Innen- und Sportsenator in Berlin: Geisel will Hertha BSC im Olympiastadion halten
Berlins Sportsenator Andreas Geisel möchte auf die Belange von Hertha BSC eingehen. Er macht sich für einen Verbleib des Klubs im Berliner Olympiastadion stark.
- Claus Vetter
- Ronja Ringelstein
Berlins Innen- und Sportsenator Andreas Geisel hat sich für einen Verbleib von Hertha BSC im Olympiastadion ausgesprochen. "An der Nutzung von Hertha hängen über 50 Prozent der Veranstaltungen im Olympiastadion", sagte Geisel dem „Tagesspiegel am Sonntag“. "Wenn Hertha also zu uns sagt: Wir haben ein Problem – dann sind wir gut beraten, darüber zu reden. Mit dem Ziel, Hertha in der Stadt zu halten.“
Der Umbau des Berliner Olympiastadions zu einem reinen Fußballstadion sei durchaus denkbar, die verschiedenen Varianten müssten aber noch „durchgerechnet werden“. Zum Umgang mit der Laufbahn im Olympiastadion sagt der Senator: „Für die Laufbahn kann man auch mobile Varianten finden, wenn man das will.“ Hertha BSC möchte künftig in einem reinen Fußballstadion spielen. Der Klub erwägt einen Neubau auf dem Olympiagelände, hat aber auch einen Standort in Brandenburg nicht ausgeschlossen.
Für den Senator haben die Belange des Fußball-Bundesligisten absoluten Vorrang vor anderen Veranstaltungen, die im Olympiastadion stattfinden. „Ich verstehe die Leichtathleten. Aber eine Leichtathletik-Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft findet im Durchschnitt alle 17 Jahre im Olympiastadion statt. Hertha spielt dort 17 Mal im Jahr oder häufiger", sagte Geisel. "Die Wirtschaftlichkeit eines solchen Stadions muss gewährleistet werden. Wenn man also sagt: Leichtathletik muss weiter im Olympiastadion stattfinden, dann muss man auch eine Antwort darauf geben, wie man das wirtschaftlich gestalten kann."
Weiter sagte Geisel dem „Tagesspiegel am Sonntag“, dass der Ausbau des Jahnsportparks für 30.000 Zuschauer Priorität habe. Dauerhaft brauche die Stadt „ein leistungsfähiges Leichtathletikstadion für bis zu 30.000 Zuschauer und das soll der Jahn-Sportpark werden.“ Das könnte heißen, dass Leichtathletik-Veranstaltungen wie das Istaf künftig in dem Stadion in Prenzlauer Berg stattfinden.