Füchse Berlin verlieren im DHB-Pokal-Halbfinale: Füchse verzweifeln am SC Magdeburg
Die Füchse Berlin sind im Halbfinale des DHB-Pokals ausgeschieden. Gegen den SC Magdeburg gab es eine knappe 26:27-Niederlage - der Mannschaft von Dagur Sigurdsson wurde besonders eine Schwäche zum Verhängnis...
Fabian Wiede zog sein Trikot, das schweißdurchnässte, weit über das Gesicht, als er in der Kabine der Hamburger O2-World verschwand. Der junge Rückraumspieler der Füchse wurde getröstet von Uli Theis, einem der Gesellschafter des Klubs, aber Wiede wollte sich nichts mehr sehen und hören. Er war einfach nur untröstlich, weil sein Gewaltwurf in letzter Sekunde nicht ins Tor gefunden und mit der 26:27 (15:12)-Niederlage gegen den SC Magdeburg das Halbfinale im DHB-Pokal verloren hatte.
„Das war ein guter Wurf, und er musste diesen Wurf auch nehmen“, nahm Füchse-Coach Dagur Sigurdsson den 21-Jährigen Linkshänder in Schutz. „Das war ein echtes Pokalspiel. Aber wenn man ehrlich ist, waren wir einfach nicht stabil genug.“ „So ist das Leben, wir können nicht in jedem Jahr hier gewinnen“, sagte Petar Nenadic, der Regisseur, der mit neun Toren bester Torschütze seiner Mannschaft war. „Jetzt müssen wir sehen, dass wir uns gut auf das EHF-Final Four nächste Woche vorbereiten.“ Dann haben die Füchse die zweite Chance, eine bisher durchwachsene Serie mit einem Titel zu versüßen.
Technische Fehler hier, Torwartschwächen dort
Manager Bob Hanning hatte sein Team im Interview im Hamburger Abendblatt unter Druck gesetzt („Für mich sind die Füchse Favorit“), aber diese hohen Erwartungen erfüllten Iker Romero & Co. zu Spielbeginn nicht. Der Titelverteidiger litt in den ersten 20 Minuten unter schlechten Torhüterleistungen: Weder Silvio Heinevetter, der nach elf Minuten ausgewechselt wurde, noch Petr Stochl bekamen eine Hand an den Ball.
Auf der anderen Seite verzeichnete SCM-Keeper Yannick Green sofort ein paar Paraden. Und doch hielten die Füchse die Partie offen, weil den Magdeburgern bei Schnellangriffen viele technische Fehler unterliefen. Selbst die kleine Krise nach zehn Minuten, als die Füchse nach einer Zeitstrafe gegen Kreisläufer Jesper Nielsen mit einem 0:3-Lauf zum 5:8 (zwölfte Minute) bestraft wurden, kompensierten sie.
Turbulente Schlussphase
Die Füchse jedenfalls behielten die Nerven und schlugen zurück: Mit einem 5:0-Lauf, den der starke Nenadic per Tempogegenstoß zum 10:8 (19.) abschloss, übernahmen sie das Kommando. Erstaunlich, dass die Füchse-Torhüter noch keinen Ball gehalten hatten und dennoch 12:9 (22.) führten. Erst in diesem Moment vereitelte Stochl einen Tempogegenstoß Robert Webers und war damit im Spiel. Nenadic vergab dann einen Strafwurf (29.), aber zur Pause hatte die Drei-Tore-Führung Bestand. Und als Linksaußen Frederik Petersen die Berliner jeweils mit einem Strafwurf zum 17:13 (33.) und 19:15 (36.) mit vier Toren in Führung brachte, schien die Neuauflage des Vorjahresfinales in Sichtweite – die SG Flensburg-Handewitt hatte im hochklassigen ersten Halbfinale die Rhein-Neckar-Löwen mit 24:23 (10:10) besiegt.
Doch dann wurde die 5:1-Defensivformation der Füchse, in der Petersen bis dahin den Rückraum-Linkshänder Jurek Natek aus dem Spiel nahm, kontinuierlich schwächer. Mit vier Toren in Serie glichen die Magdeburger, deren Fans die Halle beherrschten, in der 41. Minute aus und waren wieder in der Partie. Auch in dieser Phase profitierten die Magdeburger von besseren Torhüterleistungen und führten, als Fabian von Olpen einen Sprungwurf einnetzte, 25:23 (54.). Stochl war inzwischen (50.) durch Heinevetter ersetzt worden. Der Nationalkeeper hielt zwar drei Bälle, aber insgesamt acht Paraden waren am Ende eine zu wenig. Den entscheidenden Wurf parierte Dario Quenstedt im Tor des SCM, zum Frust des jungen Fabian Wiede.