will heißen: Windhorst verhält sich nicht windig, sondern bemüht sich um zuverlässige Partnerschaft. So viel muss man ihm bei aller Skepsis wegen seiner schillernden Vergangenheit an Seriosität schon zugestehen.
Jetzt hat Hertha durch das Investment hervorragende Chancen – für die Windhorst sportliche Leistung erwartet. Logischerweise. Übrigens wird er sich da mit den Fans einig wissen. Das finanzielle Fundament macht in jedem Fall Pläne möglich, und Windhorst verlangt sie auch. Immer wieder, wie jetzt in „Bild“.
Sein Gespräch ist ein Nadelstich. Einmal, weil das Verhältnis der Klubführung um Werner Gegenbauer und Michael Preetz zu dieser Zeitung, sagen wir: durchwachsen ist; abfällige Kommentare der Spitze haben sich im Netz weit verbreitet. Zum zweiten nutzt Windhorst diese Bühne, um die Führung zu binden.
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Millionen, Online wie Print, lesen, dass der Investor weiter an der Vision vom „Big City Club“ hängt, bis hin zu Champions League und deutscher Meisterschaft. Das Interview ist da vielleicht sogar eine Warnung, seinen Willen nicht zu unterschätzen. Aus dem Geld soll „von den Verantwortlichen im Verein maximal viel“ gemacht werden – Windhorst will einen Aufbau sehen. Jetzt.
Und mehr als nur subtil liest sich darum sein Hinweis auf den zeitlichen Rahmen: nicht in zwei Jahren, das nicht, aber doch in zehn, 15 will er in Berlin mit den Großen mitspielen. „Ich glaube fest daran, dass dieses Ziel erreicht werden kann.“ Er will‘s wirklich wissen. Nicht zuletzt von der Hertha-Führung.