zum Hauptinhalt
Weiter viel Grund zum Jubeln: Hertha BSC.
© REUTERS
Update

Knapper Sieg gegen den 1. FC Köln: Hertha BSC ist nun Bayern-Verfolger Nummer eins

Der Höhenflug von Hertha BSC setzt sich fort. Auch gegen die bislang so starken Kölner setzte sich Hertha durch. Nun stehen die Berliner auf dem zweiten Tabellenplatz.

Ein Hauch großer, vergangener Fußballtage wehte kurz vor dem Anpfiff durchs Olympiastadion. Herthas einstiger Spielmacher Marcelinho warf ein paar Handküsschen ins Publikum. Der inzwischen 41-jährige Brasilianer, einer der besten Spieler, die je für den Berliner Bundesligisten spielte, schritt die Ostkurve ab, nicht ohne diese wissen zu lassen, dass es ihm in seiner langen Karriere hier am besten gefallen habe, und ja, das aktuelle Spiel gegen den 1. FC Köln werde ihr Verein natürlich gewinnen.

Wenig später bastelten Marcelinhos Nachfolger an einer weiterhin erfolgreichen Saison. Vor 60 578 Zuschauern schlug Hertha den bisherigen Tabellenzweiten aus Köln verdient mit 2:1 (1:0) und springt nach dem vierten Sieg im vierten Heimspiel zumindest für eine Nacht auf Rang zwei. Für die Kölner hingegen, die saisonübergreifend zwölf Spiele ungeschlagen waren, ist es die erste Niederlage.

Auf Seiten der Berliner kam Salomon Kalou zu seinem Startelfdebüt in dieser Bundesligaspielzeit. Der Ivorer, hinter dem eine lange Trauerzeit wegen zweier Todesfälle in der Familie liegt, brachte gleich Schwung in die Begegnung, zunächst aber anders als geplant. Mit einem Ballverlust leitete der 31-Jährige einen Konter der Kölner ein, doch der Japaner Yuya Osako verzog freistehend im Berliner Strafraum.

Vielleicht war es ein Warnschuss, denn von nun an übernahmen die Berliner das Kommando. Nur wenig später lief ein Angriff über Herthas Japaner Genki Haraguchi, an dessen Ende Vedad Ibisevic mit einem Schuss aus der Drehung noch am Kölner Torwart Timo Horn scheiterte. Doch weitere fünf Minuten später, erzielte Herthas Kapitän unter dem Jubel der Zuschauer die Führung für die Mannschaft von Pal Dardai. Mitchell Weiser hatte sich auf Höhe der Mittellinie zweikampfstark und mit Hilfe seines Arms gegen Nationalspieler Jonas Hector durchgesetzt und den Ball auf der rechten Seite nach vorn getrieben. Seine gute Hereingabe zirkelte Ibisevic geschickt ins lange Eck. Es war bereits der sechste Saisontreffer für den Bosnier, dem die Kölner zu liegen scheinen. Bereits in der Vorsaison hatte er alle drei Tore gegen den FC (2:0, 1:0) erzielt.

Hertha hatte mehr Zug und Tempo im Spiel

Auch gestern waren die Berliner feldüberlegen, sie hatten mehr Zug und Tempo im Spiel. Doch auch die Kölner, die der Rückstand nicht einschüchterte, blieben engagiert und mutig. Doch zu einer weiteren Torchance für sie in der ersten Hälfte sollte es nicht reichen. Der Franzose Anthony Modeste, Führender der Torschützenliste, wurde in der ersten Halbzeit wahlweise von Herthas Innenverteidigern John Anthony Brooks oder Sebastian Langkamp gut abgemeldet.

Vor allem in der Zweikampfführung waren die Berliner den Kölnern überlegen. Herausragend waren hier die Ballgewinne durch den Norweger Per Skjelbred, der viele Kölner Angriffsbemühungen unterbinden konnte. Und so hatten die Berliner auch gleich nach Wiederbeginn die erste Torchance. Nach einem Sololauf Haraguchis, dessen Hereingabe abgeblockt wurde, kam Marvin Plattenhardt zum Schuss. Den aber boxte Torwart Horn über die Latte.

Die Berliner blieben am Drücker, auch wenn die Mannschaft von Trainer Peter Stöger nach wie vor recht stabil stand und immer wieder nach vorn spielte. Das Spiel war nun offener als im ersten Abschnitt, auch weil die Berliner den Gästen Räume boten. Und so kam, was sich angedeutet hatte. Über Hector und dem eingewechselten Leonardo Bittencourt, brauchte Modeste den Ball nur noch aus Nahdistanz über die Torlinie zu drücken. Es war sein achtes Saisontor.

Dann wechselte Pal Dardai aus. Für den blassen Alexander Esswein kam in Julian Schieber ein zweiter Stürmer. Und sofort hatten die Berliner eine weitere Torchance. Nach einem Freistoß von Plattenhardt köpfte Brooks, doch Horn parierte den Ball glänzend zur Ecke. Nur zwei Minuten später verlängerte Schieber einen weiten Freistoß von Weiser so geschickt vor das Kölner Tor, dass Niklas Stark zur erneuten Führung treffen konnte – ebenfalls mit dem Kopf. Am Ende mussten die Herthaner noch etwas zittern, der eingewechselte Simon Zoller als auch Marcel Risse trafen nur das Torgebälk. Und so konnte auch Marcelinho am Ende applaudieren.

Zur Startseite