zum Hauptinhalt
Die Spieler von Hertha scheinen es selbst kaum glauben zu können.
© AFP

Willenlos gegen RB Leipzig: Hertha BSC fehlt die Mentalität

Nicht zuletzt die deutliche Niederlage gegen Leipzig hat gezeigt, warum Hertha BSC nicht weiter vorn in der Tabelle steht. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Katrin Schulze

Die Qualität einer Mannschaft zeigt sich auch und vor allem, wenn es im Prinzip um nichts mehr geht. Wenn man verlieren oder gewinnen kann - und es doch an der Gesamtsituation nichts ändert. Dann erkennt man, wie ein Team eingestellt ist. Ob es trotzdem kämpft und alles gibt; und sei es nur für die Fans, das eigene Ego oder die eigenen Ansprüche.

So gesehen ist Hertha BSC weit davon entfernt, eine Mannschaft mit wirklich großen Ambitionen zu sein. Der Berliner Bundesligist schafft es zwar immer wieder, in großen Momenten große Teams zu überraschen, er gewinnt gegen die Bayern und trotzt dem Spitzenreiter aus Dortmund. Doch im nächsten, vermeintlich kleinen Moment macht er sich ebenso genauso klein. Auf einmal scheint gegen Stuttgart oder Freiburg oder Düsseldorf all das nicht mehr zu funktionieren, was die Mannschaft zuvor noch ausgezeichnet hatte.

Den jüngsten Beweis ihres Einstellungsproblems führten die Berliner am Samstag beim 0:5 gegen RB Leipzigs vor. Da fehlte es praktisch an allem. Engagement, Biss, Leidenschaft. "Das war keine richtige Mannschaft", sagte selbst Trainer Pal Dardai. "Ich glaube, dass die Spieler spüren, dass nach vorne nichts mehr geht, nach hinten nichts mehr geht."

Es ist übrigens ein Trugschluss, dass nicht mehr möglich gewesen wäre in dieser Bundesliga-Saison. Selten war es so einfach, in die Spitzengruppe vorzustoßen, weil auch andere Teams in schöner Regelmäßigkeit geschwächelt haben. Dass es Hertha BSC nicht gelungen ist, hat sich die Mannschaft ein großes Stück weit selbst zuzuschreiben.

Zur Startseite