0:2 gegen die USA bei der Eishockey-WM: Gut gespielt, blöd verloren - Deutschland unterliegt dem Mauermeister
Die Eishockey-Nationalmannschaft verliert trotz Überlegenheit gegen die USA und hat nun gegen Lettland ein Endspiel um den WM-Viertefinaleinzug.
Das war dann schon eine Überraschung. Die US-Amerikaner hatten die Mauer aufgebaut und die deutschen Eishockeyspieler liefen 60 Spielminuten immer wieder einfallslos dagegen. Und so schafften sie es dann trotz klarer Überlegenheit im Spiel nicht, denn Gegner zu bezwingen. Am Ende verloren sie ihr sechstes Gruppenspiel bei der Weltmeisterschaft 0:2 (0:0, 0:1, 0:1) gegen die USA und stehen am Dienstag unter Druck im letzten Spiel vor der K.o.-Runde: Nur mit einem Sieg gegen Lettland können sich die Deutschen noch für das Viertelfinale qualifizieren.
Im Eishockey zählen nun mal die geschossenen Tore und nicht die Schüsse aufs Tor. Nach zwei Dritteln lagen die Deutschen schon 17:9 vorn. Aber ins Tor schossen nur die Amerikaner und das kurz vor der zweiten Drittelpause – in Überzahl traf Jason Robertson zum 1:0 für die USA, der deutsche Torwart Felix Brückmann hatte keine Chance.
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Es war erwartbar, dass es schwer werden würde, die gut sortierte Defensive des Gegners zu knacken. Ganze drei Gegentore hatten die US-Amerikaner in ihren ersten fünf Turnierspielen kassiert. Das ist so gut wie nichts. In der Offensive also hätten sich die Deutschen trotz aller Überlegenheit im Spiel mehr einfallen lassen können. Es fehlten Überraschungsmomente. Das wurde früh klar, die ersten deutschen Überzahlspiele verpufften ohne große Aufregung.
Im letzten Drittel gab es dann einen regelrechten Sturmlauf auf das Tor der Nordamerikaner, mitunter hatten die Deutschen auch Pech. Ein Schuss von Leo Pföderl von den Berliner Eisbären ging nur knapp am Pfosten vorbei. Aber das Toreschießen ist seit dem vierten Turnierspiel ein Problem für die Mannschaft von Toni Söderholm, da gelangen ihnen nur drei Treffer in drei Spielen. In der Offensive fehlen eben Leon Draisaitl und Tim Stützle – diese Weltklasseleute lassen sich eben nicht so einfach ersetzen. Dominik Kahun gab sich zwar gegen die USA alle Mühe, aber so aufspielen wie sein Jugendfreund und Teamkamerad bei den Edmonton Oliers kann er halt nicht immer.
In der Schlussphase drückten die Deutschen noch auf den Ausgleich und Kahun traf den Pfosten. In den Schlusssekunden trafen die Amerikaner noch ins leere deutsche Tor, nachdem Brückmann zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gegangen war. Die bittere Niederlage war besiegelt für die Deutschen.
Gut gespielt, blöd verloren
Mannschaftskapitän Moritz Müller von den Kölner Haien sagte: „Wir haben sehr gut gespielt, aber wir müssen einfach mehr Zug zum Tor generieren. Das werden wir am Montag gegen die Letten mache und dann gewinnen wir.“ Das am Ende nutzlose Spiel gegen die USA dürfte die Deutschen l Kraft gekostet haben, was wiederum keine gute Voraussetzung für das Endspiel um den Viertelfinal-Einzug ist. Am Dienstagabend (19.15 Uhr, live auf Sport1) treffen sie auf Gastgeber Lettland. Der konnte sich am Montag ausruhen und zudem wird das Spiel vor 2600 Zuschauern stattfinden, die ab Dienstag bei der WM kommen dürfen. Wenn die deutsche Mannschaft trotz all dieser Widrigkeiten durchsetzt und das Viertelfinale doch noch erreicht, dann hat sie es sicher verdient. Ansonsten droht eine am Ende doch enttäuschende Bilanz der WM von Lettland aus deutscher Sicht: Es begann vielversprechend mit drei Siegen, dann gab es nun drei Niederlagen.