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Erfahrener Ersatz. Fabian Lustenberger (Dritter von links) dürfte gegen Freiburg in die Innenverteidigung rücken.
© AFP

Nach der Länderspielpause: Hertha BSC muss defensiv umbauen

Nach der Länderspielpause muss Hertha-Coach Dardai seine Abwehr neu sortieren - gleich drei Innenverteidiger drohen auszufallen.

Womöglich muss sich Rainer Widmayer doch noch einmal Gedanken über seine unmittelbare berufliche Zukunft machen. Als Co-Trainer des aktuell fünftbesten Fußball-Bundesligisten Hertha BSC sitzt der 51-Jährige im Moment zwar genau so fest im Sattel wie sein direkter Vorgesetzter, wie Chefcoach Pal Dardai. Allerdings verfolgt der Ungar vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg am Sonntag ganz eigene Pläne mit seinem Assistenten. „Sein Stellungsspiel ist überragend, er kann uns sicher helfen“, hat Dardai bereits vor der Länderspielpause gesagt und Widmayer damit – natürlich nicht ganz ernst gemeint – als potenziellen Kandidaten für die Innenverteidigung ins Spiel gebracht. Eine Fünferkette zu praktizieren, wie sie im Sommer einstudiert worden ist, werde jetzt schwierig, sagte Dardai, „aber eine Viererkette sollten wir hinbekommen.“ Zur Not eben mit Widmayer, zwinker, zwinker.

"Fünferkette wird schwer", sagt Trainer Dardai

Nach dem besten Bundesliga-Start der Vereinsgeschichte sind Dardai plötzlich die Abwehrspieler ausgegangen. Jordan Torunarigha fehlt weiterhin mit einer Achillessehnen-Verletzung; gleiches gilt für Niklas Stark, der sich beim 0:0 in Mainz eine Prellung am Fuß zuzog. Karim Rekik hat am Dienstag zwar erstmals nach seiner Oberschenkelverletzung wieder individuell auf dem Schenckendorffplatz trainieren können, eine Rückkehr in die Startelf dürfte den Niederländer aber noch zu früh kommen. „Wir müssen testen, wie es für ihn im Training läuft“, sagte Dardai, „dann werden wir in den nächsten Tagen darüber reden, ob und wann er wieder mitmachen kann.“

Es war ein bezeichnender Satz für die erste Übungseinheit der Woche, die wenige Gewissheiten brachte und viele Fragezeichen hinterließ. Erst am Donnerstag erwartet Dardai die Truppenteile in Berlin zurück, die für ihre Nationalmannschaften im Einsatz waren, also Florian Baak, Palko Dardai (U 20 Deutschland), Javairo Dilrosun (U 21 Niederlande), Arne Maier, Maximilian Mittelstädt (U 21 Deutschland), Valentino Lazaro (Österreich), Peter Pekarik, Ondrej Duda (beide Slowakei), Rune Jarstein (Norwegen) und Mathew Leckie (Australien). „Sie sollen in Ruhe ankommen und dann beschäftigten wir uns mit Freiburg“, sagte Dardai, „bis Sonntag müssen alle scharf sein, damit wir die drei Punkte hier behalten.“ Dass sein dezimiertes Team nach der Länderspielpause einen freien Tag mehr hat als die meisten anderen Bundesligisten und erst am Sonntag eingreifen muss, dürfte Dardai bei der Suche nach Ersatz in die Karten spielen. Potenzielle Kandidaten für die Innenverteidigung sind neben Fabian Lustenberger zwei junge Männer: Derrick Luckassen, seit Ende August vom PSV Eindhoven ausgeliehen – und Florian Baak aus der eigenen Nachwuchs-Akademie.

Ibisevic und Kalou haben sich geschont

Für zwei Arrivierte kam die Länderspielpause dagegen gerade recht. Vedad Ibisevic und Salomon Kalou waren die einzigen Profis, die zwar trainierten, im Testspiel gegen Babelsberg 03 aber ganz bewusst geschont wurden. „Ich will ja niemanden beleidigen, aber wenn man ein gewisses Sportleralter erreicht hat, ist weniger manchmal mehr“, sagte Dardai grinsend. „Und wenn ich es richtig beobachtet habe, laufen die beiden gerade mit ziemlich guter Laune rum, der Plan hat also geklappt.“

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