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Beim ersten Spiel in Bremerhaven in dieser Saison verloren die Eisbären nicht nur viele Bullys, sondern auch das Spiel.
© Vetter

0:5-Niederlage in Bremerhaven: Gegenwind statt Rückenwind für die Eisbären Berlin

Nur 48 Stunden später: Nach dem starken Auftakt in die neue DEL-Saison am Freitag enttäuschen die Eisbären Berlin in Bremerhaven auf ganzer Linie.

Vielleicht hätten die Spieler der Eisbären bei der in der Eisarena Bremerhaven durch die Lautsprecher dröhnenden Hymne der Fischtown Pinguins vor dem Spiel am Sonntag besser zuhören sollen. Das gute Stück beginnt mit der Zeile: „Hoch im Norden, da weht ein rauer Wind.“ Manchmal stürmt es sogar bei den Pinguins und in diesem Sturm gingen die Berliner unter. Am Ende stand es 0:5 (0:2, 0:3, 0:0) aus Sicht der Eisbären.

Den guten Eindruck vom 4:1-Sieg zum Saisonstart gegen Wolfsburg am Freitag haben die Eisbären am Sonntag in 60 Spielminuten unbeabsichtigt eindrucksvoll vergessen lassen. In Bremerhaven lief gar nichts, schon nach 93 Sekunden war Sebastian Dahm im Berliner Tor erstmals bezwungen. Nach dem frühen Treffer von Cory Quirk hatte die Mehrheit unter den 4645 Zuschauern ihren Spaß.

Die Berliner hatten zwar lange mehr Puckbesitz, aber auch zu viele Puckverluste. Bremerhaven nutzte das geschickt für seine Angriffe. Außerdem waren die Pinguins bei den Bullys klar besser. Der Mannschaft von Serge Aubin fehlte es an guter Struktur, besonders eingespielt wirkten die Berliner nicht. Ihr Powerplay war eine Katastrophe. Milde formuliert.

Jan Urbas traf noch im ersten Drittel für Bremerhaven, Justin Feser und zweimal Ross Mauermann legten nach im Mittelabschnitt und es stand schon 5:0. Das war bitter für Dahm, dem kein Gegentor anzulasten war. Maximilian Franzreb kam im letzten Drittel zu seinem Saisondebüt im Berliner Tor, der machtlose Dahm durfte vom Eis. Doch die Berliner hatten nicht mal die Mittel, gegen den nun im Schongang agierenden Gegner wenigstes ein etwas versöhnendes Tor zu schießen.

Und als dann am Ende erstaunlicherweise die Hertha-Hymne „Nur nach Hause“ in der Halle gespielt wurde, war die Demütigung der Berliner perfekt. Sie waren im falschen Film, die Eisbären. Ihr Trainer Serge Aubin ertrug es nach Außen hin mit Fassung. „Wir haben mit dem ersten Wechsel gut begonnen und anfangs war vieles gut“, sagte Aubin. „Doch nach dem zweiten Gegentor haben wir die Spur verloren. Das war eine gute Lehrstunde für uns, das müssen wir mitnehmen.“

Claus Vetter

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