zum Hauptinhalt
Dreh- und Angelpunkt. Javairo Dilrosun (r.) überzeugte bei Hertha BSC erneut.
© Soeren Stache/dpa

3:1-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf: Hertha BSC gewinnt im Zeichen der Drei

Hertha BSC gewinnt 3:1 gegen Fortuna Düsseldorf – und damit erstmals seit 2016/17 drei Spiele in Serie. Besonders Javairo Dilrosun überzeugt erneut.

Es war nass, es war kühl, also richtig ungemütlich. Aber das störte nur die allerwenigsten, die am Freitagabend den Weg ins ausgeleuchtete Olympiastadion gefunden hatten. Hertha BSC und Fortuna Düsseldorf boten dem Publikum ein vergleichsweise unterhaltsames Fußballspiel. Es war ordentlich Bewegung drin, es gab einige strittige wie durchaus ansehnliche Szenen.

Und ein paar Tore fielen auch – und diese waren nach dem Geschmack der Mehrheit der Stadionbesucher auch richtig verteilt. Am Ende gewannen die Gastgeber das Spiel vor 37 128 Zuschauern völlig verdient mit 3:1 (2:1). Für die Berliner war es der dritte Sieg in Serie, womit der verkorkste Saisonstart als einigermaßen korrigiert gelten darf. Zuletzt ist das Hertha zu Beginn der Saison 2016/17 gelungen. Damit geht die Mannschaft von Trainer Ante Covic nun mit zehn Punkten und einem guten Gefühl in die anstehende Länderspielpause.

Entgegen seiner Gewohnheit vertraute Herthas Trainer der Startelf der Vorwoche. Aber die hatte auch 4:0 in Köln gewonnen. Einzig Kapitän Ibisevic, eingewechselter Doppeltorschütze vor einer Woche, durfte gleich von Beginn ran und ersetzte in der Sturmspitze Davie Selke.

Und auch sonst machte Hertha in den ersten zwanzig Minuten da weiter, wo die Berliner in Köln aufgehört hatten. Sie stürmten entschlossen drauf los, Ibisevic hatte früh im Spiel zwei gute Torchancen, aber scheiterte noch. Hertha war willig und flink auf den Beinen und hatte einen guten Spielfluss. Die Düsseldorfer kamen zunächst kaum mal über die Mittellinie, und wenn, dann rückten sie nicht nach.

Allerdings waren die Berliner in der klar überlegenen Phase nicht zwingend genug. Oft war es der vorletzte Pass, der unausgegoren wirkte. Nach einer Ecke schoss Javairo Dilrosun überhastet über das Tor. Dann berappelten sich die Düsseldorfer, die plötzlich zwei-, dreimal im Strafraum der Berliner auftauchten. Einmal knallte Rouwen Hennings mit Torwart Rune Jarstein zusammen, dann brachte Maximilian Mittelstädt etwas ungeschickt Lewis Baker zu Fall. Schiedsrichter Martin Petersen ließ zunächst weiterlaufen, wurde aber dann vom Videoassistenten aufgefordert, sich die Szene noch einmal anzuschauen. Petersen entschied auf Abstoß für die Berliner – eine für die Gastgeber glückliche Entscheidung.

Hertha wacht nach dem 0:1 so richtig auf

Wenig später meldete sich der Videoassistent erneut. Dedryck Boyata war Oliver Fink im Strafraum auf den Fuß gestiegen. Petersen hatte zunächst nicht gepfiffen, revidierte sich nach dem Studium der Bilder aber und entschied auf Elfmeter für Düsseldorf. Den Strafstoß verwandelte Hennings zur Führung.

In der Schlussphase der ersten Halbzeit gingen die Gastgeber dann konzentrierter und konsequenter an die Sache. Nach einer Flanke von Marius Wolf schloss Ibisevic zum 1:1 ab. Wenig später flankte Vladimir Darida ebenfalls von der rechten Seite. Und dieses Mal war Dilrosun im Strafraum an der rechten Stelle und erzielte mit seinem schwächeren rechten Fuß zum 2:1. Für beide Torschützen der Berliner war es jeweils das dritte Saisontor. Die zweite Hälfte begannen die Berliner erneut stürmisch, allerdings wirkte so mache Angriffsbemühung wie zu Spielbeginn erneut überhastet. Sollte sich das an diesem Abend vielleicht doch noch einmal rächen?

Nach einer Stunde nahm Herthas Trainer Dilrosun vom Feld, für ihn kam Dodi Lukebakio, der in der Vorsaison noch zehn Tore für die Fortuna erzielt hatte. 21 Millionen Euro hatten die Berliner für ihn überwiesen. Nur eine Minute nach seiner Einwechselung fädelte er gleich das Tor zum 3:1 ein. Nach einem langen Sololauf legte er quer auf Darida ab, der sein erstes Saisontor erzielte.

Zwanzig Minuten vor dem Ende durfte dann Selke für den wackeren Ibisevic ran, der sich an der Seitenlinie ein anerkennendes Küsschen vom Trainer einhandelte. Später kam noch Mathew Leckie für Wolf, der sich auf dem rechten Flügel abgerackert hatte. Den Düsseldorfern fiel in der Schlussphase nicht mehr sonderlich viel ein, jedenfalls machten sie kaum Anstalten, das Ergebnis korrigieren zu wollen. Hertha beherrschte das Geschehen, ließ Ball und Gegner laufen. Ganz zur Erbauung des blau-weißen Anhangs in der Ostkurve des Stadions.

Zur Startseite