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Schmerzhaft, aber eigentlich erfolgreich. Die Berliner Spieler um John Anthony Brooks hadern mit dem Pokal-Aus. Insgesamt können sie mit der Saison aber trotzdem zufrieden sein.
© REUTERS

Nach Dortmund, vor dem FC Bayern: Hertha BSC: Schon jetzt ein Gewinner

Trotz der Niederlage gegen Borussia Dortmund kann Hertha BSC die Saison als Erfolg werten. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stefan Hermanns

Es ist gut möglich, dass Freud und Leid am Samstag im Olympiastadion eng beieinander liegen werden. Es ist gut möglich, dass der FC Bayern München 4:0 gegen Hertha BSC gewinnt und trotzdem traurig ist, weil der Sieg noch nicht zum Meistertitel reicht – während Hertha nach eben diesem 0:4 (entsprechende Resultate der Konkurrenz vorausgesetzt) die erste Europapokalteilnahme seit sieben Jahren feiern kann. Doch selbst wenn es an diesem Wochenende noch nicht klappen sollte: Dass die Berliner nächstes Jahr nicht international spielen, ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.

Man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, wo Hertha herkommt

Die Champions League wird es wohl nicht werden, stattdessen die kleinere Europa League. Aber deswegen sollte sich niemand grämen. Wer Hertha vor der Saison die Qualifikation für diesen Wettbewerb prophezeit, wer zudem behauptet hätte, Hertha, dieser notorische Pokalversager, würde das Halbfinale erreichen, der hätte wahrscheinlich erst einmal ernste Zweifel an seiner geistigen Zurechnungsfähigkeit zerstreuen müssen.

Man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, wo Hertha herkommt – auch um das Auftreten im Halbfinale gegen Dortmund richtig einzuordnen. Die Mannschaft hat in der Hinrunde am oberen Rand ihrer Möglichkeiten gespielt. Dass ihr das zuletzt nicht mehr gelungen ist, dass ihr erkennbar die Kräfte schwinden und der Kader nicht über genügend Tiefe verfügt, um die Belastungen besser zu verteilen, all das ist ärgerlich, aber irgendwie auch völlig normal. Die Mannschaft hat in den vergangenen Wochen nichts verspielt. Die Mannschaft hat in dieser Saison immer noch weit mehr gewonnen, als man erwarten konnte. Und durfte.

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