Viertelfinale im DFB-Pokal: Frankfurt nach 2:0-Sieg über Werder Bremen im Halbfinale
Das Halbfinale ist komplett: Als letzter Bundesligist zieht Eintracht Frankfurt durch einen 2:0-Sieg über Bremen in die Runde der letzten Vier ein.
Die Anhänger von Eintracht Frankfurt genießen einen, sagen wir mal: mitunter zweifelhaften Ruf. Eines kann man ihnen allerdings trotz aller Vorkommnisse in den vergangenen Jahren nicht absprechen: dass sie nämlich über ausgesprochen feinen Humor verfügen. Das bewiesen die Eintracht-Fans auch am Mittwochabend wieder, im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen Werder Bremen. In Anlehnung an die Diskussionen und Debatten um die Schmähplakate gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp rollten sie ein Plakat mit einer kreativen Aufschrift aus: „Dietmar Hopp – du Sohn einer Mutter!“, stand darauf geschrieben. Das müsse sich die Ironie-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes unter der Leitung von Mario Basler noch einmal genauer ansehen, schrieb ein Spaßvogel bei Twitter und veröffentlichte ein entsprechendes Beweisfoto.
Gut drauf waren die Frankfurter Fans auch am Ende eines sportlich erfolgreichen Abends: Durch einen verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg über Werder Bremen zogen die Hessen zum 14. Mal in ihrer Vereinsgeschichte ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Zuvor hatten bereits Viertligist 1. FC Saarbrücken, der FC Bayern und Bayer Leverkusen den Sprung unter die letzten vier Teams geschafft.
Schlüsselszene: ein umstrittener Handelfmeter
Ein glücklicher Handelfmeter nach Videobeweis, den André Silva (45.+6) in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zur Führung verwandelte, ebnete dem hessischen Fußball-Bundesligisten am Mittwoch den Weg zum 2:0 (1:0)-Sieg. Daichi Kamada (60. Minute) sorgte nach der Pause für die Entscheidung. Während die Eintracht dank des Erfolges vor 51 500 Zuschauern weiter vom sechsten Pokal-Triumph träumen darf, können sich die Bremer nun ganz auf den Bundesliga-Abstiegskampf konzentrieren.
Schlüsselszene des Spiels war besagter umstrittener Handelfmeter für die Gastgeber unmittelbar vor der Pause. Bei einem Kopfball-Duell mit Timothy Chandler sprang der Ball Ludwig Augustinsson an die Hand, Schiedsrichter Felix Zwayer wertete die Aktion nach Videostudium als strafbar. Eine harte Entscheidung, die Werder-Trainer Florian Kohfeldt in Rage versetzte und schließlich auch eine Gelbe Karte einbrachte.
Die Bremer waren ohnehin schon verärgert nach Frankfurt gereist, nachdem das ursprünglich für vergangenen Sonntag angesetzte Bundesligaspiel zwischen Werder und Frankfurt abgesagt worden war. Hintergrund war die Verlegung des Frankfurter Europa-League-Spiels in Salzburg wegen eines Orkans.
Kostic sieht in der Nachspielzeit Rot
Fußball wurde dann übrigens auch gespielt wurde, allerdings hielt sich der Unterhaltungswert lange in sehr überschaubaren Grenzen. Beide Mannschaften kämpften verbissen um jeden Zentimeter. Dabei hinterließ Werder nicht den Eindruck eines Absteigers Mit dem 1:0 im Rücken spielten die Frankfurter dann befreit auf. Als Werder die Defensive lockerte, schlugen die Hessen eiskalt zu. Nach einer feinen Flanke von Kostic traf Kamada aus kurzer Entfernung.
Einzig schlechte Nachricht aus Frankfurter Sicht war die Tatsache, dass Filip Kostic in der Nachspielzeit die Rote Karte sah – und damit automatisch für die nächste Runde gesperrt ist. (Tsp/dpa)