Auswärtsspiel beim FC Augsburg: Hertha BSC müht sich zum 0:0
Nach einer schwachen Leistung kommt Hertha BSC beim FC Augsburg lediglich zu einem 0:0.
Pal Dardai machte ein Gesicht wie das Wetter – es war gestern Nachmittag in Augsburg durchwachsen bis ungemütlich. Und das hatte sich irgendwie auch auf das Spiel übertragen, weshalb Herthas Trainer hinterher nicht so richtig wusste, wie er dieses 0:0 zu deuten hatte. „Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein, mehr war heute nicht drin. Heute hat uns die nötige Frische gefehlt“, sagte er.
Die Duelle zwischen Augsburg und Berlin zählen in ihrer eher kurzen Bundesligageschichte nicht unbedingt zu den Krachern. Ganze drei Tore fielen beispielsweise in den vergangenen sechs Spielen. Womöglich kamen auch deswegen nur 27 000 Zuschauer ins Stadion – weniger als zu anderen Heimspielen.
Kurz vor dem Spiel hatte bei den Berlinern Mitchell Weiser wegen muskulärer Probleme passen müssen. Dafür kehrten Marvin Plattenhardt und Sebastian Langkamp in die Abwehr zurück. Niklas Stark rückte eine Position nach vorn, wo er Fabian Lustenberger ersetzte. Und hinter der Sturmspitze Vedad Ibisevic spielte Salomon Kalou. Valentin Stocker, der seine Rot-Sperre abgesessen hat, kam zunächst über den linken Flügel. Im zweiten Abschnitt rückte er ins Zentrum, wo er immerhin zu zwei Chancen kam.
Kalou, der zuletzt noch drei Tore erzielt hatte, leitete ziemlich früh im Spiel die erste gute Gelegenheit für die Berliner ein. Alexander Esswein, der bis zum Sommer für den FC Augsburg spielte, scheiterte aus halbrechter Schussposition an Torwart Marwin Hitz. Esswein, der sich im Spurt gegen Konstantinos Stafylidis durchgesetzt hatte, war in dieser Situation zu eigensinnig. Der etwas übermotiviert wirkende 26-Jährige hätte den Ball besser auf Ibisevic zurücklegen sollen, der anspielbar und in bester zentraler Schussposition war.
Es passierte nicht viel in den beiden Strafräumen
Danach entwickelte sich ein Spiel, an das man sich nicht erinnern wird müssen, zu ereignislos blieb das ganze Geschiebe. Dass der Gastgeber nicht drauflos stürmen würde, war erwartbar gewesen, musste Trainer Dirk Schuster doch auf zahlreiche Stammspieler verzichten. In der Länderspielpause hat bei den Augsburgern noch einmal das Verletzungspech zugeschlagen. Zuletzt erwischte es die Offensivspieler Raul Bobadilla und Ja-Cheol Koo sowie Alfred Finnbogason. Dafür aber gingen die Gastgeber leidenschaftlicher zu Werke, was den Berlinern mit zunehmender Zeit gerade im ersten Abschnitt immer mehr zu schaffen machte. Nach einer halben Stunde reagierte Herthas Torwart Rune Jarstein reaktionsschnell auf der Linie, als nach einer Flanke plötzlich der aufgerückte Verteidiger Martin Hinteregger völlig frei vor ihm auftauchte.
Die Berliner schafften es ihrerseits viel zu selten, den Gegner in Verlegenheit zu bringen. Zu tempolos und durchsichtig war ihr Spielaufbau. Und so kam Dardais Mannschaft so gut wie nie in den Rücken der Augsburger Abwehr und auch die Flanken ließen zu wünschen übrig. Das sollte sich in der zweiten Halbzeit nicht ändern, die ebenfalls sehr zäh begann. Den Augsburgern muss spätestens in der Halbzeitpause aufgegangen sein, dass die als Tabellenvierter angereisten Berliner an diesem Tag zu schlagen waren, selbst mit ersatzgeschwächter Elf.
Herthas Trainer reagierte und brachte für die wirkungslosen Esswein und Kalou in Julian Schieber und Genki Haraguchi zwei frische Spieler. Und so kam immerhin etwas mehr Beweglichkeit ins Spiel der Berliner. Zehn Minuten später fiel Stocker ein schöner Distanzschuss aus seinem linken Fuß, der Augsburger Torwart Hitz lag quer in der Luft.
Ansonsten passierte nicht viel in den beiden Strafräumen. Zu selten kamen beide Mannschaften in das jeweils heilige Drittel des Gegners, wie es zehn Minuten vor dem Spielende erneut Stocker gelang. Doch den Kopfball des Schweizers konnte erneut der wachsame Hitz entschärfen. Die vielleicht beste Chance des gesamten Spiels bot sich dann Niklas Stark. Nach einer Freistoßflanke von Marvin Plattenhardt vom rechten Flügel segelte Stark am zweiten Pfosten mit ausgestrecktem Bein in die Flanke, doch der Ball verfehlte um Zentimeter sein Ziel. Aber gerade weil die Berliner in der Schlussphase mehr riskierten, eröffneten sich für die Augsburger Spieler Räume für Konter, die sie aber meist zu schlampig ausspielten. Und so blieb es bei einem letztlich uninspirierten 0:0, das den ersatzgeschwächten Augsburgern mehr nützen dürfte..