Eisbären Berlin: Handeln, nicht nur hinschauen!
Die Eisbären sollten nicht abwarten, bis sie in der Tabelle weiter abrutschen: Die Mannschaft muss verstärkt werden - und zwar sofort. Ein Kommentar.
Sie sind recht forsch in die Saison gerutscht, waren sogar Tabellenführer. Und dann wurden sie mit drei Niederlagen in Folge in nur einer Woche wieder zurechtgestutzt: Einiges deutet schon in der ganz frühen Phase der Saison in der Deutschen Eishockey-Liga darauf hin, dass sie für die Eisbären so trist enden könnte wie die zwei Spielzeiten zuvor: Da ist die eklatante Abschlussschwäche im Angriff und da ist das selbstzufriedene Gerede vom guten Platz sechs nach zehn Spieltagen. In der Vorsaison lagen die Eisbären nach zehn Spieltagen auf Platz vier, mit 19 Punkten (zwei mehr als diesmal). Geholfen hat es am Ende nicht, sie scheiterten bereits vor den Play-offs.
Es gibt aber auch einige Faktoren, die den Optimismus befördern, dass es diesmal anders läuft in Berlin: Spielerisch ist vieles besser geworden, besonders in der Defensive; und dann ist da die bislang tadellose Heimbilanz. Die Eisbären sollten aber nicht abwarten, ob die positiven oder negativen Faktoren am Ende stärker wiegen – sie sollten handeln und diesmal etwas anders machen. Die Mannschaft muss verstärkt werden. Und zwar sofort.
Zwei Center fehlen den Berlinern seit Wochen. Am Bullypunkt oder beim Toreschießen sind die Probleme eklatant. Mehr Klasse vor dem gegnerischen Tor sollte das Problem lösen. Uwe Krupp wünscht sich „am liebsten fünf, sechs neue Spieler“, wie er sagt. Aber das machen Trainer immer. Doch hinter dem Abwiegeln steckt Wahrheit: Nachzügler haben den Eisbären in der Vergangenheit, als sie die Meistertitel noch in Serie holten, immer geholfen – ob sie nun Deron Quint oder Daniel Brieré hießen. Sobald sie da waren, lief es besser. Manche Schwachstelle im Team offenbart sich eben erst während der Saison. Angeblich sucht die sportliche Leitung nach Verstärkungen – zu lange sollte der Findungsprozess nicht mehr dauern.
Die Eisbären Berlin spielen am Freitagabend gegen Augsburg (19.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof).